Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit eines systematisch aufgebauten Rechtschreibaufbauprogrammes, mittels des Kieler-Rechtschreibaufbau- und des RABE-Programmes. Fünf Schüler und eine Schülerin der dritten Klasse wurden dazu von Mitte Oktober bis Ende Januar eine Stunde pro Woche gefördert.
Sätze wie: "Das hört man doch!", "Du musst nur genau hinhören!" oder "...leidet unter einer Leser-Rechtschreibschwäche/-störung, LRS, Legasthenie... da ist eh Hopfen und Malz verloren!" sind dem Einen oder Anderen nicht unbekannt. Diese Ansichten sind nicht nur deplatziert, sondern können bei Kindern zu Frustration, Demotivation, Sekundärsymptomen wie Konzentrationsprobleme bis hin zu Störungen im Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten führen; und letzten Endes ist niemandem geholfen. Ferner wird in den beispielhaften o.g. Phrasen erkennbar, dass es diverse Begrifflichkeiten für diese Thematik gibt, die sich alle auf Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben beziehen.
In der heutigen Gesellschaft bildet die korrekte Beherrschung der Schriftsprache eine der wichtigsten Grundlagen zur Teilhabe am gesamtgesellschaftlichen Leben und wird oftmals mit Intelligenz und Bildung in Zusammenhang gebracht. Aufgrund dieser Tatsache beschloss die Kultusministerkonferenz (KMK) im Jahre 1978, dass die Schule nicht nur der Ort der Vermittlung der Lese- und Schreibkompetenz sei, sondern auch ein Ort der Förderung für Schüler mit Schwierigkeiten beim Erlernen dieser Fähigkeiten darstellt.
Damit Rechtschreibschwierigkeiten bei Kindern so früh wie möglich erkannt und eine Förderung anknüpfen kann, bedarf es an Kenntnissen des Lehrers über Ursachen, Erscheinungsformen und geeignete Fördermaterialien und –maßnahmen. Denn viele Pädagogen/-innen verfehlen die Intention der Förderung. Es geht nicht darum keine Fehler bei der Schreibung zu machen, sondern in erster Linie müssen systematische Rechtschreibregeln vermittelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von Legasthenie bis zur Lese-Rechtschreibschwäche - ein historischer Überblick über die Fachtermini
- Schriftspracherwerb
- Die Phonemwahrnehmung und die phonologische Bewusstheit als fundamentale kognitive Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb
- Das Stufenmodell
- Das Stufenmodell des Schriftspracherwerbs nach Scheerer-Neumann
- Das Stufenmodell des Schriftspracherwerbs nach Valtin
- Herausforderungen für die Lernenden
- Differenzierung im Unterricht und adaptives Lehren
- Der Begriff der Differenzierung im Unterricht
- Der Begriff des adaptiven Lehrens
- Fragestellung
- Die Planung und Organisation der Förderung
- Die Schule und die Kinder der Förderung
- Die Planung der Diagnostik
- Die Hamburger Schreibprobe - HSP 3
- Die individuelle Lernstandsanalyse – ILEA 2
- Die Planung der Förderung
- Die Methode des „Rhythmischen Syllabierens“ nach Reuter - Liehr zur Unterstützung des lautgetreuen Schreibens
- Das Kieler Rechtschreibaufbauprogramm - KRA
- Das RABE- Programm (Rechtschreib-Anleitung, Basis und Erweiterung)
- Die Ergebnisse der diagnostischen Lernbegleitung
- Der Vortest
- Die Qualitative Analyse
- Der Nachtest
- Die Dokumentation und Reflexion der Durchführung
- Die Dokumentation
- Die Reflexion
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit des Kieler Rechtschreibaufbauprogramms und des RABE-Programms zur Förderung von Rechtschreibkompetenz bei Grundschulkindern. Die Studie analysiert die Anwendung dieser Programme in einer konkreten Lerngruppe und bewertet deren Einfluss auf die Rechtschreibleistungen der teilnehmenden Schüler.
- Wirksamkeit von Rechtschreibförderungsprogrammen
- Analyse der Anwendung von KRA und RABE-Programmen
- Evaluation der Programme anhand von diagnostischen Daten
- Differenzierte Förderung im Rechtschreiblernen
- Zusammenhang zwischen phonologischer Bewusstheit und Schriftspracherwerb
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung thematisiert die unterschiedlichen, oft stigmatisierenden, Auffassungen von Rechtschreibschwierigkeiten bei Kindern und betont die Notwendigkeit frühzeitiger und adäquater Förderung. Sie unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz von Schriftsprachkompetenz und kritisiert unfundierte Fördermethoden. Die Arbeit fokussiert auf die systematische Auswertung der Wirksamkeit von zwei spezifischen Rechtschreibprogrammen.
Von Legasthenie bis zur Lese-Rechtschreibschwäche - ein historischer Überblick über die Fachtermini: Dieses Kapitel gibt einen chronologischen Überblick über die Entwicklung der Fachterminologie im Umgang mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten. Es zeigt die Veränderung der Sichtweise von „Wortblindheit“ und der anfänglichen Gleichsetzung mit geistiger Behinderung hin zu einem Verständnis als Teilleistungsschwäche. Die Diskussion um Legasthenie und LRS und ihre Auswirkungen auf die schulische Praxis werden beleuchtet.
Schriftspracherwerb: Dieses Kapitel behandelt die Grundlagen des Schriftspracherwerbs, insbesondere die Bedeutung der Phonemwahrnehmung und phonologischen Bewusstheit. Es präsentiert verschiedene Stufenmodelle des Schriftspracherwerbs nach Scheerer-Neumann und Valtin, um die Entwicklungsprozesse zu illustrieren und die Herausforderungen für Lernende zu verdeutlichen.
Differenzierung im Unterricht und adaptives Lehren: Das Kapitel definiert die Konzepte der Differenzierung im Unterricht und des adaptiven Lehrens. Es beschreibt, wie diese Konzepte im Kontext der Förderung von Kindern mit Rechtschreibschwierigkeiten angewendet werden können, um auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.
Die Planung und Organisation der Förderung: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Planung und Durchführung der Fördermaßnahme. Es erläutert die Auswahl der Schüler, die eingesetzten diagnostischen Instrumente (Hamburger Schreibprobe, ILEA 2), und die konkreten Fördermethoden (Rhythmisches Syllabieren, KRA, RABE-Programm). Es geht auf die methodische Vorgehensweise und die Organisation der Förderstunden ein.
Die Ergebnisse der diagnostischen Lernbegleitung: Hier werden die Ergebnisse der durchgeführten Lernbegleitung präsentiert. Dies beinhaltet die Auswertung von Vortest, qualitativen Analysen während der Förderung und Nachtest. Es zeigt die Entwicklung der Rechtschreibleistungen der Kinder.
Die Dokumentation und Reflexion der Durchführung: Dieses Kapitel beschreibt den Prozess der Dokumentation der Fördermaßnahmen und die anschließende Reflexion der Ergebnisse. Es geht auf die systematische Erfassung der Daten und die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit ein.
Schlüsselwörter
Rechtschreibförderung, Legasthenie, Lese-Rechtschreibschwäche (LRS), Kieler Rechtschreibaufbauprogramm (KRA), RABE-Programm, Differenzierung, adaptives Lehren, Schriftspracherwerb, Phonemwahrnehmung, phonologische Bewusstheit, Diagnostik, Fördermaßnahmen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Wirksamkeit von Rechtschreibförderungsprogrammen
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Wirksamkeit des Kieler Rechtschreibaufbauprogramms (KRA) und des RABE-Programms zur Förderung der Rechtschreibkompetenz bei Grundschulkindern. Sie analysiert die Anwendung dieser Programme in einer konkreten Lerngruppe und bewertet deren Einfluss auf die Rechtschreibleistungen der Schüler.
Welche Programme werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf zwei spezifische Rechtschreibförderungsprogramme: das Kieler Rechtschreibaufbauprogramm (KRA) und das RABE-Programm (Rechtschreib-Anleitung, Basis und Erweiterung).
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Studie verwendet eine diagnostische Lernbegleitung. Dazu gehören die Hamburger Schreibprobe (HSP 3), die individuelle Lernstandsanalyse (ILEA 2), der Einsatz der Förderprogramme KRA und RABE sowie die Durchführung von Vortests und Nachtests. Die Methode des „Rhythmischen Syllabierens“ nach Reuter-Liehr wird ebenfalls erwähnt.
Welche Aspekte des Schriftspracherwerbs werden betrachtet?
Die Arbeit behandelt die Bedeutung der Phonemwahrnehmung und phonologischen Bewusstheit für den Schriftspracherwerb. Es werden Stufenmodelle des Schriftspracherwerbs nach Scheerer-Neumann und Valtin vorgestellt. Die Herausforderungen für Lernende und die Konzepte der Differenzierung im Unterricht und des adaptiven Lehrens werden ebenfalls diskutiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zur Einleitung, einem historischen Überblick über die Fachtermini (Legasthenie, LRS), dem Schriftspracherwerb, Differenzierung und adaptivem Lehren, der Planung und Organisation der Förderung, der Darstellung der Ergebnisse, der Dokumentation und Reflexion sowie einer abschließenden Diskussion. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind enthalten.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der diagnostischen Lernbegleitung, inklusive Vortest, qualitativer Analysen während der Förderung und Nachtest. Diese zeigen die Entwicklung der Rechtschreibleistungen der Kinder im Verlauf der Förderung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Rechtschreibförderung, Legasthenie, Lese-Rechtschreibschwäche (LRS), Kieler Rechtschreibaufbauprogramm (KRA), RABE-Programm, Differenzierung, adaptives Lehren, Schriftspracherwerb, Phonemwahrnehmung, phonologische Bewusstheit, Diagnostik, Fördermaßnahmen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Wirksamkeit der untersuchten Rechtschreibförderungsprogramme zu evaluieren und deren Anwendung in der Praxis zu analysieren. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen phonologischer Bewusstheit und Schriftspracherwerb und beleuchtet die Bedeutung differenzierter Förderung.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrkräfte, Sonderpädagogen, Schulpsychologen und alle, die sich mit der Förderung von Kindern mit Rechtschreibschwierigkeiten beschäftigen. Sie bietet praktische Einblicke in die Anwendung von Förderprogrammen und die Evaluation deren Wirksamkeit.
Gibt es einen historischen Überblick über die Terminologie?
Ja, die Arbeit beinhaltet ein Kapitel, das einen chronologischen Überblick über die Entwicklung der Fachterminologie im Umgang mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten gibt, von „Wortblindheit“ bis hin zu den heutigen Begriffen Legasthenie und LRS.
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- Julia Wolf (Author), 2018, Richtiges Schreiben fördern, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/537301