Um in die folgende Arbeit einleiten zu können, muss vorab der Begriff der Gewalt geklärt werden, auf den sich die Ausarbeitung des Themas „Gewalt in Nahbeziehungen“ bezieht. Es handelt sich vor allem um die physische Gewalt in Beziehungen zwischen Mann und Frau, sowie zwischen Eltern und Kindern. Dabei richtet sich die Gewalt in der Partnerschaft immer vom Mann ausgehend, gegen die Frau, da es bei Gewalt im sozialen Nahraum überwiegend um Männer als Täter und Frauen als Opfer geht und die verwendete Literatur die Gewaltproblematik dementsprechend behandelt. Anfangs wird ein historischer Rekurs über das gewalttätige Verhalten in Partnerbeziehungen und das Anwenden von Gewalt in der Kindeserziehung aufgeführt. Hier wird deutlich, dass alltägliche Gewaltanwendungen in allen Schichten Platz fanden und von der Gesellschaft als etwas Natürliches angesehen wurden. Kirchliche Schriften und rechtliche Bestimmungen zeigen, dass sie die Züchtigung der Ehefrau und des Kindes nicht nur legitimieren, sondern dass diese zur Gewalt auffordern, um das Gute in den betroffenen Personen zu fördern. Ein Beispiel von einer öffentlichen Hinrichtung verdeutlicht zudem die Gewaltbereitschaft aus früheren Zeiten und präsentiert was für ein Nutzen aus solch einer Veranstaltung für die Erziehung gezogen wurde. Der folgende Prozess der Zivilisierung beschreibt Verhaltensenderungen der Menschen, welche sich in Richtung steigender Selbstkontrolle, sowie zunehmender Effektkontrolle entwickeln. Die Zivilisierung bezieht sich nicht nur auf die Änderungen der Tischmanieren oder auf die des Schlafverhaltens, sondern ebenso auf die Wandlungen der Gewaltbereitschaft, sowie auf die Einstellung zu Gewaltanwendungen. In diesem Zusammenhang werden auch die Umgestaltungen von Gesetzestexten aufgeführt, in denen zunehmend Textstellen gestrichen werden, welche Gewalttaten innerhalb von Nahbeziehungen legitimierten. Repräsentative Zahlen von Gewaltopfern von heute sollen verdeutlichen, dass sich trotz der geänderten Einstellung zur Gewalt, es immer noch zu Konflikten und damit zusammenhängenden Gewalttaten in Beziehungen, beziehungsweise in der Ehe gibt und es wird anhand der Änderung der Familienstruktur erläutert, warum diese sogar exzessivere Formen gegenüber früher annehmen. Zuletzt werden verursachende Faktoren und Theorien zur Erklärung von Gewalt in Nahbeziehungen aufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gewalt in Partnerschaft & Erziehung – Ein Rückblick
- Gewalt in der Ehe – Ein historischer Rekurs
- Gewalt in der Erziehung – Ein legitimeS Erziehungsmittel
- Prozess der Zivilisierung
- Die Rechtliche Dimension
- Gesetzliche Lage bis 1900
- Gewaltschutzgesetz Heute
- Verursachende Bedingungen der Gewalt in der Ehe Heute
- Änderung der Familienstruktur
- Verursachende Faktoren von Gewalt
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet das Thema Gewalt in Nahbeziehungen, insbesondere die physische Gewalt zwischen Mann und Frau sowie Eltern und Kindern, mit einem Fokus auf die historische Entwicklung und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Ziel ist es, die Entstehung und Persistenz von Gewalt in diesen Beziehungen zu untersuchen und verschiedene Faktoren aufzuzeigen, die zu deren Entstehung beitragen.
- Historisches Verständnis von Gewalt in Partnerschaft und Erziehung
- Entwicklung des Rechts und der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Gewalt
- Veränderung der Familienstruktur als ein Faktor für Gewalt
- Verursachende Faktoren und Theorien zur Erklärung von Gewalt in Nahbeziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung definiert den Begriff der Gewalt im Kontext der Arbeit und stellt die Fokussetzung auf physische Gewalt zwischen Mann und Frau sowie zwischen Eltern und Kindern dar.
Das Kapitel „Gewalt in Partnerschaft & Erziehung – Ein Rückblick“ untersucht die historische Entwicklung der Gewalt in Partnerbeziehungen und Erziehung. Es wird deutlich, dass Gewalt in der Vergangenheit oft als legitimes Erziehungsmittel angesehen wurde und von der Gesellschaft toleriert wurde.
Das Kapitel „Prozess der Zivilisierung“ beleuchtet die Veränderungen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Gewalt und die Entwicklung von Verhaltensänderungen, die auf steigende Selbstkontrolle und Effektkontrolle hindeuten.
Das Kapitel „Die Rechtliche Dimension“ beleuchtet die rechtliche Entwicklung im Umgang mit Gewalt in Nahbeziehungen. Es zeigt, wie sich Gesetze im Laufe der Zeit verändert haben, um Gewalttaten innerhalb von Beziehungen zu verhindern und zu bestrafen.
Das Kapitel „Verursachende Bedingungen der Gewalt in der Ehe Heute“ beleuchtet die aktuellen Rahmenbedingungen von Gewalt in der Ehe und untersucht die Einflüsse der Veränderung der Familienstruktur sowie verschiedener Faktoren, die zu Gewalt beitragen können.
Schlüsselwörter
Gewalt in Nahbeziehungen, Partnergewalt, häusliche Gewalt, Ehegewalt, Kindeserziehung, Zivilisierung, Familienstruktur, rechtliche Rahmenbedingungen.
- Arbeit zitieren
- Claudia Heberle (Autor:in), 2005, Gewalt in Nahbeziehungen - Ein zeitloses Thema, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/56949