Im Jahr 2016 verzeichnete die Polizeiliche Kriminalstatistik in Deutschland 12.019 Anzeigen wegen Kindesmissbrauchs. Da jedoch nur ein kleiner Teil der Taten überhaupt angezeigt wird, werden viele der sexuellen Gewalthandlungen an Kindern statistisch nicht erfasst und bleiben im Dunkelfeld.
Psychologen und Kinderzeichnungsforscher schreiben der Zeichnung als nonverbalem Medium die Möglichkeit zu Emotionen, Ängste, Wünsche und Träume auszudrücken.
Doch ist es auch möglich von einer Kinderzeichnung auf sexuellen Missbrauch des Urhebers zu schließen oder kann die Zeichnung gar als Beweis vor Gericht dienen? Gibt es spezifische Merkmale einer Kinderzeichnung, die auf sexuellen Missbrauch des Kindes hindeuten und wenn ja wie zuverlässig sind diese?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Bild als verschlüsselte Botschaft
- Merkmale sexuellen Missbrauchs in der Kinderzeichnung
- Darstellung von Geschlechtsteilen
- Darstellung von sexuellen Handlungen
- Weglassen
- Überkritzeln, Ausradieren
- Regression und Remission
- Farben
- Fragmentierung
- Wetter und Vegetation
- Weitere Merkmale
- Verlässlichkeit der Merkmale
- Gegensätzliche Indikatoren?
- Überprüfbarkeit der Indikatoren?
- Kann es überhaupt Indikatoren geben?
- Hinfällige Forschungsmethoden?
- Die Kinderzeichnung als Beweismittel vor Gericht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit eine Kinderzeichnung ein Indiz für sexuellen Missbrauch sein kann. Sie setzt sich zum Ziel, die Merkmale von Kinderzeichnungen, die auf sexuellen Missbrauch hindeuten, zu analysieren und deren Verlässlichkeit als Beweismittel vor Gericht zu bewerten.
- Das Bild als verschlüsselte Botschaft und seine Interpretation in der Kinderzeichnung
- Analyse von Merkmalen in Kinderzeichnungen, die auf sexuellen Missbrauch hindeuten
- Bewertung der Verlässlichkeit dieser Merkmale als Beweismittel
- Die Rolle der Kinderzeichnung als Mittel der Kommunikation bei traumatisierten Kindern
- Die Bedeutung des Themas für die pädagogische Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Das Kapitel stellt die Relevanz des Themas sexueller Missbrauch in Kinderzeichnungen dar und beleuchtet die Dunkelziffer dieser Straftaten. Es werden die Schwierigkeiten bei der Kommunikation von sexueller Gewalt durch Kinder und die Bedeutung der Kinderzeichnung als nonverbales Ausdrucksmittel erläutert. Schließlich wird die Leitfrage der Arbeit formuliert, die sich auf die Relevanz der Kinderzeichnung als Indiz für sexuellen Missbrauch fokussiert.
2. Das Bild als verschlüsselte Botschaft
Das Kapitel befasst sich mit der Geschichte der Kinderzeichnungsforschung und beleuchtet die Entwicklung der Interpretation von Kinderzeichnungen. Es werden verschiedene Perspektiven auf die Kinderzeichnung als Ausdrucksmittel für die emotionale Situation eines Kindes vorgestellt, insbesondere die Unterscheidung zwischen Wunschphantasie und symptomatischer Reaktion auf die Realität.
3. Merkmale sexuellen Missbrauchs in der Kinderzeichnung
Dieses Kapitel stellt die in der Fachliteratur identifizierten Merkmale von Kinderzeichnungen zusammen, die auf sexuellen Missbrauch hindeuten können. Diese Merkmale werden im Detail besprochen und kritisch analysiert. Dazu gehören beispielsweise die Darstellung von Geschlechtsteilen, sexuelle Handlungen, das Weglassen von Körperteilen, Überkritzeln und Ausradieren, Regression und Remission, Farbnutzung, Fragmentierung sowie Wetter und Vegetation.
Schlüsselwörter
Kinderzeichnung, sexueller Missbrauch, Indizien, Merkmale, Interpretation, Verlässlichkeit, Beweismittel, pädagogische Praxis, Dunkelziffer, Trauma, Kommunikation, Ausdrucksmittel, symptomatische Reaktion, Wunschphantasie
- Arbeit zitieren
- Teresa Lübbert (Autor:in), 2017, Die Kinderzeichnung als Indiz für sexuelle Gewalt, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/594590