Gerade durch die schrecklichen Ereignisse am Rande der Fußballweltmeisterschaft 1998 in Frankreich, ist die Gewalt der Hooligans wieder zunehmend in den Fokus der gesellschaftlichen Diskussion gelangt. Die doch oft sehr einseitige und emotional hochstilisierte Darstellung der Fußballrowdies in den Medien kann meiner Meinung nach aber kein differenziertes Bild aufzeigen. Mit dieser Hausarbeit versuche ich ein möglichst realistisches Bild über Jugendliche und dem Hooligan-Phänomen zu geben. Hooligan, dieses Wort kommt aus dem englischen Sprachgebrauch und heißt soviel wie Randalierer. Aber sind diese Jugendlichen einfach nur Gewalttäter, die Lust daran verspüren andere Menschen schwer zu verletzen, oder gibt es doch differenzierte Gründe für dieses Verhalten? Die Literaturrecherche zum Thema zeigte, dass die Verwendung der Begriffe Jugendkultur, Jugendsubkultur, und Jugendszenen in der Fachliteratur nicht einheitlich erfolgt. Für mich stellte sich dabei vor Allem die Frage, ob Hooligans nun als Jugendsubkultur oder Jugendszene zu betrachten sind? Das vorliegende Buch wird dem Leser hoffentlich über diese Fragen Aufschluss geben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Formen jugendlicher Vergemeinschaftung heute
- 3. Begriffsbestimmung Jugendkulturen, Jugendsubkulturen und Jugendszenen
- 4. Hooligans
- 4.1 Abgrenzung Fußballfan – Hooligan
- 4.2 Hooligans
- Herkunft und Verbreitung
- Hooligan-Philosophie und -Kultur
- Das Verhältnis der Geschlechter
- Die Bedeutung der Musik
- 5. Bill Buford "Geil auf Gewalt" - Teilnehmende Beobachtung eines Schriftstellers unter englischen Hooligans
- 6. Fazit: Hooligans - Jugendszene oder Jugendsubkultur?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Phänomen der Hooligans und versucht, ein differenziertes Bild dieser Jugendlichen zu vermitteln, das über die oft einseitigen medialen Darstellungen hinausgeht. Ziel ist es, die Frage zu klären, ob Hooligans als Jugendsubkultur oder Jugendszene zu klassifizieren sind. Die Arbeit analysiert dazu verschiedene Theorien der jugendlichen Vergemeinschaftung im Kontext der postmodernen Gesellschaft.
- Formen jugendlicher Vergemeinschaftung in der Postmoderne
- Begriffliche Abgrenzung von Jugendkulturen, Jugendsubkulturen und Jugendszenen
- Charakteristika der Hooligan-Szene: Herkunft, Kultur, Geschlechterrollen und Bedeutung der Musik
- Analyse der teilnehmenden Beobachtung von Bill Buford
- Klassifizierung der Hooligans als Jugendsubkultur oder Jugendszene
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Hooligans und deren Darstellung in den Medien ein. Sie problematisiert die oft einseitigen und emotionalisierten Berichte und kündigt die Absicht an, ein realistischeres Bild der Jugendlichen und des Hooligan-Phänomens zu zeichnen. Die zentrale Forschungsfrage der Arbeit, ob Hooligans als Jugendsubkultur oder Jugendszene einzuordnen sind, wird formuliert.
2. Formen jugendlicher Vergemeinschaftung heute: Dieses Kapitel beleuchtet die veränderten Formen jugendlicher Vergemeinschaftung in postmodernen Gesellschaften. Es diskutiert die Auswirkungen von Pluralisierung, Subjektivierung und Globalisierung auf traditionelle Gemeinschaftsstrukturen und den daraus resultierenden Bedarf an alternativen Formen der Zugehörigkeit. Hitzlers Kreismodell der Szenenmitgliedschaft wird vorgestellt und mit Farins Beobachtungen zur Vielfalt jugendlicher Gruppen und Kulturen in Verbindung gebracht. Der Fokus liegt auf der freiwilligen Natur dieser neuen Gemeinschaften und ihrem Beitrag zur Identitätsfindung.
3. Begriffsbestimmung Jugendkulturen: Kapitel 3 befasst sich mit der begrifflichen Abgrenzung von Jugendkulturen, Jugendsubkulturen und Jugendszenen. Es zeigt die Uneinheitlichkeit der Verwendung dieser Begriffe in der Fachliteratur auf und illustriert die Vielfältigkeit der begrifflichen Ansätze anhand verschiedener Definitionen. Der Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung von Jugendkulturen für die Selbstfindung und Identitätsbildung Jugendlicher, sowie deren Funktion als Sozialisationsinstanz. Der Begriff der Subkultur wird im Kontext der Alternativkultur erläutert.
4. Hooligans: Dieses Kapitel charakterisiert die Hooligan-Szene. Es beginnt mit der Abgrenzung von Fußballfans und Hooligans und geht dann auf die Herkunft und Verbreitung, die Ideologie und Kultur, das Verhältnis der Geschlechter und die Bedeutung von Musik innerhalb der Szene ein. Diese Unterpunkte werden detailliert beleuchtet, um ein umfassendes Verständnis der Hooligan-Kultur zu ermöglichen.
5. Bill Buford "Geil auf Gewalt" - Teilnehmende Beobachtung eines Schriftstellers unter englischen Hooligans: Dieses Kapitel analysiert Bill Bufords teilnehmender Beobachtung unter englischen Hooligans und integriert dessen Erkenntnisse in die Analyse der Hooligan-Szene. Bufords Erfahrungen bieten wertvolle Einblicke in die Denkweisen, Motivationen und sozialen Dynamiken innerhalb der Gruppe, die die bisherigen Ausführungen ergänzen und vertiefen.
Schlüsselwörter
Hooligans, Jugendkultur, Jugendsubkultur, Jugendszene, Gewalt, Fußball, Postmoderne, Vergemeinschaftung, Identität, Sozialisation, Teilnehmende Beobachtung, Bill Buford.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Hooligans - Jugendszene oder Jugendsubkultur?
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht das Phänomen der Hooligans und versucht, ein differenziertes Bild dieser Jugendlichen zu vermitteln, das über die oft einseitigen medialen Darstellungen hinausgeht. Das zentrale Ziel ist die Klärung der Frage, ob Hooligans als Jugendsubkultur oder Jugendszene zu klassifizieren sind.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit analysiert verschiedene Theorien der jugendlichen Vergemeinschaftung im Kontext der postmodernen Gesellschaft. Es werden die Formen jugendlicher Vergemeinschaftung in der Postmoderne, die begriffliche Abgrenzung von Jugendkulturen, Jugendsubkulturen und Jugendszenen, die Charakteristika der Hooligan-Szene (Herkunft, Kultur, Geschlechterrollen, Musik), Bill Bufords teilnehmende Beobachtung und die Klassifizierung der Hooligans behandelt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung (Einführung in das Thema und die Forschungsfrage), Formen jugendlicher Vergemeinschaftung heute (Veränderungen in postmodernen Gesellschaften), Begriffsbestimmung Jugendkulturen (Abgrenzung der Begriffe), Hooligans (Charakterisierung der Szene), Bill Buford "Geil auf Gewalt" (Analyse der teilnehmenden Beobachtung), und Fazit (Klassifizierung der Hooligans).
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine literaturbasierte Analyse, die verschiedene Theorien der Jugendkultur und -forschung einbezieht. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der teilnehmenden Beobachtung von Bill Buford in seinem Buch "Geil auf Gewalt", um Einblicke in die Hooligan-Kultur zu gewinnen.
Welche zentrale Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage ist: Sind Hooligans als Jugendsubkultur oder Jugendszene einzuordnen?
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Hausarbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Hooligans, Jugendkultur, Jugendsubkultur, Jugendszene, Gewalt, Fußball, Postmoderne, Vergemeinschaftung, Identität, Sozialisation, teilnehmende Beobachtung, Bill Buford.
Wie wird das Bild der Hooligans in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit strebt ein differenziertes und realistisches Bild der Hooligans an, das über die oft einseitigen und emotionalisierten Medienberichte hinausgeht.
Welche Rolle spielt Bill Bufords Buch "Geil auf Gewalt"?
Bufords teilnehmende Beobachtung unter englischen Hooligans liefert wertvolle Einblicke in die Denkweisen, Motivationen und sozialen Dynamiken innerhalb der Gruppe und ergänzt die theoretischen Ausführungen.
Welche theoretischen Konzepte werden verwendet?
Die Arbeit bezieht verschiedene Theorien der jugendlichen Vergemeinschaftung und der Jugendkultur ein, unter anderem Hitzlers Kreismodell der Szenenmitgliedschaft und Farins Beobachtungen zur Vielfalt jugendlicher Gruppen.
Welches Fazit zieht die Hausarbeit?
Das Fazit klärt die eingangs gestellte Frage, ob Hooligans eher als Jugendsubkultur oder Jugendszene zu klassifizieren sind. (Der genaue Inhalt des Fazits ist nicht in der Zusammenfassung enthalten.)
- Quote paper
- Melanie Aschert (Author), 2006, Hooligans - Jugendsubkultur oder Jugendszene?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/68145