Diese Arbeit intendiert, die Doing- und Undoing-Gender-Verhaltensweisen von Männern und Frauen im Rahmen eines Gender Managements am Arbeitsplatz offenzulegen und die Frage nach möglichen Gegenstrategien zu stellen. Um die Entstehung von Geschlechterdifferenzen generell und im Speziellen in der Arbeitswelt verstehen zu können, muss jedoch zunächst das Konzept der binären Geschlechterordnung angeführt werden. Dabei soll der Geschlechterdualismus sowohl aus philosophischer als auch aus politischer Sicht beleuchtet werden, wobei insbesondere Judith Butlers Philosophie der "Nichtgeschlechtlichkeit" Berücksichtigung finden soll.
Typisch Mann, Typisch Frau - Charakterisierungen von Eigenschaften in männlich und weiblich begegnen uns, bewusst oder unbewusst, tagtäglich. Dabei steht gerade zur heutigen Zeit, in der das Ausleben des Transgender-Seins salonfähig zu werden scheint, die vom Menschen konstruierte und für uns so selbstverständliche Zweigeschlechtlichkeit zur Debatte. Insbesondere die Arbeitswelt ist geprägt von einer geschlechtlichen Segregation. Trotz der zunehmenden Inklusion der Frau herrscht auf dem Arbeitsmarkt keineswegs eine Gleichstellung oder Gleichbehandlung vor, weder strukturell, noch in den zwischenmenschlichen Interaktionen. Ganz im Gegenteil: Über die Zeit hinweg wurden geschlechterdifferenzierende Verhaltensweisen tradiert und somit ritualisiert und letztlich manifestiert. Diese Tatsache führt dazu, dass sowohl Männer als auch Frauen auf Strategien zurückgreifen, um die Geschlechterdifferenzierung zu bewältigen. Das sogenannte "Gender Management" kann demnach als eine Folge der geschlechtlichen Differenzen im Berufsleben gelten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Mann oder Frau - Die Kategorisierung des Menschen in eine Zweigeschlechtlichkeit
- 2.1 aus philosophischer Sicht
- 2.2 aus politischer Sicht
- 3. Geschlecht und Arbeitsmarkt: Geschlechterunterschiede im Wandel
- 3.1 De-Institutionalisierung der Geschlechterdifferenz
- 3.2 Herstellung der Geschlechterdifferenz durch symbolische Handlungen
- 4. Gender Management nach Goffman
- 4.1 Doing und Undoing Gender nach West / Zimmermann und Hirschauer
- 4.2 Gender Management in der Arbeitswelt
- 4.2.1 Handlungsparadoxien nach Kanter
- 4.2.2 Empirische Befunde
- 4.2.3 Gender Management als Teufelskreis - Gegenstrategien?
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Doing- und Undoing-Gender-Verhaltensweisen von Männern und Frauen im Kontext von Gender Management am Arbeitsplatz und fragt nach möglichen Gegenstrategien. Zunächst wird das Konzept der binären Geschlechterordnung aus philosophischer und politischer Perspektive beleuchtet. Die Analyse konzentriert sich auf die geschlechtliche Segregation am Arbeitsmarkt und die Rolle symbolischer Handlungen in der Aufrechterhaltung von Geschlechterunterschieden.
- Die Konstruktion der binären Geschlechterordnung
- Geschlechterunterschiede im Wandel am Arbeitsmarkt
- Gender Management als Folge und Ursache geschlechtlicher Differenzen
- Doing und Undoing Gender im Berufsleben
- Mögliche Gegenstrategien zur Durchbrechung des Teufelskreises
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Gender Management in der Arbeitswelt ein. Sie beleuchtet die allgegenwärtige Kategorisierung von Eigenschaften als männlich oder weiblich und die daraus resultierende geschlechtliche Segregation am Arbeitsmarkt. Trotz zunehmender Inklusion von Frauen besteht keine Gleichstellung. Die Arbeit untersucht Doing- und Undoing-Gender-Verhaltensweisen und fragt nach Gegenstrategien zur Bewältigung der Geschlechterdifferenzierung. Das Konzept der binären Geschlechterordnung wird als Grundlage für das Verständnis geschlechtlicher Unterschiede eingeführt.
2. Mann oder Frau - Die Kategorisierung des Menschen in eine Zweigeschlechtlichkeit: Dieses Kapitel beleuchtet die Kategorisierung des Menschen in eine Zweigeschlechtlichkeit aus philosophischer und politischer Sicht. Aus philosophischer Perspektive wird Geschlechtlichkeit als gesellschaftliche Konstruktion betrachtet, vergleichbar mit anderen Kategorisierungen zur Orientierung in der Welt. Die problematischen Konsequenzen dieser Kategorisierung für Personen, die sich keinem der beiden Geschlechter zuordnen, werden diskutiert. Die Arbeit argumentiert, dass Geschlechtszugehörigkeit keine naturgegebene Kategorie ist, was durch das Phänomen des Transgender-Seins und intersexueller Personen belegt wird. Judith Butlers konstruktivistische Sichtweise auf Geschlecht wird einbezogen.
3. Geschlecht und Arbeitsmarkt: Geschlechterunterschiede im Wandel: Dieses Kapitel analysiert die geschlechtlichen Unterschiede am Arbeitsmarkt im historischen Kontext. Es beschreibt die De-Institutionalisierung der Geschlechterdifferenz durch das deutsche Grundgesetz, während gleichzeitig geschlechtsspezifische Unterschiede durch symbolische Handlungen aufrechterhalten werden. Das Kapitel legt den Fokus auf die Verschiebung der Geschlechterdifferenzierung, von offen institutionellen Praktiken hin zu subtileren, verborgenen Prozessen.
4. Gender Management nach Goffman: Dieses Kapitel beschreibt das Konzept des Gender Managements nach Ervin Goffman und die Begriffe "Doing" und "Undoing Gender" nach West/Zimmermann und Hirschauer. Es analysiert Gender Management in der Arbeitswelt als Folge der anhaltenden Geschlechterdifferenzierung. Die Handlungsparadoxien nach Rosabeth Kanter werden erläutert, um zu zeigen, wie bestimmte Geschlechterkonstellationen zu sozialen Problemen am Arbeitsplatz führen können. Empirische Befunde aus Interviews mit Männern und Frauen in geschlechteruntypischen Berufen werden präsentiert, um die Reproduktion von Geschlechterunterschieden durch Gender Management aufzuzeigen. Das Kapitel schließt mit der Darstellung des Gender Managements als Teufelskreis und der Vorstellung möglicher Gegenstrategien.
Schlüsselwörter
Gender Management, Doing Gender, Undoing Gender, Geschlechterdifferenzierung, Arbeitsmarkt, Geschlechterordnung, symbolische Handlungen, Geschlechtergleichstellung, Gegenstrategien, Judith Butler, Rosabeth Kanter, empirische Befunde.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Gender Management in der Arbeitswelt
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Doing- und Undoing-Gender-Verhaltensweisen von Männern und Frauen im Kontext von Gender Management am Arbeitsplatz und fragt nach möglichen Gegenstrategien. Sie beleuchtet die binäre Geschlechterordnung aus philosophischer und politischer Perspektive und analysiert die geschlechtliche Segregation am Arbeitsmarkt sowie die Rolle symbolischer Handlungen bei der Aufrechterhaltung von Geschlechterunterschieden.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in das Thema ein. Kapitel 2 beleuchtet die philosophischen und politischen Aspekte der binären Geschlechterordnung. Kapitel 3 analysiert geschlechtliche Unterschiede am Arbeitsmarkt im Wandel. Kapitel 4 beschreibt Gender Management nach Goffman, "Doing" und "Undoing Gender", Handlungsparadoxien nach Kanter, empirische Befunde und mögliche Gegenstrategien. Kapitel 5 (Fazit) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf den konstruktivistischen Ansatz von Judith Butler zur Geschlechterordnung. Das Konzept des Gender Managements nach Erving Goffman und die Begriffe "Doing" und "Undoing Gender" nach West/Zimmermann und Hirschauer spielen eine zentrale Rolle. Die Handlungsparadoxien nach Rosabeth Kanter werden zur Analyse von sozialen Problemen am Arbeitsplatz herangezogen.
Welche konkreten Fragestellungen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Konstruktion der binären Geschlechterordnung, Geschlechterunterschiede am Arbeitsmarkt, Gender Management als Folge und Ursache geschlechtlicher Differenzen, Doing und Undoing Gender im Berufsleben und mögliche Gegenstrategien zur Durchbrechung des Teufelskreises der Geschlechterdifferenzierung.
Welche empirischen Methoden werden eingesetzt?
Die Zusammenfassung erwähnt empirische Befunde aus Interviews mit Männern und Frauen in geschlechteruntypischen Berufen, die die Reproduktion von Geschlechterunterschieden durch Gender Management aufzeigen. Weitere Details zur Methodik sind nicht in der Zusammenfassung enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Gender Management, Doing Gender, Undoing Gender, Geschlechterdifferenzierung, Arbeitsmarkt, Geschlechterordnung, symbolische Handlungen, Geschlechtergleichstellung, Gegenstrategien, Judith Butler, Rosabeth Kanter, empirische Befunde.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Doing- und Undoing-Gender-Verhaltensweisen im Kontext von Gender Management am Arbeitsplatz zu untersuchen und mögliche Gegenstrategien zu identifizieren. Sie möchte die binäre Geschlechterordnung kritisch beleuchten und die geschlechtliche Segregation am Arbeitsmarkt analysieren.
- Quote paper
- Michelle Tannrath (Author), 2019, Gender Management in der Arbeitswelt, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/520696