Tieck lässt die Protagonistin Bertha aus "Der blonde Eckbert" ihren Eintritt in die phantastische Welt, die ihr als Ort des Heranwachsens eröffnet wird, beschreiben und zeichnet so eine anschauliche Raumgestaltung, welche eine paradiesische Atmosphäre evoziert. Diese literarische Raumgestaltung im Bezug auf den Initiationsvorgang wird in der vorliegenden Arbeit untersucht. Der Initiationsprozess, der den Übergang ins Erwachsenenalter darstellt, lässt sich immer wieder in Erzählungen der Romantik wiederfinden. Besonders Tiecks Werke "Der blonde Eckbert" und "Der Runenberg" folgen diesem Schema und erzählen vom Heranwachsen des Protagonisten, der sich im Zuge seiner Entwicklung auf eine Reise in eine phantastische Realität begibt. Hier wird die spezifisch romantische Ausprägung der Initiationsstruktur, die an eine Raumkonstellation gebunden ist, in der zwei Welten existieren, aufgezeigt. Der Fokus dieser Ausarbeitung liegt darin, zu untersuchen, inwiefern die literarische Raumgestaltung dazu beiträgt, die Bedeutung der einzelnen Initiationsstufen, die an verschiedene Orte gebunden sind, zu verdeutlichen. Da die Romantiker ein Lebenskonzept, in dem die Grenze zwischen der rationalen Alltagswelt und der mystischen Welt der Imagination aufgelöst wird, verfolgen, bietet es sich an, eben diese Räume und deren Ausgestaltung zu analysieren. Zunächst erfolgt eine kurze Einführung in die Thematik der Initiation, der eine ausführliche Analyse der einzelnen Initiationsräume und deren literarische Gestaltung folgt. Hierbei wird der Stellenwert, welcher der Beschreibung der Räume mittels Gegenständlichkeiten und einer Erzeugung von atmosphärischer Gestimmtheit zukommt, dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Initiation
- Die literarischen Räume der Initiationsphasen Berthas.
- Das Heimatdorf
- Der Naturraum als
- … als Paradies
- Ort der Phantasie
- … Ort des Heranwachsens
- Die Rückkehr ins Heimatdorf
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die literarische Raumgestaltung im Bezug auf den Initiationsvorgang in Ludwig Tiecks „Der blonde Eckbert“. Der Fokus liegt auf der Analyse der einzelnen Initiationsphasen Berthas und deren Verbindung zu den jeweiligen räumlichen Settings. Besonderes Augenmerk wird auf die Gestaltung der Räume mittels Gegenständlichkeiten und die Erzeugung atmosphärischer Gestimmtheit gelegt.
- Die Darstellung des Initiationsvorgangs als Übergang vom Kind zum Erwachsenen
- Die Analyse der literarischen Räume als Spiegel der inneren Entwicklung Berthas
- Die Bedeutung der räumlichen Gestaltung für die Verdeutlichung der einzelnen Initiationsphasen
- Die Rolle der romantischen Vorstellung von zwei Welten: der rationalen Alltagswelt und der mystischen Welt der Imagination
- Die Ausgestaltung der Räume mittels Gegenständlichkeiten und atmosphärischer Gestimmtheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Initiation ein und stellt die Relevanz der literarischen Raumgestaltung für den Initiationsvorgang in Tiecks „Der blonde Eckbert“ dar. Das zweite Kapitel beleuchtet das Konzept der Initiation als Übergangsprozess und zeigt die verschiedenen Phasen des Initiationsvorgangs auf. Das dritte Kapitel analysiert die literarischen Räume der Initiationsphasen Berthas. Es wird die Bedeutung des Heimatdorfes als Ausgangspunkt des Initiationsvorgangs und die Rolle des Naturraums als Ort der Phantasie und des Heranwachsens beleuchtet. Die Gestaltung der Räume mittels Gegenständlichkeiten und die Erzeugung atmosphärischer Gestimmtheit werden in diesem Kapitel ausführlich dargestellt.
Schlüsselwörter
Initiation, literarische Raumgestaltung, Tieck, „Der blonde Eckbert“, Romantik, Phantasie, Alltagswelt, Imagination, Heimatdorf, Naturraum, Gegenständlichkeiten, atmosphärische Gestimmtheit.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, Literarische Raumgestaltung des Initiationsvorgangs am Beispiel von Ludwig Tiecks "Der blonde Eckbert", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/590654