In den letzten Jahrzehnten konnte eine stetige Leistungssteigerung in beinahe allen sportlichen Disziplinen auf Grund von immer neueren und detaillierteren Kenntnissen der Sportwissenschaft erzielt werden. Dafür ist aber nicht nur das Training alleine verantwortlich, sondern auch die Ernährung gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung.
Die Wichtigkeit der optimalen Ernährung in Bezug auf die Grundnährstoffe (Energieaufnahme und Energieverteilung, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente) ist bereits weitläufig bekannt. Zum Beispiel haben Montain & Young, 2003 oder Maughan et al., 2004 in ihren aktuellen Übersichtsarbeiten die Anforderungen an die Ernährung für den Sportler zusammengefasst.
Auch illegale Substanzen wie z. B. anabole Steroide oder Erythropoietin sind im Sport bekannt und werden auch immer wieder zur Leistungssteigerung eingesetzt. Da die Aus- und Nebenwirkungen teilweise gesundheitsgefährdend sind und sogar bis zum Tode führen können (vergleiche Toshkin et al., 2004), sind diese zu Recht auf der Dopingliste und sollten kein Thema für eine eventuelle Anwendung sein.
Ebenfalls für den Sport interessant sind jedoch sogenannte ergogene Substanzen, also körpereigene Substanzen, in denen eine leistungssteigernde Wirkung vermutet wird. Viele Produzenten und die Werbung versprechen durch die Einnahme diverser Mittel eine enorme Leistungssteigerung, die durch ein Training alleine nicht zu bewältigen sei, ohne dabei in Konflikt mit der Dopingkontrolle zu kommen. Zielpersonen sind sowohl die Leistungssportler, die damit ihre maximale Leistungsfähigkeit angeblich weiter erhöhen könnten sowie die Hobbysportler, die sich dadurch eine höhere Leistung bei gleichzeitig geringerem Trainingsaufwand versprechen.
Diese Arbeit soll einen wissenschaftlichen Überblick über die einzelnen Substanzen liefern, von denen man eine Leistungssteigerung im Ausdauersport vermutet. Dabei soll eine objektive Beurteilung in Bezug auf deren Wirkung und Anwendung abgeben werden. Durch den Vergleich relevanter Studien soll festgestellt werden, wann und unter welchen Umständen eine Leistungssteigerung zu erwarten sei und unter welchen Bedingungen daher eine Einnahme der jeweiligen Substanz für den Sportler sinnvoll ist.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- KOHLENHYDRATE
- VORKOMMEN:
- STOFFWECHSEL
- Direkte Verwertung
- Umwandlung in Glykogen.....
- HORMONELLE REGULATION DES BLUTZUCKERS
- Insulin..
- Glucagon
- Adrenalin.
- Cortison
- GLYKÄMISCHER INDEX
- ERGOGENE WIRKUNG VON KOHLENHYDRATEN
- Kohlenhydrataufnahme vor der Belastung......
- Carboloading.
- Kohlenhydrataufnahme während der Belastung.
- Art der Kohlenhydrate.
- Kohlenhydrate nach Belastung
- FETTE
- VORKOMMEN
- STOFFWECHSEL
- REGULATION DES FETTSTOFFWECHSELS UNTER BELASTUNG.
- ERGOGENE WIRKUNG VON FETTEN
- Kurzfristige Anpassung an eine fettreiche Diät....
- LANGFRISTIGE ANPASSUNG AN EINE FETTREICHE DIÄT
- NEBENEFFEKTE
- MITTELKETTIGE TRIGLYCERIDE (MCT).
- ZUSAMMENFASSUNG:.
- PROTEINE.
- VORKOMMEN
- BEDARF
- FUNKTION..
- STOFFWECHSEL
- ERGOGENE WIRKUNG..
- Proteine während der Belastung..
- Proteine und Glykogen Resynthese
- Verzweigtkettige Aminosäuren im Ausdauersport...\na a SS SSSS
- Verzweigtkettige Aminosäuren und zentrale Ermüdung.
- EMPFEHLUNG FÜR DIE TÄGLICHE AUFNAHME
- VITAMINE.…………………………
- ALLGEMEINE ASPEKTE.
- Einteilung:
- Bedarf und Mangelerscheinungen........
- Vitamine als Antioxidantien.......
- Ergogene Wirkung....
- VITAMIN A (RETINOL)
- VITMAMIN D (CALCIFEROL)..
- VITAMIN E.
- VITAMIN K (PHYLLOCHINONE)
- VITAMIN B1 (THIAMIN)
- VITAMIN B2 (RIBOFLAVIN).
- NIACIN
- VITAMIN B6 (PYRIDOXIN).
- VITAMIN B12 (COBALAMIN).
- FOLSÄURE
- PANTOTHENSÄURE
- BIOTIN
- VITAMIN C (ASCORBINSÄURE).
- ZUSAMMENFASSUNG.
- L-CARNITIN....
- VORKOMMEN
- FUNKTION.
- ERGOGENE WIRKUNG...
- L-Carnitin und aerobe Ausdauerfähigkeit...
- L-Carnitin und anaerobe Ausdauerfähigkeit..
- L-Carnitin und Regeneration
- ZUSAMMENFASSUNG.
- KOFFEIN.
- VORKOMMEN
- STOFFWECHSEL
- WIRKUNG VON KOFFEIN AUF DEN ORGANISMUS
- Zentralnervensystem (ZNS): ..
- Vegetatives Nervensystem:
- Herz, Kreislauf und Gefäße:...
- Schlaf:.
- Nieren:
- ERGOGENE WIRKUNG...
- Koffein und aerobe Leistungsfähigkeit........
- Koffein und anaerobe Leistungsfähigkeit........
- HABITUELLE KOFFEINEINNAHME
- MÖGLICHE NEBENEFFEKTE
- Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt ...
- Abhängigkeit..
- ANWENDUNG...
- Zeitpunkt..
- Dosis...
- KOFFEIN UND DOPING
- ZUSAMMENFASSUNG:.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit hat zum Ziel, einen wissenschaftlichen Überblick über verschiedene Substanzen zu geben, die im Ausdauersport als ergogen betrachtet werden. Dabei wird die Wirkung und Anwendung dieser Substanzen objektiv bewertet und durch den Vergleich relevanter Studien ermittelt, wann und unter welchen Bedingungen eine Leistungssteigerung zu erwarten ist.
- Einfluss von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen auf die sportliche Leistung
- Die Rolle von Vitaminen und Spurenelementen im Ausdauersport
- Wirkung und Anwendung von L-Carnitin und Koffein als ergogene Substanzen
- Bewertung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den einzelnen Substanzen
- Abgrenzung von ergogenen Substanzen zu Dopingmitteln
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Substanzen, die im Ausdauersport eine ergogene Wirkung haben könnten. Beginnend mit Kohlenhydraten werden deren Vorkommen, Stoffwechsel und hormonelle Regulation des Blutzuckers beschrieben. Die ergogene Wirkung wird im Detail betrachtet, einschließlich der Kohlenhydrataufnahme vor, während und nach der Belastung.
Das Kapitel über Fette behandelt deren Vorkommen, Stoffwechsel und die Regulation des Fettstoffwechsels unter Belastung. Die ergogene Wirkung von Fetten wird sowohl in Bezug auf kurz- als auch langfristige Anpassungen an eine fettreiche Diät betrachtet. Die möglichen Nebeneffekte und die Rolle von mittelkettigen Triglyceriden (MCT) werden ebenfalls beleuchtet.
Im Kapitel über Proteine werden deren Vorkommen, Bedarf, Funktion und Stoffwechsel behandelt. Die ergogene Wirkung von Proteinen wird im Hinblick auf die Aufnahme während der Belastung, die Glykogenresynthese und den Einsatz von verzweigtkettigen Aminosäuren im Ausdauersport beleuchtet.
Die Arbeit befasst sich auch mit Vitaminen, wobei ihre allgemeine Bedeutung, Einteilung, Bedarf und Mangelerscheinungen sowie ihre antioxidative Wirkung und ergogene Wirkung im Fokus stehen. Die einzelnen Vitaminarten (A, D, E, K, B1, B2, Niacin, B6, B12, Folsäure, Pantothensäure, Biotin, C) werden in separaten Abschnitten detailliert beschrieben.
Das Kapitel über L-Carnitin behandelt dessen Vorkommen, Funktion und ergogene Wirkung in Bezug auf die aerobe und anaerobe Ausdauerfähigkeit sowie die Regeneration. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu L-Carnitin werden zusammenfassend dargestellt.
Schließlich befasst sich die Arbeit mit Koffein. Dessen Vorkommen, Stoffwechsel, Wirkung auf den Organismus (Zentralnervensystem, vegetatives Nervensystem, Herz-Kreislauf-System, Schlaf, Nieren) und ergogene Wirkung (in Bezug auf aerobe und anaerobe Leistungsfähigkeit) werden erläutert. Die Arbeit behandelt auch die Auswirkungen der habituellen Koffeineinnahme, mögliche Nebeneffekte und die Anwendung von Koffein im Sport. Die Unterscheidung zwischen Koffein und Doping wird ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Ergogene Substanzen, Ausdauersport, Kohlenhydrate, Fette, Proteine, Vitamine, L-Carnitin, Koffein, Leistungssteigerung, Stoffwechsel, Ernährung, Sportwissenschaft, Doping.
- Quote paper
- Walter Kraus (Author), 2005, Ergogene Substanzen im Ausdauersport, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/62899