„Was treibt uns dazu, uns in immer neuen Netzwerken miteinander zu verbinden? Ist es womöglich der Wunsch, die Vielfalt unseres Lebens und Arbeitens in immer neuen Namen, immer neuen Arbeits- und Beziehungsverhältnissen sichtbar werden zu lassen? Welche politische Kraft läßt sich tatsächlich daraus gewinnen? Polemisch-provozierend zugespitzt: Tritt ‚Vernetzung’ an die Stelle politischen Handels?“ (Maurer 1996: 61)
Vernetzung allein ist noch kein Garant für politischen Einfluss. Und doch ergeben sich für Frauen in Bündnissen größere machtpolitische Chancen, denn allein ist man nichts – doch in der Gruppe ist man stark, oder nicht? Dies ist die zentrale Frage, mit der sich diese Arbeit befasst. Welche Möglichkeiten und Restriktionen der politischen Einflussnahme ergeben sich in frauenpolitischen Kooperationsformen? Welche Ziele verfolgen frauenpolitische Bündnisse? Und wie lässt sich der Grad ihrer Teilnahme am politischen Entscheidungsprozess erklären? Auf diese und andere Fragen soll nun, durch die Untersuchung der Frauenorganisationen der im Bundestag vertretenen Parteien und regionaler Frauenpolitiknetze, eine Antwort gefunden werden.
Der erste Abschnitt dieser Arbeit widmet sich den Frauenorganisationen der Parteien SPD, CDU, CSU, FDP und PDS – die Grünen werden gesondert behandelt, da bei ihnen die Frauenarbeit anders organisiert ist. Dabei soll untersucht werden, inwieweit die Organisationen am politischen Entscheidungsprozess ihrer Parteien beteiligt sind. Der zweite Teil stellt eine Analyse regionaler Frauenpolitiknetze dar. Hierbei sollen zunächst die Kennzeichen frauenpolitischer Vernetzung aufgewiesen werden. Anschließend werden Anforderungen und Schwierigkeiten von Frauennetzwerken untersucht und anhand eines Fallbeispiels illustriert. Auch dieser Abschnitt schließt mit der Beurteilung der Macht- und Einflussmöglichkeiten des Frauenbündnisses ab. Ziel ist es, am Schluss dieser Arbeit ein begründetes Urteil bezüglich der zentralen Frage „Welche Chancen und Grenzen der politischen Einflussnahme ergeben sich in den Frauenorganisationen der Parteien und den regionalen Politik-Netzen?“ fällen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Was leisten frauenpolitische Bündnisformen was nicht?
- 1. Die Frauenorganisationen der Parteien
- 1.1 Aufbau und Zielsetzung
- 1.1.1 Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF)
- 1.1.1 Die Frauen Union der CDU
- 1.1.3 Die Frauen Union der CSU
- 1.1.4 Die Bundesvereinigung Liberale Frauen e. V.
- 1.1.5 LISA – Die Frauenarbeitsgemeinschaft der PDS
- 1.1.6 Die Frauen bei Bündnis 90/Die Grünen
- 1.2 Teilhabe am politischen Entscheidungsprozess
- 2. Regionale Politiknetzwerke
- 2.1 Kennzeichen von Frauennetzwerken
- 2.2 Anforderungen und Schwierigkeiten der regionalen Vernetzung
- 2.3 Fallbeispiel: FrauenRatschlag Stuttgart
- 2.4 Macht- und Einflussmöglichkeiten
- III. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Chancen und Grenzen politischer Einflussnahme in frauenpolitischen Bündnisformen. Sie untersucht die Möglichkeiten und Restriktionen, die sich in Frauenorganisationen der im Bundestag vertretenen Parteien und regionalen Frauenpolitiknetzwerken ergeben. Im Zentrum steht die Frage, inwieweit diese Bündnisse am politischen Entscheidungsprozess teilhaben und ihre Ziele verwirklichen können.
- Analyse der Struktur, Ziele und Funktionsweise von Frauenorganisationen in politischen Parteien
- Untersuchung der Beteiligung der Frauenorganisationen am politischen Entscheidungsprozess
- Kennzeichnung und Analyse von regionalen Frauenpolitiknetzwerken
- Bewertung der Macht- und Einflussmöglichkeiten von Frauenbündnissen
- Bewertung der Chancen und Grenzen der politischen Einflussnahme in Frauenorganisationen und regionalen Politiknetzwerken
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung und stellt die zentrale Frage der Arbeit vor: Welche Chancen und Grenzen ergeben sich für Frauen in Bündnissen im Hinblick auf politische Einflussnahme? Das zweite Kapitel befasst sich mit den Frauenorganisationen der im Bundestag vertretenen Parteien. Es untersucht Aufbau und Zielsetzung der Organisationen sowie ihre Teilhabe am politischen Entscheidungsprozess. Der dritte Abschnitt analysiert regionale Frauenpolitiknetzwerke. Es werden Kennzeichen, Anforderungen, Schwierigkeiten und ein Fallbeispiel vorgestellt, sowie die Macht- und Einflussmöglichkeiten der Netzwerke beurteilt. Abschließend soll in einem Fazit ein begründetes Urteil zu den Chancen und Grenzen der politischen Einflussnahme in Frauenorganisationen und regionalen Politiknetzwerken gefällt werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen Frauenpolitik, politische Einflussnahme, Bündnisformen, Frauenorganisationen, politische Parteien, regionale Politiknetzwerke, Vernetzung, Macht und Einfluss.
- Quote paper
- Alke Habbe (Author), 2006, Chancen und Grenzen politischer Einflussnahme: Betrachtung innerparteilicher Frauenorganisationen und regionaler Politik-Netzwerke, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/52327