Das Thema, das in dieser Hausarbeit betrachtet wird, behandelt das Problem der Sprache in den Mythen über das Jenseits bei Platon. Es geht um die Frage, inwiefern die Seelen wahre Kenntnis erwerben können, wenn sie sich der Sprache nach dem Tod bedienen. Während der Seminardiskussionen wurde mehrmals das anscheinende Paradoxon bzw. der Widerspruch erwähnt, dass Platon, wenn er sich über das rein geistige Wissen äußert, immer Verben verwendet, die der sinnlich-sichtbaren Welt angehören, wobei am Ende alles Wissen falsch wäre. Daraus ergibt sich die Frage ob die vom Körper vollkommen befreiten Seelen noch irgendeine Sprache sprechen können.
Die Hausarbeit ist in drei Teile gegliedert: Zuallererst ist es nötig, diese Passage in "Phädon" über die vom Körper vollkommen befreiten Seelen, sowie die anderen wieder durchzugehen, in denen Sokrates bzw. Platon misstrauisch gegenüber einer Kenntnis zu sein scheinen, die sich auf Wörter und deren Bedeutungen verlassen. Zweitens ist dann eine Betrachtung der Mythen über das Jenseits möglich, um sich anzuschauen, ob oder was es für eine Sprache gibt, und inwiefern die Seelen sich ihrer bedienen. Drittens bleibt nur, die daraus gesammelten Überlegungen und Ergebnisse zu resümieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das reine und körperlose Denken der Seele
- Über die Sprache bei Platon
- Platons Sprachskeptizismus
- Die Mythen über das Jenseits
- Unterschiedliche Seelen in unterschiedliche Mythen
- Die noch Sprachen gebrauchenden Seelen
- Seelen, die ohne Sprache und ohne Körper endlich ein wahres Wissen über die Sachen selbst erwerben
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Rolle der Sprache in Platons Mythen über das Jenseits. Im Zentrum steht die Frage, ob und inwiefern Seelen nach dem Tod wahre Erkenntnis erlangen können, wenn sie sich der Sprache bedienen. Die Arbeit baut auf Diskussionen im Seminar "Wahrheit oder Fake? Platon / Aristoteles" auf, die sich mit Platons scheinbarem Paradoxon auseinandersetzen, dass er bei der Beschreibung geistigen Wissens stets Verben aus der sinnlich-sichtbaren Welt verwendet.
- Platons Sprachskeptizismus
- Die Rolle der Sprache im Jenseits
- Die Beziehung zwischen Sprache, Erkenntnis und dem Körper
- Die verschiedenen Arten von Seelen in Platons Mythen
- Die Möglichkeit eines wahren Wissens ohne Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Forschungsfrage und stellt den Zusammenhang mit den Seminardiskussionen her. Sie führt das zentrale Paradoxon Platons ein, dass er geistiges Wissen mit Begriffen aus der sinnlichen Welt beschreibt, und argumentiert, dass diese Metaphorik keine spezifische Eigenheit des Griechischen oder Deutschen ist, sondern in vielen Sprachen vorkommt.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit Platons These über die Befreiung der Seele vom Körper nach dem Tod. Es wird gezeigt, wie die Seele durch ein reines und körperloses Denken die Wahrheit erkennen kann.
Im dritten Kapitel wird Platons Sprachskeptizismus anhand verschiedener Dialoge beleuchtet. Der Dialog Kratylos dient als Kontext für Platons Misstrauen gegenüber der Kraft der Sprache. Es werden die gegensätzlichen Theorien des Naturalismus (Kratylos) und des Konventionalismus (Hermogenes) vorgestellt.
Schlüsselwörter
Platon, Sprachskeptizismus, Mythen, Jenseits, Seele, Körper, Erkenntnis, Wahrheit, Sprache, Denken, Metapher, Naturalismus, Konventionalismus, Phaidon, Kratylos.
- Quote paper
- Rogelio Toledo (Author), 2019, Die Sprache der Seelen. Die Mythen über das Jenseits als eine Widerspiegelung des Sprachskeptizismus bei Platon, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/538878