Die Arbeit analysiert die Entwicklung Neuseelands vom wirtschaftlichen Krisenstaat zu "Neu-Boomland". „Wir haben auf einem Narrenschiff gelebt“, konstatierte Labour- Politiker David Lange, nachdem er 1984 als Premierminister das Steuer übernommen hatte. Seine Regierung riss das Ruder herum und leitete einen Reformprozess ein, der Neuseelands Volkswirtschaft von einer der am stärksten regulierten der westlichen Welt in eine der liberalsten verwandelte. Zugleich katapultierte sich Neuseeland innerhalb der OECD hinsichtlich Wirtschaftswachstum, Arbeitslosenquote und Haushaltsbilanz in die Gruppe der führenden Nationen. Die temporäre Korrelation der Reformpolitik und der wirtschaftlichen Entwicklung ist augenfällig. Ziel dieser Arbeit ist es, die Zusammenhänge kausal zu prüfen – wie kam es 1984 zum wirtschaftlichen Tiefpunkt in Neuseeland, warum führten die Wirtschaftsreformen seit 1984 zum Aufschwung? Dabei wird auf Arbeiten der Neuen politischen Ökönomie zurückgegriffen. Zunächst werden Mancur Olsons "Logik des kollektiven Handelns" und die darauf aufbauenden Mechanismen vom "Aufstieg und Niedergang von Nationen" vorgestellt; anschließend werden sie empirisch auf das Beispiel Neuseeland angewendet. Dabei zeigt sich, dass diese Theorien gut geeignet sind, den wirtschaftlichen Tiefpunkt 1984 zu erklären. Mithilfe der Institutionenökonomik wird anschließend auch erörtert, warum die Reformen ab 1984 zum Aufschwung führten. Erneut zeigt dieser Ansatz eine hohe Erklärungskraft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Logik kollektiven Handelns und der Aufstieg und Niedergang von Nationen
- Die wirtschaftliche Lage in Neuseeland 1984
- Erklärung der Lage mit der Theorie von Mancur Olson
- Ansätze der Neuen Institutionenökonomik
- Die Reformen seit 1984 und die folgende Entwicklung
- Erklärung der Entwicklung mit der Neuen Institutionenökonomik
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Wirtschaftsentwicklung Neuseelands in den 1980er Jahren und beleuchtet die Ursachen für den wirtschaftlichen Tiefpunkt 1984 sowie die positiven Auswirkungen der Wirtschaftsreformen ab 1984. Die Arbeit fokussiert sich auf die Reformen in einzelnen Sektoren und untersucht, wie sie zum Aufschwung führten.
- Die Logik kollektiven Handelns nach Mancur Olson und deren Anwendung auf die Entwicklung von Nationen
- Die Bedeutung von Institutionen für wirtschaftliches Wachstum
- Die Rolle von Reformen bei der Überwindung von ineffizienten Strukturen
- Der Einfluss von ökonomischen Freiheitsrechten auf die Wirtschaftsentwicklung
- Die Bedeutung von Staatsinterventionen für den Wirtschaftsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die Fragestellung dar. Kapitel 2 stellt die Logik kollektiven Handelns nach Mancur Olson vor und erläutert die Theorie vom Alter der Demokratie. Kapitel 3 beschreibt die wirtschaftliche Situation Neuseelands im Jahr 1984 und versucht, diese mit Olsons Theorie zu erklären. Im Anschluss werden relevante Ansätze der Neuen Institutionenökonomik (NIÖ) vorgestellt. Kapitel 5 behandelt die Reformen, die ab 1984 in Neuseeland durchgeführt wurden, und untersucht deren Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung. Die Schlussbemerkungen fassen die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Kollektives Handeln, Institutionenökonomik, Wirtschaftsreformen, Neuseeland, Aufstieg und Niedergang von Nationen, Mancur Olson, Economic Freedom Index, Ökonomische Freiheitsrechte, Staatliche Regulierung, Wachstum.
- Quote paper
- Florian Zerfaß (Author), 2005, Wie kam es in Neuseeland 1984 zum wirtschaftlichen Tiefpunkt und wieso führten die Reformen seit 1984 zum Aufschwung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/54022