Das Referat mit dem Thema „Selbstsozialisation“ wurde von uns im Rahmen des Seminars „Varianten von Pädagogisierungskritik“ gehalten. Innerhalb dieses Seminars haben wir uns mit kritischen Aspekten in der Pädagogik als wissenschaftliche Disziplin beschäftigt. Zum einen mit der überzogenen Hoffnung die in die Pädagogik gesetzt wird, in Bezug auf mögliche Verbesserungen innerhalb der Gesellschaft, zum anderen mit der Kindheit als „Schonraum“ und dessen Inszenierung. Außerdem setzten wir uns auch mit den Denkansätzen einer „Antipädagogik“ auseinander, die jede Art von pädagogischem Eingriff in die Entwicklung eines Kindes, bzw. eines Jugendlichen ablehnt. In unseren Diskussionen wurde schließlich deutlich, dass die Pädagogik ihre Grenzen hat und dass die Faktoren, die die Entwicklung eines Menschen mitbestimmen vielfältig sind. Einige davon sind durch Erziehung beeinflussbar, andere entziehen sich wiederum dem Rahmen indem Eltern, Erzieher oder Lehrer die Richtung mitbestimmen können. Wir kamen zu der Erkenntnis, dass Erziehung Versuchshandeln ist, bei dem man keine Garantie darauf hat mit entsprechendem Handeln zu einem gewünschten Ziel zu kommen. Es ist ebenfalls nicht zu beweisen, ob ein Ziel wirklich aufgrund eines bestimmten Handelns erreicht wurde, oder ob es gar trotz dieses Verhaltens aufgetreten ist. In Anlehnung an diese These beschäftigten wir uns in unserem Referat mit der Selbstsozialisation, der Annahme, dass sich Kinder und Jugendliche selbst, auch ohne Eingriff der älteren Generation, auf ihre Art und Weise entwickeln, quasi unter ihresgleichen sozialisiert werden. Diese Ausarbeitung soll wiedergeben, was wir uns zu den gegebenen Fragestellungen erarbeitet haben. Ich halte mich dabei an den Aufbau nach dem wir den Vortrag im Seminar gestaltet haben und werde demnach zu Beginn den Begriff „Selbstsozialisation“ sowie „peer-Sozialisation“ erläutern und Belege aus der Forschung zu diesem Thema anbringen. Anschließend komme ich zu den Nebenwirkungen in der Erziehung wie sie von Eduard Spranger in seinem Buch beschrieben wurden. Ich werde erläutern wie Selbstsozialisation in Bezug auf Mediennutzung von Kindern zu verstehen ist und im letzten Teil meiner Ausarbeitung geht es dann um Folgen der Selbstsozialisation, mit deren Problematik ich mich kritisch auseinandersetzen werde.
Inhaltsverzeichnis
- Selbstsozialisation
- Einleitung
- Erläutern Sie, was mit „Selbstsozialisation“ und „peer-Sozialisation“ gemeint ist.
- Stellen Sie die Belege, Indizien, Forschungsbefunde dar, die das Phänomen der Selbstsozialisation untermauern sollen.
- Schildern sie das Gesetz der „ungewollten Nebenwirkungen in der Erziehung“ und erläutern Sie die Sprangersche Argumentation, die dahinter steht.
- Erläutern Sie am Beispiel der Mediennutzung von Kindern, was hier Selbstsozialisation bedeutet.
- Schildern Sie die problematischen Folgen der Selbstsozialisation nach Dollase und setzen Sie sich kritisch damit auseinander.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Referat mit dem Thema „Selbstsozialisation“ befasst sich mit der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, die unabhängig von Erziehungsmaßnahmen der älteren Generation stattfinden kann. Es untersucht den Prozess der Selbstsozialisation, bei dem Kinder und Jugendliche sich selbst, unter ihresgleichen, sozialisieren. Dabei werden die Bedeutung der Selbstsozialisation im Kontext der pädagogischen Kritik, die Rolle der Mediennutzung und die potenziellen Folgen dieses Prozesses beleuchtet.
- Definition und Abgrenzung von Selbstsozialisation und Peer-Sozialisation
- Belege und Forschungsbefunde zur Selbstsozialisation
- Das Gesetz der „ungewollten Nebenwirkungen in der Erziehung“
- Selbstsozialisation im Kontext der Mediennutzung von Kindern
- Problematik und Folgen der Selbstsozialisation
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Referat stellt den Rahmen und die Forschungsfrage des Themas „Selbstsozialisation“ im Kontext der pädagogischen Kritik vor. Es beleuchtet die Grenzen pädagogischen Handelns und betont die Selbstständigkeit in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel definiert die Begriffe „Selbstsozialisation“ und „Peer-Sozialisation“. Es verdeutlicht, dass Sozialisation ein Prozess ist, der auch ohne bewusstes pädagogisches Handeln stattfindet und die Selbstständigkeit von Kindern und Jugendlichen in ihrer sozialen Entwicklung betont.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel befasst sich mit Belegen und Forschungsbefunden, die das Phänomen der Selbstsozialisation untermauern. Es wird gezeigt, dass Kinder und Jugendliche eigene Handlungslogiken entwickeln und selbständig Ziele für ihr Handeln formulieren.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel stellt das Gesetz der „ungewollten Nebenwirkungen in der Erziehung“ vor und erklärt die Argumentation von Eduard Spranger. Es geht um den Einfluss von Erziehung auf die Entwicklung von Kindern und die potenziellen unerwünschten Folgen.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel zeigt anhand des Beispiels der Mediennutzung von Kindern, wie Selbstsozialisation stattfindet. Es wird deutlich, dass Kinder und Jugendliche durch ihre Interaktion mit Medien eigene Erfahrungen sammeln und ihre Sozialisation beeinflussen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Referats sind Selbstsozialisation, Peer-Sozialisation, pädagogische Kritik, Mediennutzung und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Selbstständigkeit in der Sozialisation und die Herausforderungen und Folgen des Prozesses der Selbstsozialisation.
- Arbeit zitieren
- Sandra Schmechel (Autor:in), 2004, Selbstsozialisation, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/67571