Warum weisen Organisationen über Branchen- und Ländergrenzen hinweg und trotz kultureller Unterschiede oft eine Vielzahl ähnlicher Strukturen und Handlungsmuster auf? Welche Einstellungsverfahren nutzen Unternehmen und warum? Auf diese und ähnliche Fragen gibt der makroinstitutionalistische Ansatz des neuen soziologischen Institutionalismus (NSI), der in der vorliegenden Arbeit dargestellt werden soll, neue Antworten. Institutionensoziologische Ansätze können in klassischen und neuen Institutionalismus unterschieden werden. Während den klassischen Ansätzen eine sozialtheoretische Basis zugrunde liegt und sie Interessen, Interessenkonflikte und informelle Strukturen betonen, stellt der neue Institutionalismus die symbolische Rolle formeller Strukturen und die Bedeutung von Handlungsroutinen und Legitimation ins Zentrum der Betrachtung. Der Ursprung des NSI ist in dem Forschungsprogramm „Environment for Teaching“ zu suchen, in dessen Rahmen einige der heute bedeutendsten Vertreter des institutionalistischen Ansatzes in den 70er Jahren den Einfluss der Technologie auf die Struktur der Organisation untersuchten. Die Forschungsergebnisse spiegelten jedoch nicht den erwartet hohen Zusammenhang zwischen den beiden Komponenten wieder. Anstelle des Technologieeinflusses auf die formale Struktur der Organisation zeigte sich, dass diese von Anforderungen und Erwartungen aus ihrer Umwelt geprägt war. Die Institutionalisten gehen deshalb davon aus, dass die Vorstellungen und Erwartungen der Umwelt festlegen, warum Organisationen wie Unternehmen, Schulen oder Krankenhäuser nützlich sind, wie sie gestaltet sein sollen, welche Aufgaben ihnen zukommen und welche nicht. Ziel dieser Arbeit ist es, die Personalpolitik aus der Perspektive des Neuen Soziologischen Institutionalismus zu beleuchten. Für ein gemeinsames Begriffsverständnis werden im zweiten Abschnitt zunächst die in dieser Arbeit zugrunde gelegten Definitionen der zentralen Begriffe „Institutionalisierung“ und „Institution“ dargestellt. Im Anschluss daran wird der makroinstitutionalistische Ansatz ausführlich erläutert und Kritikpunkte an diesem Ansatz herausgearbeitet. Der vierte Abschnitt soll den Bezug des Neuen Soziologischen Institutionalismus zur Personalwirtschaft herstellen. Im Abschnitt fünf erfolgt eine abschließende Betrachtung des Themas.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Institutionalisierung und Institution
- Der makroinstitutionalistische Ansatz
- Die Beziehung zwischen Organisation und Umwelt
- Institutionelle Isomorphismen
- Kritik
- Personalpolitik aus der Perspektive des institutionalistischen Ansatzes
- Allgemeiner personalwirtschaftlicher Bezug
- Personalpolitik multinationaler Unternehmungen
- Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem makroinstitutionalistischen Ansatz des neuen soziologischen Institutionalismus (NSI) und dessen Bedeutung für die Personalpolitik. Sie untersucht, wie Organisationsstrukturen und Handlungsmuster durch die Erwartungen und Anforderungen der Umwelt geprägt sind und welche Rolle institutionelle Isomorphismen dabei spielen.
- Die Bedeutung von institutionellen Strukturen und Handlungsroutinen für das Verständnis von Organisationen
- Der Einfluss der Umwelt auf die Gestaltung von Organisationen und deren Personalpolitik
- Die Rolle von institutionalisierten Erwartungen und Normen für die Festlegung von Organisationsstrukturen und -praktiken
- Die Entstehung und Auswirkungen von institutionellen Isomorphismen
- Die Relevanz des NSI für die Analyse von Personalpolitik in Unternehmen, insbesondere multinationaler Unternehmungen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Forschungsgegenstand und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Anschließend wird der Begriff der Institutionalisierung und der Institution definiert, um einen gemeinsamen Begriffsrahmen für die weitere Analyse zu schaffen. Der dritte Abschnitt beleuchtet den makroinstitutionalistischen Ansatz, seine zentralen Elemente sowie die Kritik an diesem Ansatz. Der vierte Abschnitt stellt den Bezug des Neuen Soziologischen Institutionalismus zur Personalwirtschaft her und diskutiert insbesondere die Bedeutung des NSI für die Personalpolitik in multinationalen Unternehmen.
Schlüsselwörter
Institution, Institutionalisierung, Makroinstitutionalismus, Neuer Soziologischer Institutionalismus, Umwelt, Organisationen, Isomorphismen, Personalpolitik, multinationale Unternehmungen.
- Arbeit zitieren
- Katharina Pape (Autor:in), 2004, Personal im institutionalisierten organisationalen Feld (Neuer soziologischer Institutionalismus), München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/60506