Im Zusammenhang mit den steigenden Scheidungsquoten ist häufig von einem Zerfall der gesellschaftlichen Wertbasis oder so genannten Individualisierungs- prozessen die Rede. Der Rückgang der klassischen Hausfrauen-Ehe und der damit einhergehende Anstieg weiblicher Erwerbstätigkeit innerhalb der Ehe werden unter anderem als ursächlich für diese Entwicklungen angeführt. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welchen Einfluss die Erwerbstätigkeit von Ehefrauen tatsächlich auf das Ehescheidungsrisiko hat und welche Faktoren hierfür entscheidend sind. Die familialen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland differieren, da in der früheren DDR andere Strukturen vorherrschten; diese Arbeit orientiert sich jedoch ausschließlich an den westdeutschen Strukturen.
Zum Einstieg in die Thematik erfolgt eine kurze Darstellung historischer Ehe- und Familienformen in Bezug auf Erwerbstätigkeit und Ehescheidung. Im Anschluss daran werden verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit weiblicher Erwerbstätigkeit in modernen Ehen und Familien im Hinblick auf ihre Relevanz bezüglich des Ehescheidungsrisikos betrachtet. Die zusammengetragenen Erkenntnisse werden abschließend noch einmal betrachtet und zusammenfassend bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Innereheliche Erwerbstätigkeit und Scheidungswahrscheinlichkeit im sozialhistorischen Rückblick
- 2.1 Vorindustrielle Ehe- und Familienformen
- 2.2 Bürgerliches Ehe- und Familienideal
- 3. Erwerbstätigkeit der Ehefrau in der modernen Ehe / Familie und Ehescheidungsrisiko
- 3.1 Eheliche Arbeitsteilung
- 3.2 Problematiken aufgrund weiblicher Erwerbstätigkeit in der Ehe
- 3.3 Männliche Beteiligung an der Hausarbeit
- 3.4 Geschlechtsspezifische Rollenerwartungen
- 4. Zusammenfassung / Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Erwerbstätigkeit von Ehefrauen auf das Ehescheidungsrisiko in Westdeutschland. Dabei wird der Fokus auf die historischen Entwicklungen von Ehe- und Familienformen gelegt, um die aktuelle Situation besser zu verstehen.
- Historisches Verhältnis von Erwerbstätigkeit und Ehescheidung
- Entwicklung von Ehe- und Familienformen im Laufe der Zeit
- Weiblicher Erwerbstätigkeit in der modernen Ehe und seine Auswirkungen
- Eheliche Arbeitsteilung und Geschlechterrollen
- Zusammenhang zwischen weiblicher Erwerbstätigkeit und Ehescheidungsrisiko
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der steigenden Scheidungsquoten und deren mögliche Ursachen ein. Im Zentrum steht die Frage, inwiefern die Erwerbstätigkeit von Ehefrauen einen Einfluss auf das Ehescheidungsrisiko hat.
Kapitel 2 bietet einen historischen Rückblick auf Ehe- und Familienformen in der vorindustriellen Gesellschaft und während der Entwicklung des bürgerlichen Ehe- und Familienideals. Dabei wird die Rolle der Erwerbstätigkeit in Bezug auf Ehescheidungen betrachtet.
Kapitel 3 analysiert die Erwerbstätigkeit der Ehefrau in der modernen Ehe und beleuchtet verschiedene Aspekte, die im Zusammenhang mit dem Ehescheidungsrisiko stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselthemen Erwerbstätigkeit, Ehescheidung, Familienformen, Geschlechterrollen, Eheliche Arbeitsteilung und die soziale und historische Entwicklung von Ehe und Familie.
- Quote paper
- Melanie Vollmer (Author), 2006, Der Einfluss weiblicher Erwerbstätigkeit auf das Ehescheidungsrisiko, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/64212