Das Thema meiner Studienarbeit zur Lehrveranstaltung „Soziologie der Lebensalter“ sollte interessant und vielseitig sein. Für mich war es außerdem wichtig, dass diese Arbeit einen Bezug zu meiner bisherigen Arbeit im Jugendreferat darstellt. Zur Auswahl standen die verschiedenen Lebensalter. Da ich meine Praxisstelle im Bereich der offenen Kinderarbeit absolviere, war schnell entschieden, dass ich mich näher mit dem Lebensalter Kindheit befassen möchte. Den eigentlichen Anstoß zu meinem Thema bekam ich durch meinen Heimatort in Ostdeutschland und dem politischen Machtwechsel 1989/1990. Während der offenen Kinderarbeit in meiner Praxisstelle wird mir immer wieder vor Augen geführt, wie unterschiedlich Kinder in ihrem Verhalten sind. Oft erlebe ich, dass Kinder aus verschiedenen Kulturen zusammentreffen, um miteinander zu spielen oder zu malen. Hierbei werden ständig neue Hierarchien gebildet und die Kinder müssen sich stetig neu orientieren. Auch ich musste mich neu orientieren, als ich vor einem Jahr in den Westen Deutschlands gezogen bin. Es ist nicht immer leicht mit der Situation des Umzugs umzugehen und auch Kritik in Bezug auf den Osten entgegen zu nehmen. Durch Gespräche mit Freunden und Kollegen stellte ich schnell fest, dass es zwischen den Einstellungen und zukunftsorientierten Vorstellungen relativ große Unterschieden zwischen Ost und West gibt. Für mich ist das mit ein Grund, warum ich mir gerade das Thema „Die Besonderheit der Kindheit in der DDR“ ausgewählt habe. Aber auch, weil mich die Kindheit im Osten interessiert und ich herausfinden möchte, wie ostdeutsche Kinder mit dem kritischen Gesellschaftszustand der Wende zu Recht kamen. Die Kindheit ist in der heutigen Zeit längst nicht mehr das, was sie mal war. Denn laut aktueller Berichterstattungen der Medien, hat sich die Kindheit verändert. Die heutigen Kinder sind angeblich mit so gut wie allen Aspekten unserer modernen Lebensführung vertraut. Kindheit ist heute Schul-, Medien- und Konsumkindheit. Man kann sagen, dass die Kinder von heute eigentlich gar keine klassische Kindheit mehr haben, denn diese wird beeinflusst von gesellschaftlichen Verhaltensweisen und Auffassungen. Die Gesellschaft reproduziert sich durch das Aufziehen und Sozialisieren einer jeweils neuen Generation, das heißt die Gestaltung und der Verlauf der Kindheit haben einen entscheidenden Einfluss auf unsere Zukunft. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Kindheit
- Die soziale Definition von Kindheit
- Bild der Kindheit und des Kindes in der DDR
- Erziehung und Kindheit im sozialen Umfeld Familie
- Ziele und Inhalte bei der Erziehung von Kindern
- Zusammenhalt zwischen Frauen in den Familien der DDR
- Freizeitgestaltung und die Bedeutung der Wohnformen für die Kindheit
- Die Bedeutung der Kinderzimmer
- Freizeitgestaltung
- Menschenbilder und Sozialisation in Ostdeutschland
- Bildungsziele
- Gesellschaftliche und staatliche Methoden der Erziehung
- Bedeutung der Kindergärten in der DDR
- Politik in der Schule
- Sozialisation in der DDR
- Inwieweit die Kindheit kulturell geprägt wird
- Bildungsziele
- Abschließende Bemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Besonderheit der Kindheit in Ostdeutschland vor der Wende und untersucht die sozialen, kulturellen und pädagogischen Einflüsse auf die kindliche Entwicklung in der DDR. Die Arbeit analysiert die Definition von Kindheit im Kontext der DDR und untersucht die Rolle der Familie, der Schule und der Freizeitgestaltung bei der Sozialisation von Kindern in der DDR.
- Die soziale Definition von Kindheit in der DDR
- Erziehung und Sozialisation in der DDR
- Die Rolle der Familie und der Schule in der kindlichen Entwicklung
- Die Bedeutung von Freizeitgestaltung und Wohnformen für die Kindheit
- Der Einfluss der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse auf die Kindheit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Seminararbeit führt in die Thematik der Kindheit in Ostdeutschland vor der Wende ein und erläutert die Relevanz der Thematik im Kontext des politischen Machtwechsels 1989/1990. Das zweite Kapitel befasst sich mit der sozialen Definition von Kindheit und beleuchtet den Einfluss gesellschaftlicher Vorstellungen und Verhältnisse auf die kindliche Entwicklung. Das dritte Kapitel untersucht die Rolle der Familie als Sozialisationsinstanz und beleuchtet die Ziele und Inhalte der Erziehung in der DDR sowie den Zusammenhalt zwischen Frauen in den Familien. Kapitel 4 analysiert die Bedeutung von Freizeitgestaltung und Wohnformen für die Kindheit in der DDR. Das fünfte Kapitel befasst sich mit Menschenbildern und Sozialisation in Ostdeutschland und untersucht die Bildungsziele, gesellschaftliche und staatliche Methoden der Erziehung, die Bedeutung von Kindergärten und die Politik in der Schule.
Schlüsselwörter
Kindheit, DDR, Sozialisation, Erziehung, Familie, Schule, Freizeitgestaltung, Politik, Gesellschaft, Kultur, Wende, Kinderrechte, Sozialisationinstanzen, Menschenbilder, Bildungsziele, Kindergärten
- Quote paper
- Kathleen Rothe (Author), 2005, Die Besonderheit der Kindheit in Ostdeutschland vor der Wende, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/70283