Zur Einführung in das Thema „Probleme des Zusammenhangs zwischen Grammatik und mentalen Prozessen“ nimmt das Buch „Grammatik und mentale Prozesse“-Grundlage dieser Arbeit - einen wissenschaftshistorischen Rückblick auf die Entwicklung der Psycholinguistik vor, unter Berücksichtigung philosophiegeschichtlicher Einflüsse auf die Sprachtheorien des 19.Jh. Freilich gibt es diesbezüglich viel Erwähnenswertes, z.B. Humboldts energeia-Konzept von Sprache oder Hegels Verständnis vom Geist als sprachgebundener Vermittler zwischen Subjekt und Objekt, sowie Bühlers handlungstheoretische Bestimmung deiktischer Elemente. Die Liste ließe sich beliebig erweitern, doch möchte ich dies der Leserin dieser Arbeit ersparen und stattdessen einen zielgerichteteren Weg zu meinen Interessen an der Beziehung zwischen Grammatik und mentalen Prozessen einschlagen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Über die kognitiven Hintergründe deutscher Klammerkonstruktionen
- 1.1. Allgemeines
- 1.2. Abfolge prädikativer Elemente im Nebensatz
- 1.3. Kognitive Funktion des Prädikats
- 1.4. Klammerung und Wortstellungsregularitäten: antizipatorisch-regressiver Wortbindungsmechanismus und Thema-Rhema-Gliederung des Satzes
- 1.4.1. Diskursive Gewichtung innerhalb der sprachlichen Äusserung
- 2. Zur Analyse der Verarbeitung abstrakter Konzepte mittels Präpositionen
- 2.1. Allgemeines
- 2.1.1. Definition
- 2.2. Zur Tiefenstruktur von Präpositionen
- 2.2.1. Beschaffenheit des durch Präpositionen erstellten Wirklichkeitsmodells
- 2.3. Präpositionsverwendung als mentale Handlung
- 2.1. Allgemeines
- 3. Versprachlichung abstrakter Wirklichkeitsmodelle
- 3.1. Allgemeines zur Sprachproduktion
- 3.1.1. Unterschiedliche Bewusstseinsgrade der Spracherzeugung: zur Problematik der Produktionsbeschreibung
- 3.1.2. Erzeugung grammatischer Formen
- 3.2. Wortstellung (Rückblick auf die organisierende Funktion von Klammerung und Präpositionen in der Linearstruktur)
- 3.2.1. Reihenfolge der Wortgenerierung
- 3.2.2. Organisierendes Einsatzmoment von Klammerung und Präpositionen
- 3.3. Die diskursive Bedeutung von Klammerung und Wortfolge dargestellt am Beispiel des zusammengesetzten Satzes
- 3.3.1. Das Satzgefüge
- 3.3.2. Satzgefüge als Abbild mentaler Wissensrelationen
- 3.3.3. Oberflächenstrukturelle Diskrepanz zwischen Wortfolge und Logik
- 3.3.4. Beispiele extraponierter Satzteile und deren kognitive Bedeutung
- 3.1. Allgemeines zur Sprachproduktion
- 4. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Beziehung zwischen Grammatik und mentalen Prozessen, speziell im Hinblick auf die deutsche Sprache. Sie verfolgt das Ziel, die kognitiven Hintergründe von zwei grammatischen Phänomenen, der Klammerung und der Verwendung von Präpositionen, zu untersuchen. Dabei werden insbesondere die sprachlichen Mechanismen beleuchtet, die es dem menschlichen Geist ermöglichen, abstrakte Konzepte zu verarbeiten und sprachlich zu repräsentieren.
- Kognitive Hintergründe der deutschen Satzklammer
- Rolle von Präpositionen bei der Verarbeitung abstrakter Konzepte
- Zusammenhang zwischen Wortstellung und mentalen Verarbeitungsprozessen
- Bedeutung der Sprachproduktion als mentale Handlung
- Diskursive Funktion von Klammerung und Präpositionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problematik des Zusammenhangs zwischen Grammatik und mentalen Prozessen anhand eines wissenschaftshistorischen Rückblicks auf die Entwicklung der Psycholinguistik beleuchtet. Das erste Kapitel widmet sich der deutschen Satzklammer und ihren kognitiven Hintergründen. Es analysiert die Abfolge prädikativer Elemente im Nebensatz und die kognitive Funktion des Prädikats im Satzbau. Das zweite Kapitel behandelt die Verwendung von Präpositionen im Deutschen, untersucht deren Tiefenstruktur und betrachtet die Präpositionsverwendung als mentale Handlung. Das dritte Kapitel widmet sich der Versprachlichung abstrakter Wirklichkeitsmodelle und beleuchtet die unterschiedlichen Bewusstseinsgrade der Spracherzeugung. Es analysiert die Rolle von Klammerung und Präpositionen bei der Organisation der Linearstruktur von Sätzen und erforscht die diskursive Bedeutung von Wortfolge und Satzgefüge im Hinblick auf mentale Wissensrelationen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselwörter Grammatik, mentale Prozesse, Satzklammer, Präpositionen, Sprachproduktion, Wortstellung, Diskurs, Kognitive Verarbeitung, Tiefenstruktur und Sprachphilosophie.
- Arbeit zitieren
- Maria Sandra Carrasco (Autor:in), 2000, Zusammenhänge zwischen Grammatik und mentalen Prozessen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/53859