Die Geschichte der Weimarer Republik wird oft als eine Geschichte des Scheiterns erzählt. Ein Scheitern, das unter anderem durch folgendes Problem bedingt war: Fehlende Identität mit der Republik. Es war eine Republik ohne wirkliche Republikaner. Ferner "war man als deutscher Bürger entweder Republikgegner, oder man war zweierlei zugleich, Vernunftrepublikaner und Herzensmonarchist (Schulze 1989: 209)". Den Begriff des "Vernunftrepublikaners" bzw. des "Vernunftrepublikanismus" prägte der deutsche Historiker Friedrich Meinecke, der unter anderem auch für den Ansatz der politischen Ideengeschichte bekannt ist. Diese Begriffe – "Vernunftrepublikaner" und "Vernunftrepublikanismus" – sind gleichzeitig auch die Schlagwörter dieses Essays.
Dabei wird explizit der Wandel des berühmten deutsche Schriftstellers Thomas Mann, der insbesondere für seinen weltweit erschienenen Gesellschaftsroman "Buddenbrooks: Verfall einer Familie" bekannt ist, dargestellt. Gar wurde sein Roman über die Familie der Buddenbrooks 1929 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet und war somit nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sondern auch einer, der Mann zu hohem Prestige verhalf. Jedoch werden hier nicht die "Buddenbrooks", "Doktor Faustus" oder "Der Zauberberg" näher unter die Lupe genommen, sondern seine Rede „Zur deutschen Republik“ sowie sein zuvor erschienener Großessay "Betrachtungen eins Unpolitischen". Dabei geht es jedoch auch nicht um bloße Inhaltsangaben oder Interpretationen. Vielmehr wird der Wandel Manns dargestellt. Der Wandel von einem treuen Monarchisten, hin zu einen aus Vernunftgründen hervorgegangenen Republikaner.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Von Deutscher Republik
- Schlussgedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht den Wandel des deutschen Schriftstellers Thomas Mann von einem Monarchisten zu einem Vernunftrepublikaner. Der Fokus liegt auf seiner Rede „Von Deutscher Republik“ und seinem früheren Werk „Betrachtungen eines Unpolitischen“, in dem er sich für die Monarchie aussprach.
- Die Entwicklung des Vernunftrepublikanismus in Deutschland
- Thomas Manns Wandlung von einem Monarchisten zu einem Republikaner
- Die Rolle der Demokratie als Mittel zur Herstellung von sozialem Frieden
- Die Bedeutung der Volksgemeinschaft für die Stabilität der Republik
- Die Bedeutung der öffentlichen Rede für die Förderung der Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort
Das Vorwort stellt die zentrale Frage nach der Identität der Weimarer Republik und erklärt, warum sie oft als ein Scheitern betrachtet wird. Es erläutert den Begriff des „Vernunftrepublikaners“, der von Friedrich Meinecke geprägt wurde, und zeigt, wie er sich auf Thomas Manns Entwicklung bezieht.
Von Deutscher Republik
Dieser Abschnitt konzentriert sich auf Thomas Manns Rede „Von Deutscher Republik“, in der er sich für die Republik aussprach. Es wird seine Argumentation für die Republik als die einzige Möglichkeit zur Errichtung einer nationalen und kontinuierlichen Gemeinschaft beleuchtet.
Schlüsselwörter
Schlüsselbegriffe dieses Essays sind Vernunftrepublikanismus, Thomas Mann, Weimarer Republik, Monarchie, Demokratie, Volksgemeinschaft, „Von Deutscher Republik“, „Betrachtungen eines Unpolitischen“ und Friedrich Meinecke.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2019, Thomas Mann. Herzensmonarchist und Vernunftrepublikaner, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/515279