„Der Augsburger Religionsfriede entstand in einer Zeit sozusagen mittlerer Friedensbereitschaft. Sie war damals deutlich größer als zwischen 1588 und 1630, als man den Text nur noch mit viel schlechtem Willen auf beiden Seiten zur konfessionspolitischen Waffe instrumentalisierte; und eindeutig kleiner als 1648, nach einem dreißigjährigen, verheerenden Konfessionskrieg, der noch den fanatischsten Fürstbischof am Ende mürbe machen würde (sodass nun, beispielsweise die volle und klare Parität doch machbar wurde)“
In diesem Zitat lassen sich bereits die grundlegenden Bedingungen erahnen, welche letztlich zu einschneidenden Friedensschlüssen in der deutschen Geschichte geführt haben. Fundamentalprozesse, die als Folge von Reformation und Glaubensspaltung zu verstehen sind. Doch wie machen sich diese unterschiedlichen Grade der Friedensbereitschaft verfassungsgeschichtlich bemerkbar? In dieser Hausarbeit werden die Friedensdokumente des Augsburger Religionsfriedens und des Westfälischen Friedens untersucht, sowie ihre historischen Vorraussetzungen erläutert und vergleichen.
Da es sich bei den zu behandelnden Quellen nicht um vollständige Dokumente handelt, kann ich mich bei dieser Arbeit nur auf die abgedruckten Paragraphen berufen. Um den Vorgaben für diese Arbeit gerecht zu werden, konzentriere ich mich inhaltlich vornehmlich auf den Religionsfrieden. Dazu habe ich die Auseinandersetzung mit dem Augsburger Reformwerk auf die ersten 30 Paragraphen, die primär den Religionsfrieden umfassen, verkürzt. Meinen Ausführungen über den Westfälischen Frieden dient der Osnabrücker Friedensvertrag als Grundlage. Dieser hatte für die innere Verfassung des Reiches weit mehr Bedeutung als der Münstersche und war zudem die gesetzliche Verfassungsurkunde für eineinhalb Jahrhunderte deutscher Reichsgeschichte.
Um die Friedensschlüsse vergleichend darzustellen, gliedere ich den Hauptteil meiner Hausarbeit in 4 Unterkapitel. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem historischen Kontext nebst einer Einordnung der Friedensschlüsse. Diese werden daraufhin anhand der beiden Quellen separat voneinander inhaltlich erläutert und in den wichtigsten Punkten diskutiert. Erst danach erfolgt ein kritischer Vergleich der Friedensschlüsse miteinander.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vergleichende Darstellung der beiden Versuche, Frieden zu stiften
- Grundlagen
- Der Augsburger Religionsfriede
- Der Westfälische Friede
- Kritischer Vergleich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Friedensdokumenten des Augsburger Religionsfriedens und des Westfälischen Friedens. Ziel ist es, die historischen Voraussetzungen beider Friedensdokumente zu erläutern und einen vergleichenden Überblick über ihre Inhalte zu geben.
- Die historischen Voraussetzungen der beiden Friedensschlüsse im Kontext der Reformation und Glaubensspaltung.
- Die Inhalte der Friedensdokumente, fokussiert auf die Aspekte des Religionsfriedens.
- Ein Vergleich der beiden Friedensdokumente, insbesondere hinsichtlich ihrer Ziele und Auswirkungen auf die Reichsverfassung.
- Die Herausforderungen der Umsetzung und Interpretation der Friedensschlüsse in der Praxis.
- Die Bedeutung der beiden Friedensschlüsse für die deutsche Geschichte und die Entwicklung des Heiligen Römischen Reiches.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den historischen Hintergrund und die Entstehung der beiden Friedensschlüsse im Kontext der Reformation und der Konfessionskämpfe. Dabei wird auch die Bedeutung des Ewige Landfriedens von 1495 sowie die Auswirkungen der weiteren Reichstage der Reformationszeit auf die Reichsverfassung beleuchtet.
Das zweite Kapitel widmet sich der vergleichenden Darstellung der beiden Versuche, Frieden zu stiften. Anhand der jeweiligen Quellen werden die Inhalte der Friedensdokumente separat erläutert und in den wichtigsten Punkten diskutiert.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Friedensdokumente des Augsburger Religionsfriedens und des Westfälischen Friedens. Dabei werden Themen wie Konfessionskonflikte, Reichsverfassung, Religionsfreiheit, Reichsstände, Reformation, und die Bedeutung der beiden Friedensdokumente für die deutsche Geschichte behandelt.
- Arbeit zitieren
- Philipp Horst (Autor:in), 2005, Vergleich zwischen Augsburger Religionsfrieden (1555) und Westfälischem Frieden (Instrumentum Pacis Osnabrugense, 1648), München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/60270