Die folgende Arbeit gliedert sich in fünf Teile. Nach dieser Einleitung wird die didaktische Funktion und das Ziel von Unterrichtseinstiegen dargestellt. Welche Bedeutung hat ein gelungener Unterrichtseinstieg auf den weiteren Stundenverlauf? Hierbei wird auf die Monografie von Schneider zurückgegriffen, die vor allem eine theoretische Abhandlung der Einstiegsphase beinhaltet.
Im nächsten Gliederungspunkt wird die Karikatur definiert und von anderen Bildarten abgegrenzt. Außerdem werden Merkmale sowie Arten von Karikaturen kurz beschrieben. Aus eigener Erfahrung greifen Lehrerinnen und Lehrer häufig auf Karikaturen als Unterrichtseinstieg zurück. Die zentrale Frage der Hausarbeit ist, ob sich Karikaturen für den Unterrichtseinstieg eignen, welche Vor- und Nachteile der Einsatz dieser bietet und was die Lehrkraft bei dem Einsatz von Karikaturen beachten muss.
Im folgenden Gliederungspunkt wird das Lernpotenzial der Karikatur im Geschichtsunterricht dargestellt. Schnakenberg publizierte im Hinblick auf die Verwendung von Karikaturen im Geschichtsunterricht eine gelungene Monografie. Im Anschluss werden zwei ausgewählte Karikaturen auf ihre jeweilige Eignung für den Unterrichtseinstieg exemplarisch untersucht. Diese werden zuerst interpretiert.
Danach werden mögliche Vor- und Nachteile der jeweiligen Karikatur dargestellt. Am Ende dieser Arbeit werden die wichtigsten Fakten zusammengefasst und anschließend ein Fazit gezogen, ob sich Karikaturen für den Einstieg in den Unterricht eignen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Didaktische Funktion und das Ziel von Unterrichtseinstiegen
3. Definition und Merkmale der Karikatur
4. Karikaturen im Geschichtsunterricht
5. Analyse ausgewählter Karikaturen im Hinblick auf die Eignung für den Unterrichtseinstieg
5.1 Zwischen Berlin und Rom
5.2 The March Of The Forth Reich
6.Zusammenfassung
7.Literaturverzeichnis
7.1 Abbildungen
7.2 Sekundärliteratur
Als Geschichtslehrer begegnet man im Laufe seines Studiums und Arbeitslebens vielen verschiedenen Methoden um in den Unterricht einzusteigen. Doch welche ist die richtige? In der Geschichtsdidaktikforschung gibt es einen breiten Konsens, dass die erste Phase der Unterrichtseinheit – der Unterrichtseinstieg- eine wesentliche Rolle auf den weiteren Unterrichtsverlauf nimmt.
Die folgende Arbeit gliedert sich in fünf Teile. Nach dieser Einleitung wird die didaktische Funktion und das Ziel von Unterrichtseinstiegen dargestellt. Welche Bedeutung hat ein gelungener Unterrichtseinstieg auf den weiteren Stundenverlauf? Hierbei wird auf die Monografie von Schneider zurückgegriffen, die vor allem eine theoretische Abhandlung der Einstiegsphase beinhaltet.1
Im nächsten Gliederungspunkt wird die Karikatur definiert und von anderen Bildarten abgegrenzt. Außerdem werden Merkmale sowie Arten von Karikaturen kurz beschrieben.
Aus eigener Erfahrung greifen Lehrerinnen und Lehrer häufig auf Karikaturen als Unterrichtseinstieg zurück. Die zentrale Frage der Hausarbeit ist ob sich Karikaturen für den Unterrichtseinstieg eignen, welche Vor und Nachteile der Einsatz dieser bietet und was die Lehrkraft bei dem Einsatz von Karikaturen beachten muss. Im folgenden Gliederungspunkt wird das Lernpotenzial der Karikatur im Geschichtsunterricht dargestellt. Schnakenberg publizierte im Hinblick auf die Verwendung von Karikaturen im Geschichtsunterricht eine gelungene Monografie.2
Im Anschluss werden zwei ausgewählte Karikaturen auf ihre jeweilige Eignung für den Unterrichtseinstieg exemplarisch untersucht. Diese werden zuerst interpretiert. Danach werden mögliche Vor- und Nachteile der jeweiligen Karikatur dargestellt. Am Ende dieser Arbeit werden die wichtigsten Fakten zusammengefasst und anschließend ein Fazit gezogen, ob sich Karikaturen für den Einstieg in den Unterricht eignen.
Die Literatur zur allgemeinen Geschichtsdidaktik ist sehr umfangreich. Da der Umfang dieser Arbeit begrenzt ist, wird bewusst auf die Werke von Schneider und Schnakenberg eingegangen, da diese fUr das Thema bestens geeignet sind. Hierbei werden Gunther-Arndt und Sauer bewusst etwas auBen vor gelassen urn den Umfang der Arbeit nicht zu iibersteigen.
Die Karikatur ist aus dem Geschichtsunterricht nicht mehr wegzudenken und erfreut sich an immer groBerer Beliebtheit. Ist die Karikatur auch fUr den Unterrichtseinstieg geeignet?
Der folgende Gliederungspunkt geht auf die didaktische Funktion sowie das Ziel von Unterrichtseinstiegen.
Der Unterrichtseinstieg dauert in der Regel fünf bis acht Minuten. Laut Schneider muss darauf geachtet werden, dass der Einstieg nicht im Kontrast zur Arbeitsphase steht.3 Diese Anfangslastigkeit sei kontraproduktiv, da die Schülerinnen und Schüler schnell das Interesse an den weiteren Arbeitsphasen verlieren, falls diese im Gegensatz zum Einstieg abfallen.4
Nach den Herbert-Zinnerschen Formalstufen unterteilt sich der Unterricht in fünf Stufen. Hierbei unterscheidet Zinner die Stufe der Anschauung (unterteilt in Analyse und Synthese), die Stufe der begrifflichen Erfassung (unterteilt in Assoziation und System) und die Stufe der Methode. Gebräuchlicher sind jedoch die Bezeichnungen Vorbereitung, Darbietung, Verknüpfung, Ordnung und Anwendung.5 Ein anderes Modell für die Einteilung in Unterrichtsphasen unterteilt die Phasen in Vorbereitungsphase, Einstiegsphase, Erarbeitungsphase und Auswertungsphase.6 Laut der beiden Modelle bildet der Unterrichtseinstieg die erste Phase der Unterrichtsstunde. 7 Der Erfolg einer Unterrichtsstunde scheint jedoch nicht unwesentlich von der Art und Weise abzuhängen, wie der Unterricht „eröffnet“ wird. Der Unterrichtseinstieg soll verschiedene Funktionen erfüllen, die eine entscheidende Bedeutung für den weiteren Unterrichtsverlauf haben. Laut Schneider ist das Ziel dieser Eingangsphase die „Wiederholung, Einstimmung, Vorbereitung des neuen Stoffes, Hinführung, Anknüpfung, Zielangabe, Problemstellung, Hypothesenbildung, Motivation oder „Anwärmen geschichtlichen Interesses“.8 Der Unterrichtseinstieg soll das Interesse der Schülerinnen und Schüler wecken, und ihre Lernbereitschaft herstellen, um eine aktive Mitarbeit zu gewährleisten. Jedoch ist derselbe Unterrichtseinstieg nicht für jede Zielgruppe und jedes Thema geeignet, sondern muss an den Lerninhalt, die Zielgruppe und äußere Faktoren angeglichen werden. 9
Die neuere Geschichtsdidaktik fasst die genannten Punkte wieder auf und erweitert diese. Schülerinnen und Schüler werden in den Ablauf der Unterrichtsstunde mehr eingebunden und dürfen in der Einstiegsphase über den weiteren Ablauf der Stunde diskutieren. Ziel ist es am Ende der Einstiegsphase eine klare Vorstellung davon zu bekommen, „was wie warum und wie lange […] im Unterricht behandelt werden soll.“ 9 Im Kontrast dazu legte die ältere geschichtsdidaktische Forschung, laut Schneider, einen klaren Fokus auf die Rolle des Lehrers.10
Ein weiterer wichtiger Faktor des Unterrichtseinstieges ist das benutzte Material, da dieses die Imagination der Schüler anregt.11 Weiterhin sollte das Unterrichtsmaterial der Einstiegsphase im Zusammenhang mit dem folgenden Unterrichtsverlauf stehen, ohne jedoch ein vollständiges Bild von diesem abzugeben. Die Schülerinnen und Schüler sollen lediglich zum Nachdenken oder Fragestellen angeregt werden und müssen hierfür mit den notwendigen Freiheiten ausgestattet werden. Laut Schneider war die Einstiegsphase erfolgreich, wenn die Schülerinnen und Schüler verunsichert sind, sich provoziert fühlen oder der Erwerb weiterer Kompetenzen winkt.12 Die verwendeten Materialien haben ebenfalls die Funktion die Schülerinnen und Schüler für die bevorstehende Unterrichtsstunde zu motivieren. Die Schülerinnen und Schüler zu motivieren ist, wie bereits erwähnt, eine weiteres Ziel der Einstiegsphase. Nach Schneider sollte der Einstieg das Interesse der Schülerinnen und Schüler bezüglich des anstehenden Stundenthemas wecken. Es gibt jedoch einige Aspekte, die sich auf die Motivation der Schülerinnen und Schüler auswirken, welche es zu berücksichtigen gibt. Dazu zählen die Beliebtheit des Faches und des Lehrers, keine Über- oder Unterforderung, Aktualität, Lebensnähe und Alltagsrelevanz.13
Außerdem muss während der Stundeneinstiegsphase die Neugier der Schülerinnen und Schüler geweckt werden. Laut Schneider ist Unbekanntes, Überraschendes, Verblüffendes oder Geheimnisvolles interessanter als bereits bekannte Sachverhalte.
Dies soll dazu fllhren, class sich teils widersprechende Hypothesen ergeben, die im weiteren Verlauf der Stunde kritisch hinterfragt werden.14 Nach Heinrich Roth - muss die Einstiegsphase zudem die Voraussetzung schaffen, dass sich die Schüle rinnen und Schüler dem Neuen öffnen und ihre Neugier geweckt wird. In diesem Zusammenhang brachte Roth den Begriff der „historischen Ansteckung“ in die Diskussion.15
3. Definition und Merkmale der Karikatur
Eine allgemeingültige Definition des Begriffs „Karikatur“ hat sich in der Forschung bisher nicht durchgesetzt16 Die Karikatur ist laut Fremdwörterlexikon die „bildliche Darstellung, die eine Eigenschaft oder ein Merkmal stark übertreibt und dadurch lächerlich macht, Zerrbild, Spottbild (ital. Caricatura, Überladung; übertriebene, komisch verzerrte Darstellung charakteristischer Eigenarten von Personen oder Sachen.17 Charakteristisch ist die Zuspitzung und die Verfremdung einer Person oder einer Sache; beispielsweise unter Mithilfe von Übertreibungen, Verzerrungen, Vereinfachungen oder von Parodien.18 Karikaturen bieten kritische, pointierte und tendenziöse Urteile über politische Ereignisse, Personen oder gesellschaftliche Verhältnisse ohne jedoch historische Sachverhalte wiederzugeben.
Im Geschichtsunterricht sind vor allem historisch-politische Karikaturen interessant, die hauptsächlich auf Politik, Wissenschaft, Technik, Kirche oder Kultur abzielen.19
Der Zeichner der Karikatur verfolgt verschiedene Intentionen. Die Karikatur soll die Bevölkerung informieren. Weiterhin soll der Betrachter aufgeklärt werden und auf Missstände hingewiesen werden. Ziel ist es, zum Nachdenken oder zur aktiven Handlung anzuregen.20 Eine gute Karikatur löst beim Betrachter erst Emotionen aus und richtet sich erst danach an den Verstand.21 22
[...]
1 G. Schneider, Gelungene Einstiege.
2 U. Schnakenberg, Die Karikatur im Geschichtsunterricht.
3 Vgl. K.Prange, Bauformen des Unterrichts, S.174ff.
4 Vgl. G. Schneider, Gelungene Einstiege, S.25.
5 Vgl. K. Just, Formal-Stufen, in: Encyklopädisches Handbuch der Pädagogik, S.282-286.
6 Vgl. A. Kuhn, Handbuch der Geschichtsdidaktik, S.457-463.
7 Vgl. G. Schneider, Gelungene Einstiege, S.10.
8 G. Schneider, Gelungene Einstiege, S.8. 9
9 Ebd. S.11.
10 Vgl. Ebd. S.11.
11 Vgl. Ebd. S.9.
12 Vgl. Ebd. S.23.
13 Vgl. Ebd. S.13.
14 Vgl. Ebd. S. 23 ff.
15 Vgl. H. Roth, Kind und Geschichte. Psychologische Voraussetzungen des Geschichtsunterrichts in der Volksschule, S.72ff.
16 Vgl. U. Schnakenberg, Die Karikatur im Geschichtsunterricht, S.12ff.
17 R.Wahrig-Burfeind, Wahrig Fremdwörterlexikon, S.449.
18 Vgl. U. Schnakenberg, Die Karikatur im Geschichtsunterricht, S.12.
19 Vgl. H-J. Pandel, Karikaturen, S.262.
20 Vgl. U. Schnakenberg, Die Karikatur im Geschichtsunterricht S.12. 22
21 Vgl. Gautschi, Geschichte lehren, S.127ff.
22 Vgl. Ebd. S.9.