In seinem Werk "Die Entwicklung der deutschen Universität" geht der Autor Thomas Ellwein (Politologe und Erziehungswissenschaftler, geboren 1924 in Hof) hauptsächlich auf die Entwicklung und Autonomie der Universität einerseits und auf die Autonomie der Person mittels Bildung andererseits ein.
Autonomie soll hier nach Niklas Luhmann heißen, "die Fähigkeit eines Systems, Anforderungen der Umwelt nach eigenen Regeln und im Rahmen der eigenen zeitlichen Planung aufzugreifen" ).
Da die Universität keine Institution mit von vornherein festgelegten Aufgaben ist, sondern vielmehr ein Gebilde mit äußerst verschiedenen Ansätzen, muß der Autonomiebegriff differenzierter auf dieselbe angewendet werden. Das heißt, die Institution Universität kann auf einem Gebiet autonom sein, während sie auf einem anderen durch Abhängigkeiten, vordringlich gegenüber dem Staat und der Gesellschaft, begrenzt ist. Daraus läßt sich auch das noch immer komplizierte Verhältnis der Hochschulen zur Politik erklären.
Auch den Bildungsbegriff muß man in diesem Zusammenhang kritisch handhaben und darf ihn nicht allzu eingeschränkt betrachten. Bildung muß verstanden werden als "personale Verfassung des Menschen, (...) durch die er die Beziehungen zwischen seiner Person und seiner Umwelt gestaltet und begrenzt").
Dies ist der vom Autor vorgegebene Rahmen, auf den sich die nun folgenden Ausführungen vordringlich stützen und welcher hierbei untersucht werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Die Entwicklung der Universität.
- Vorwort
- Der Umbruch um 1800
- Wissenschaft bildet
- Wissenschaft und Technik
- Die Autonomie der Universität und die Wissenschaft.
- Professoren und Studenten.
- Der Akademiker.
- Die Professoren.
- Das Studium zur Zeit der Burschenherrlichkeit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der deutschen Universität im 19. Jahrhundert. Dabei werden sowohl die Autonomie der Universität als auch die Bedeutung von Bildung für die Autonomie des Einzelnen im Sinne von Niklas Luhmann behandelt. Der Autor untersucht, wie die Universität im Wandel der Zeit ihre Aufgaben und ihre Rolle in der Gesellschaft neu definiert hat. Der Fokus liegt insbesondere auf der Verbindung von Wissenschaft und Bildung im Kontext der neuen Universitätsidee und der damit einhergehenden Herausforderungen.
- Die Entstehung der neuen Universitätsidee im Umbruch um 1800
- Die Rolle der Wissenschaft in der Bildung
- Die Autonomie der Universität und ihre Abhängigkeit vom Staat
- Die Entwicklung des Professorenstandes und des Studierendenlebens
- Der Einfluss von Politik und Gesellschaft auf die Universitätsentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Die Arbeit erläutert den theoretischen Rahmen und die zentrale Bedeutung von Autonomie, sowohl für die Universität als auch für den Einzelnen, im Kontext der Bildungsdiskussion.
- Der Umbruch um 1800: Das Kapitel schildert die Krise der deutschen Universität im 18. Jahrhundert und die Entstehung einer neuen Universitätsidee im Kontext der Aufklärung. Es beschreibt die Bedeutung von Wissenschaft und Vernunft für die Universität und die Herausforderungen, die sich aus der veränderten Rolle der Wissenschaft und der Abhängigkeit von Staat und Gesellschaft ergaben.
- Wissenschaft bildet: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der von Wilhelm von Humboldt formulierten Idee der Bildung und ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Universität. Es beleuchtet den Unterschied zwischen allgemeiner Bildung und beruflicher Ausbildung und analysiert den Einfluss von Politik und Gesellschaft auf die Umsetzung der neuen Universitätsidee.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Autonomie, Bildung, Wissenschaft, Universität, Staat, Gesellschaft, Wissenschaft und Technik, Professoren und Studenten. Es werden zudem wichtige Persönlichkeiten wie Wilhelm von Humboldt und Niklas Luhmann sowie historische Ereignisse wie die Aufklärung und die Restaurationszeit beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Soz. Susanne Dera (Autor:in), 1997, Die Universität im 19. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/52259