Die Terroranschläge vom 11 September 2001 von New York und Washington haben die Welt verändert. Schuldige wurden gesucht und schnell gefunden: das islamistische Terrornetzwerk Al Quaida bekannte sich nur wenige Stunden nach den unfassbaren Ereignissen zu den Attentaten. Berufen haben sie sich dabei auf ihre Religion, den Islam, um den ewigen Feind Amerika zu vernichten. Es folgten die Anschläge von London und Madrid; der Terror machte auch vor Europa nicht halt und geschah wiederum unter dem Deckmantel des Islams, einer der größten Weltreligionen. In der westlichen Welt drängten sich den Nichtmuslimen die Fragen auf: Wofür steht der Islam? Ist er gegen Erneuerung und Moderne? Ist der Islam denn nicht mit der im Westen idealsten Staats-form, der Demokratie vereinbar?
In der vorliegenden Diplomarbeit werden diese Fragestellungen unter dem Aspekt der demokratischen Entwicklungspotenziale im Nahen Osten näher durchleuchtet. Ziel soll es dabei sein, herauszufinden, ob es in der islamischen Welt bereits demokratische Entwicklungen gegeben hat oder ob bereits demokratische Strukturen bestehen, und inwieweit von diesen noch weitergehende Potenziale zu einem verbesserten Staatsbild ausgehen. Daneben sollen gleichermaßen die eventuell bestehenden Hemmnisse der demokratischen Entwicklung mit berücksichtigt werden. Es soll jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass die Demokratie auch für die islamischen Staaten die bestmöglichste Staatsform darstellt. Es wird lediglich untersucht, ob bereits bestehende Potenziale eine solche Entwicklung befürworten könnten.
Diese nachstehende Untersuchung wurde an zwei sehr unterschiedlichen islamischen Staaten durchgeführt. Zum Einen an Ägypten, dem nachgesagt wird, das westlichste unter den islamischen Ländern zu sein, und zum Anderen am Iran als einziges Land mit einer auf dem Islam basierenden Verfassung. Im Folgenden werden zunächst die beiden Begriffe ‚Demokratie’ und ‚Islam’ hinsichtlich ihrer historischen Entwicklung und der heutigen Sichtweisen definiert. Anschließend wird ein demokratischer Beurteilungsmaßstab bezüglich der Analyse der islamischen Staaten erarbeitet. Im Anschluss daran erfolgen die einzelnen Länderanalysen, bestehend aus der demokratischen Entwicklungsgeschichte, der derzeitigen politischen Situation des Staates und der Untersuchung der Demokratiemerkmale des Beurteilungsmaßstabes. Das erarbeitete Ergebnis wird schließlich im Fazit zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Demokratie und Islam
- Was ist Demokratie
- Demokratietheorien in der Neuzeit
- John Locke
- Charles de Montesquieu
- Heutiges Demokratieverständnis
- Vorteile der Demokratie
- Demokratietheorien in der Neuzeit
- Islam
- Was ist der Islam?
- Die Entstehungsgeschichte des Islam
- Der Koran
- Die Scharia
- Die Konfessionen: Sunniten und Schiiten
- Die islamische Demokratie
- Gründungsvater des islamischen Reformismus
- Heutige Sichtweisen
- Was ist der Islam?
- Demokratischer Beurteilungsmaßstab
- Was ist Demokratie
- Ägypten
- Demokratische Entwicklungsgeschichte
- Das politische System
- Das ägyptische Regierungssystem
- Verfassung und Staat
- Parteien
- Sonderfall Muslimbrüder
- Die Verfassungswirklichkeit im Alltag
- Gewählte Repräsentanten
- Wahlen
- Meinungs- und Informationsfreiheit
- Vereinigungsfreiheit
- Gewaltenteilung
- Wahrung der Grund- und Menschenrechte
- Das ägyptische Regierungssystem
- Demokratische Entwicklungschancen
- Iran
- Demokratische Entwicklungsgeschichte
- Das politische System
- Das ägyptische Regierungssystem
- Verfassung und Staat
- Parteien
- Die Verfassungswirklichkeit im Alltag
- Gewählte Repräsentanten
- Wahlen
- Meinungs- und Informationsfreiheit
- Vereinigungsfreiheit
- Gewaltenteilung
- Wahrung der Grund- und Menschenrechte
- Das ägyptische Regierungssystem
- Demokratische Entwicklungschancen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die demokratischen Entwicklungspotenziale im Nahen Osten am Beispiel von Ägypten und Iran. Ziel ist es, herauszufinden, ob es in der islamischen Welt bereits demokratische Entwicklungen gibt oder ob bereits demokratische Strukturen existieren, und inwieweit diese Potenziale für eine Verbesserung des Staatsbildes ausschlaggebend sind. Die Arbeit betrachtet dabei gleichermaßen die möglichen Hindernisse für eine demokratische Entwicklung. Es soll jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass die Demokratie die bestmögliche Staatsform für islamische Staaten darstellt. Die Untersuchung konzentriert sich vielmehr auf die Frage, ob bereits bestehende Potenziale eine solche Entwicklung unterstützen könnten.
- Demokratische Entwicklungen im Nahen Osten
- Die Rolle des Islam in der Demokratie
- Politische Systeme in Ägypten und Iran
- Verfassungswirklichkeit im Alltag
- Demokratische Entwicklungschancen in Ägypten und Iran
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und stellt die Relevanz des Themas im Kontext der Terroranschläge vom 11. September 2001 heraus. Anschließend werden die Begriffe "Demokratie" und "Islam" hinsichtlich ihrer historischen Entwicklung und aktuellen Sichtweisen definiert. Ein demokratischer Beurteilungsmaßstab wird entwickelt, um die Analyse der islamischen Staaten zu ermöglichen. Die folgenden Kapitel widmen sich jeweils Ägypten und Iran, wobei die demokratische Entwicklungsgeschichte, die aktuelle politische Situation und die Analyse der Demokratiemerkmale anhand des entwickelten Beurteilungsmaßstabs dargestellt werden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Diplomarbeit sind: Demokratie, Islam, islamische Demokratie, Demokratisierung, Naher Osten, Ägypten, Iran, politisches System, Verfassung, Wahlsystem, Menschenrechte, Bürgerrechte, Islamischer Reformismus.
- Quote paper
- Laura Struwe (Author), 2006, Demokratische Entwicklungspotenziale in Nahen Osten am Beispiel von Ägypten und vom Iran, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/69182