Hochdynamische Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien sowie die fortschreitende Globalisierung setzen Tourismusorganisationen unter Handlungsdruck, eröffnen ihnen aber auch neue Chancen. Die Märkte rücken durch Informationstechnologien und die erhöhte Mobilität der Bevölkerung (neue Verkehrstechnologien, verbilligte Flugreisen) immer näher zusammen. Parallel dazu änderte sich das Konsumentenverhalten des Gastes vom passiven zum aktiven Marktteilnehmer. Er ist unter anderem weniger loyal, ändert oft seine Präferenzen, verlangt besseren Service, stärker auf ihn zugeschnittene („individualisierte“) Angebote und bessere Informationen über das Zielgebiet seiner Reise. Dem stehen geschichtlich gewachsene, sich meist an politischen Grenzen orientierende Tourismusorganisationen gegenüber. Doch diese Tourismusorganisationen mit ihren meist starren Strukturen beginnen sich nur langsam zu verändern und sich den neuen Gegebenheiten anzupassen.
Die grundlegende Aufgabe einer Tourismusorganisation – den Raum, in dem sie agiert, optimal zu vertreten und zu repräsentieren – verlangt den Einsatz neuer, auf Geographischen Informationssystemen (GIS) basierenden Technologien. Ihr Einsatz bietet sich auch insofern an, als 80 % der Informationen in den Organisationen über einen Raumbezug verfügen. Diese Informationen sind geeignet, in Form von digitalen Karten oder kartenverwandten Darstellungen visualisiert zu werden und bilden somit den Ausgangspunkt der Informationstechnologien, die als Web Mapping, Location Based Services und Business Mapping im Mittelpunkt der Arbeit stehen.
Generelle Arbeiten zu den Technologien Web Mapping, Location Based Services und Business Mapping wurden bereits von zahlreichen Autoren verfasst, jedoch ohne Bezug auf den Tourismus oder Tourismusorganisationen. Auch zu speziellen Projekten in diesem Zusammenhang gibt es nur vereinzelte Ausführungen. Eine empirische Arbeit, die einen umfassenden Überblick über den Einsatz, die Hemmnisse und Potenziale dieser Technologien in regionalen Tourismusorganisationen gibt, ist noch nicht abgefasst worden. Dieses Buch liefert einen Beitrag zum Schließen dieser „Forschungslücke“.
Inhaltsverzeichnis
- PROBLEMATIK, ABGRENZUNG UND METHODIK DER ARBEIT
- PROBLEMATIK
- ZIELSETZUNG
- ABGRENZUNG VON UNTERSUCHUNGSTHEMA, -RAUM UND ZIELGRUPPE
- AUFBAU UND METHODIK DER ARBEIT
- TOURISMUS ALS INFORMATIONSGESCHÄFT
- BEDEUTUNG DER INFORMATION IM TOURISMUS
- Aus Sicht des Gastes
- Aus Sicht der Tourismusorganisationen
- INFORMATIONSSYSTEME IM TOURISMUS
- Touristische Informations- und Kommunikationssysteme (TIKS)
- Management Informationssysteme (MIS)
- Geographische Informationssysteme (GIS)
- Die Prozesse und Aufgaben eines Geographischen Informationssystems
- Die Komponenten eines Geographischen Informationssystems
- TOURISMUS ALS NETZWERKGESCHÄFT
- DIE TOURISMUSORGANISATION: DEFINITION, AUFGABEN UND FUNKTIONEN
- DIE DESTINATION: DEFINITION UND NEue WerteneTZE
- NETZEFFEKte, KernkompeTENZEN UND NEUE GESCHÄFTSMODELLE
- GI-TECHNOLOGIEN IN DESTINATIONEN
- WEB MAPPING
- Entwicklung und Definition
- Typisierung und Technologie
- Einsatzmöglichkeiten in Destinationen
- LOCATION BASED SERVICES
- Entwicklung und Definition
- Typisierung und Technologie
- Einsatzmöglichkeiten in Destinationen
- BUSINESS MAPPING
- Entwicklung und Definition
- Typisierung und Technologie
- Einsatzmöglichkeiten in Destinationen
- ERGEBNISSE DER EMPIRISCHEN ARBEIT
- EINSATZ DER TECHNOLOGIEN IN TOURISMUSORGANISATIONEN
- Web Mapping
- Location Based Services
- Business Mapping
- Thematische Differenzierung
- Räumliche Unterschiede
- Finanzielle Ausstattung der Tourismusorganisationen
- Geschäftsfelder der Tourismusorganisationen
- Gewerbliche Übernachtungen in den Regionen
- HEMNISSE IN TOURISMUSORGANISATIONEN
- Web Mapping
- Location Based Services
- Business Mapping
- Thematische Differenzierung
- Räumliche Unterschiede
- Personelle Ausstattung der Tourismusorganisation
- POTENZIALE DER TECHNOLOGIEN IN TOURISMUSORGANISATIONEN
- Web Mapping
- Location Based Services
- Business Mapping
- Thematische Differenzierung
- Räumliche Unterschiede
- Ausbildungsabschluss und Zugehörigkeitsdauer der Entscheider
- Rechtsform der Tourismusorganisation
- GEGENÜBERSTELLUNG DER EMPIRISCHEN ERGEBNISSE
- BEST PRACTICES FÜR GI-TECHNOLOGIEN
- WEB MAPPING IN OSTTIROL (ÖSTERREICH)
- WEB MAPPING- UND LBS-SYSTEM REGEO
- BUSINESS MAPPING IN GRAUBÜNDEN (SCHWEIZ)
- HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR TOURISMUSORGANISATIONEN
- VORAUSSETZUNGEN UND RAHMENBEDINGUNGEN FÜR DEN EINSATZ VON GISEN IN TOURISMUSORGANISATIONEN
- Technologische Rahmenbedingungen
- Interne Rahmenbedingungen in den Organisationen
- Politische Rahmenbedingungen
- DIE GIS-EINFÜHRUNG IM ÜBERBLICK
- DIE AUFWAND-NUTZEN-ANALYSE
- FINANZIERUNGSMÖGLICHKEITEN FÜR GEOGRAPHISCHE INFORMATIONSSYSTEME
- Projektfinanzierung durch Sponsoring
- Projektfinanzierung durch Landes-, Bundes-, und EU-Mittel
- Projektfinanzierung durch Registrierungsgebühren
- Projektfinanzierung direkt durch Dienstleistungen
- Kooperationen und Netzwerke
- DER SCHLÜSSELFAKTOR INNOVATION
- DESTINATIONSBILDUNG ALS LOGISCHE SCHLUSSFOLGERUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Einsatz von Geographischen Informationssystemen (GIS) im Tourismus, insbesondere in Destinationen. Sie untersucht die Einsatzmöglichkeiten, Hemmnisse und Potenziale von Web Mapping, Location Based Services (LBS) und Business Mapping in regionalen Tourismusorganisationen im deutschsprachigen Raum. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von GIS im Kontext des Tourismus als Informations- und Netzwerkgeschäft und analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Nutzung dieser Technologien für die Tourismusbranche ergeben.
- Der Einsatz von GIS-Technologien in Destinationen
- Die Rolle von GIS im Kontext von Tourismus als Informations- und Netzwerkgeschäft
- Die Analyse von Hemmnissen und Potenzialen der GIS-Nutzung in Tourismusorganisationen
- Die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Einführung von GIS in Tourismusorganisationen
- Best-Practice-Beispiele für den Einsatz von GIS in Destinationen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Problematik und die Abgrenzung der Arbeit ein und stellt die Forschungsmethodik dar. Kapitel 2 beleuchtet den Tourismus als Informationsgeschäft und die Bedeutung von Informationssystemen im Tourismus. Kapitel 3 analysiert den Tourismus als Netzwerkgeschäft und betrachtet die Rolle von Tourismusorganisationen und Destinationen. Kapitel 4 untersucht verschiedene GI-Technologien wie Web Mapping, LBS und Business Mapping und deren Einsatzmöglichkeiten in Destinationen. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Arbeit, welche den Einsatz, die Hemmnisse und die Potenziale der GI-Technologien in Tourismusorganisationen untersucht. Kapitel 6 stellt Best-Practice-Beispiele für den Einsatz von GI-Technologien in Destinationen vor. Kapitel 7 formuliert Handlungsempfehlungen für Tourismusorganisationen zur Einführung von GIS. Schließlich fasst Kapitel 8 die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Geographische Informationssysteme (GIS), Tourismus, Destinationen, Web Mapping, Location Based Services (LBS), Business Mapping, Tourismusorganisationen, Informationsgeschäft, Netzwerkgeschäft, Hemmnisse, Potenziale, Handlungsempfehlungen, Best-Practice-Beispiele, deutschsprachiger Raum
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- Dipl. Geograph Florian Bauhuber (Author), 2006, Geographische Informationssysteme in Destinationen. Web Mapping, Location Based Services und Business Mapping, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/59651