Trotz umfangreicher Rechtsprechung und Literatur zum Bereich der Arbeitnehmer- und Geschäftsführerhaftung haben beide Bereiche im Laufe der Jahre nicht an ihrer Brisanz verloren. Die Thematik ist schon deswegen interessant, weil die Haftung der Arbeitnehmer sich durch die Grundsätze über den innerbetrieblichen Schadensausgleich erheblich von den allgemeinen Regeln des BGB entfernt hat und immer mehr zu einer Billigkeitshaftung mit Berücksichtigung der wirtschaftlichen Verhältnisse des Arbeitnehmers neigt. Noch interessanter erscheint die Frage, inwieweit diese Prinzipien sich auf die anderen Gruppen (gemeint sind damit die Arbeitnehmerähnlichen, die leitenden Angestellten und die GmbH-Geschäftsführer) erstrecken lassen. Das soll das Ziel dieses Buches sein.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Grundsätze der Haftungsprivilegierung („normale Arbeitnehmer“)
- I. Vorgeschichte der Haftung des Arbeitnehmers
- II. Entwicklung der Grundsätze über eine Haftungsprivilegierung der Arbeitnehmer
- 1. Rechtsgrundlage
- C. Haftungsprivilegierung für die Arbeitnehmerähnlichen
- D. Haftungsprivilegierung für die leitenden Angestellten
- E. Haftungsprivilegierung für die GmbH-Geschäftsführer
- I. Einordnung des Geschäftsführers in den Betrieb
- II. Rechtsgrundlage für die Haftung
- III. Anwendung der Haftungsprivilegierung auf § 43 I GmbHG
- IV. Abschwächung der Haftung durch vertragliche Vereinbarung
- F. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den persönlichen Anwendungsbereich der Arbeitnehmerhaftung und beleuchtet die Grundsätze der Haftungsprivilegierung. Sie analysiert, inwieweit diese Prinzipien auf verschiedene Arbeitnehmergruppen, wie Arbeitnehmerähnliche, leitende Angestellte und GmbH-Geschäftsführer, anwendbar sind. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung und Begründung der Haftungsprivilegierung zu erklären und deren Reichweite zu bestimmen.
- Entwicklung der Haftungsprivilegierung für Arbeitnehmer
- Anwendbarkeit der Haftungsprivilegierung auf Arbeitnehmerähnliche
- Haftungsprivilegierung für leitende Angestellte
- Haftungsprivilegierung für GmbH-Geschäftsführer
- Rechtsgrundlagen und -folgen der Arbeitnehmerhaftung
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeitnehmer- und Geschäftsführerhaftung ein und hebt deren Brisanz und die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung hervor. Sie betont die Besonderheit der Arbeitnehmerhaftung im Vergleich zu den allgemeinen Regeln des BGB und kündigt die Analyse der Anwendbarkeit von Haftungsprivilegierungen auf verschiedene Personengruppen an.
B. Grundsätze der Haftungsprivilegierung („normale Arbeitnehmer“): Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung der Haftungsprivilegierung für Arbeitnehmer. Es beleuchtet die anfängliche Anwendung allgemeiner schuldrechtlicher Regelungen und die schrittweise Entwicklung hin zu einer Billigkeitshaftung unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Verhältnisse des Arbeitnehmers. Die Diskussion der "gefahrgeneigten Arbeit" und der 3-Stufen-Theorie zeigt den komplexen Entwicklungsprozess der Rechtsprechung auf.
C. Haftungsprivilegierung für die Arbeitnehmerähnlichen: Dieses Kapitel behandelt die Frage, ob und inwieweit die Grundsätze der Haftungsprivilegierung, die für "normale" Arbeitnehmer gelten, auch auf Arbeitnehmerähnliche anwendbar sind. Es wird eine Analyse der Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen diesen Gruppen vorgenommen, um die Übertragbarkeit der Haftungsprivilegierung zu bewerten.
D. Haftungsprivilegierung für die leitenden Angestellten: Das Kapitel untersucht die Anwendbarkeit der Haftungsprivilegierung auf leitende Angestellte. Es definiert den Begriff des leitenden Angestellten und analysiert, ob und inwieweit die Argumente für die Haftungsprivilegierung von "normalen" Arbeitnehmern auch auf diese Gruppe zutreffen. Eventuelle Gegenmeinungen werden berücksichtigt.
E. Haftungsprivilegierung für die GmbH-Geschäftsführer: Dieses Kapitel befasst sich mit der Einordnung des GmbH-Geschäftsführers in den betrieblichen Kontext und untersucht die Rechtsgrundlagen seiner Haftung. Es analysiert die Anwendbarkeit der Haftungsprivilegierung auf § 43 I GmbHG und diskutiert verschiedene Ansichten und Ausnahmen, beispielsweise bei atypischen Tätigkeiten. Die Möglichkeit einer Haftungserleichterung und die Rolle vertraglicher Vereinbarungen werden ebenfalls betrachtet.
Schlüsselwörter
Arbeitnehmerhaftung, Haftungsprivilegierung, Arbeitnehmerähnliche, leitende Angestellte, GmbH-Geschäftsführer, Billigkeitshaftung, gefahrgeneigte Arbeit, § 254 BGB, § 280 BGB, § 823 BGB, § 43 I GmbHG, Arbeitsrecht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Haftungsprivilegierung von Arbeitnehmern, Arbeitnehmerähnlichen und Geschäftsführern
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den persönlichen Anwendungsbereich der Arbeitnehmerhaftung und die Grundsätze der Haftungsprivilegierung. Sie analysiert die Anwendbarkeit dieser Prinzipien auf verschiedene Arbeitnehmergruppen: „normale“ Arbeitnehmer, Arbeitnehmerähnliche, leitende Angestellte und GmbH-Geschäftsführer. Das Ziel ist es, die Entwicklung und Begründung der Haftungsprivilegierung zu erklären und deren Reichweite zu bestimmen.
Welche Arbeitnehmergruppen werden betrachtet?
Die Arbeit behandelt die Haftungsprivilegierung für vier Gruppen: „normale“ Arbeitnehmer, Arbeitnehmerähnliche, leitende Angestellte und GmbH-Geschäftsführer. Für jede Gruppe wird die Anwendbarkeit der Prinzipien der Haftungsprivilegierung separat untersucht und mit den Besonderheiten der jeweiligen Position verglichen.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu den einzelnen Arbeitnehmergruppen und eine Zusammenfassung. Jedes Kapitel beschreibt die historische Entwicklung und die Rechtsgrundlagen der Haftungsprivilegierung für die jeweilige Gruppe. Die Kapitel behandeln die Rechtsprechung und diskutieren unterschiedliche Ansichten und Ausnahmen.
Welche Rechtsgrundlagen werden behandelt?
Die Arbeit bezieht sich auf relevante Paragraphen des BGB (§ 254 BGB, § 280 BGB, § 823 BGB) und des GmbHG (§ 43 I GmbHG). Sie analysiert die Anwendung dieser Paragraphen im Kontext der Haftungsprivilegierung für die verschiedenen Arbeitnehmergruppen.
Was ist die "Haftungsprivilegierung"?
Die Haftungsprivilegierung beschreibt eine Abschwächung der Haftung von Arbeitnehmern im Vergleich zu den allgemeinen Regeln des BGB. Sie berücksichtigt die wirtschaftliche Situation des Arbeitnehmers und die Umstände des Schadensereignisses. Die Entwicklung der Haftungsprivilegierung wird im Kontext der "gefahrgeneigten Arbeit" und der "3-Stufen-Theorie" erläutert.
Wie wird die Haftung von GmbH-Geschäftsführern behandelt?
Das Kapitel zu GmbH-Geschäftsführern untersucht deren Einordnung in den betrieblichen Kontext und die Rechtsgrundlagen ihrer Haftung. Es analysiert die Anwendbarkeit der Haftungsprivilegierung auf § 43 I GmbHG und diskutiert Ausnahmen, z.B. bei atypischen Tätigkeiten. Die Rolle vertraglicher Vereinbarungen zur Haftungserleichterung wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Arbeitnehmerhaftung, Haftungsprivilegierung, Arbeitnehmerähnliche, leitende Angestellte, GmbH-Geschäftsführer, Billigkeitshaftung, gefahrgeneigte Arbeit, § 254 BGB, § 280 BGB, § 823 BGB, § 43 I GmbHG, Arbeitsrecht.
Welche Kapitelzusammenfassungen sind enthalten?
Die Arbeit bietet Kapitelzusammenfassungen, die die Kernaussagen jedes Kapitels prägnant darstellen. Diese Zusammenfassungen liefern einen Überblick über die behandelten Themen und die jeweiligen Ergebnisse der Analyse.
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- Natallia Dabergott, geb. Bilyk (Author), 2006, Der persönliche Anwendungsbereich der Arbeitnehmerhaftung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/57193