Wie wird man ein guter Dolmetscher?
Diese Frage wird in der vorliegenden Arbeit beantwortet.
Zu diesem Zweck wurden die theoretischen Grundlagen und Lehrsätze der
Dolmetscherausbildung an den renommierten Universitäten Leipzig und Budapest
verglichen.
Der zweite und größere Teil dieser Arbeit beinhaltet ausgewählte und nach den
Schwerpunkten der Ausbildung (Bilateral-, Simultan- und Konsekutivdolmetschen)
gruppierte Übungen. Diese sind hauptsächlich für die Sprachenkombination
Englisch-Deutsch entwickelt, können aber rasch und problemlos auf andere
Sprachen angepasst werden. Ebenso ist eine Adaption auf universitätsspezifische
Besonderheiten der Ausbildung möglich, wie am Beispiel der Universität Leipzig
gezeigt wird.
Dieses Werk, einschließlich seiner vielfältigen Übungen, richtet sich
hauptsächlich an Studierende und Lehrende für das Fach Dolmetschen. Es eignet
sich für den Einsatz im Unterricht, bietet aber auch im Selbststudium
studentischer Übungsgruppen (die Übungszeit für den Einzelnen ist
erfahrungsgemäß im Unterricht recht knapp bemessen) wertvolle Hilfestellungen.
Ebenso kann es von Übersetzern und Personen genutzt werden, die auf Umwegen zum
Dolmetschen kamen.
Die Übungen sollen all jenen behilflich sein, die ein tiefer gehendes Interesse
für das Fach Dolmetschen haben und ihre Dolmetschkompetenzen weiter vertiefen
und entwickeln wollen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Vorwort - Aufgabenstellung
- 2. Darlegung zweier Lehransätze für die Konferenzdolmetscherausbildung
- 2.1 Die Budapester Publikation
- 2.1.1 Die Aufsätze
- 2.1.1 Die Übungen
- 2.2 Die Ausbildung in Leipzig – das Kompetenzmodell
- 2.2.1 Grundannahmen
- 2.2.2 Handlungsmuster der Konsekutivdolmetschkompetenz
- 2.2.3 Handlungsmuster der Simultandolmetschkompetenz
- 2.2.4 Derzeitige Umsetzung des Kompetenzmodells
- 3. Schlussfolgerungen aus der Analyse
- 3.1 Anregungen für den Unterricht, das Selbststudium und Praktika
- 3.1.1 Dolmetschspezifische Handlungsmuster beim Konsekutivdolmetschen und dazu vorgeschlagene und modifizierte Übungen
- 3.1.2 Dolmetschspezifische Handlungsmuster beim Simultandolmetschen und dazu vorgeschlagene und modifizierte Übungen
- 3.2 Handlungsmuster und Übungsvorschläge - eine Liste
- 3.2.1 Liste der konsekutivdolmetschspezifischen Handlungsmuster und Übungsvorschläge
- 3.2.2 Liste der simultandolmetschspezifischen Handlungsmuster und Übungsvorschläge
- 4. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, wie die Ausbildung von Konferenzdolmetschern effektiver gestaltet werden kann. Die Arbeit analysiert zwei verschiedene Ansätze zur Lehre: die Budapester Publikation „Interpreting: From Preparation To Performance“ und das Leipziger Kompetenzmodell des Dolmetschens (LKM). Die Arbeit untersucht, ob sich die im Budapester Handbuch vorgeschlagenen Übungen für die Ausbildung an der Universität Leipzig eignen und gegebenenfalls angepasst werden können.
- Analyse der Budapester Publikation und des Leipziger Kompetenzmodells
- Bewertung der Übungen aus der Budapester Publikation hinsichtlich ihrer Nützlichkeit für die Konferenzdolmetscherausbildung in Leipzig
- Entwicklung von Übungsvorschlägen für verschiedene dolmetschrelevante Fähigkeiten
- Betrachtung des Selbststudienanteils und die Rolle von Übungen für das motivierte Lernen von Studenten
- Fokus auf die Arbeitssprachen Arabisch, Englisch und Französisch
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Aufgabenstellung und stellt den Ausgangspunkt für die Diplomarbeit dar: die geringe Zahl an konkreten Übungsvorschlägen zur Entwicklung der Dolmetschkompetenz in der vorhandenen Literatur. Die historische Entwicklung der Dolmetschforschung und Didaktik wird betrachtet, wobei ein Mangel an konkreten Übungsvorschlägen in der Literatur festgestellt wird. Das Erscheinen der Budapester Publikation bietet einen Anlass, die dort präsentierten Übungen auf ihre Nützlichkeit für die Ausbildung von Konferenzdolmetschern in Leipzig zu untersuchen.
Kapitel 2 stellt zwei Lehransätze für die Konferenzdolmetscherausbildung vor: die Budapester Publikation und das Leipziger Kompetenzmodell. Die Budapester Publikation enthält Aufsätze über die Dolmetscherausbildung und Übungen zur Entwicklung dolmetschrelevanter Fähigkeiten. Die Autoren betonen die Bedeutung der Professionalität im Dolmetschbereich und die Notwendigkeit, Studenten mit theoretischen Fragestellungen und aktuellem Forschungsstand vertraut zu machen. Das Leipziger Kompetenzmodell hingegen basiert auf einer kompetenzorientierten Herangehensweise an die Dolmetscherausbildung, wobei Handlungsmuster der Konsekutiv- und Simultandolmetschkompetenz im Mittelpunkt stehen.
Kapitel 3 zieht Schlussfolgerungen aus der Analyse der beiden Lehransätze und präsentiert Anregungen für den Unterricht, das Selbststudium und Praktika. Es werden dolmetschspezifische Handlungsmuster und dazugehörige Übungsvorschläge sowohl für das Konsekutiv- als auch für das Simultandolmetschen vorgestellt. Die vorgeschlagenen Übungen sollen die Entwicklung der Dolmetschkompetenz fördern und den Studenten einen gezielten Lernweg ermöglichen.
Schlüsselwörter
Konferenzdolmetscherausbildung, Budapester Publikation, Leipziger Kompetenzmodell, Handlungsmuster, Konsekutivdolmetschen, Simultandolmetschen, Übungen, Selbststudium, Dolmetschkompetenz, Arabisch, Englisch, Französisch.
- Quote paper
- Diana Hebold (Author), 2006, Anregungen zur methodologischen Grundlage der Konferenzdolmetscherausbildung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/68769