Warum ist jeder, der die Grenze überwindet, ein Fremder und damit automatisch ein Feind bzw. eine Gefahr? Woher kommt die Angst vor denen, die in das eigene Territorium eindringen? In dieser Arbeit wird versucht mit Hilfe des Essays "Exkurs über den Fremden" von Georg Simmel Antworten auf diese Fragen zu finden. Insbesondere wird genauer auf die tagesaktuelle Thematik der Migration und damit einhergehenden Problematiken in Deutschland eingegangen. Dazu soll, nach einem kurzen Überblick über die Definition von Fremdheit, Migration und der Grundannahmen Simmels, aufgezeigt werden, inwieweit Medien dazu beitragen können, Fremdheit zu konstruieren. Abschließend wird auf eine Lösung eingegangen, gegenüber diesen - oft unbewusst vor sich gehenden – Prozessen, Gegenstrategien zu entwickeln.
Heute schreiben wir das Jahr 2019 und die Überschreitung von territorialen Grenzen spielt weiterhin eine bedeutende Rolle. Besonders der Begriff der Migration lässt sich gut auf die Aussage der beschriebenen Filmszene anwenden. Deutschland steht seit 2015 verstärkt vor einer großen politischen, wirtschaftlichen und menschlichen Herausforderung bezüglich der Flüchtlingsmigration. Aufgrund der wirtschaftlichen Anziehungskraft, der geographischen Lage und dem bestehenden Asylrecht gehört die BRD zu den größten Aufnahme- und Zielländern von Flüchtlingen und Asylsuchenden in Europa, waren es im Jahre 2013 noch 127.000 Asylanträge, so stieg die Zahl im Jahr 2016 auf 745.545 Anträge, aktuell liegen 100.233 Bewerbungen vor.
Insgesamt leben rund 20,4 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Ganz offensichtlich wird Migration in der deutschen nationalstaatlich organisierten Gesellschaft aber noch immer nicht als „natürlicher“ Prozess wahrgenommen, der eine langjährige Tradition hat. Zuwanderung als Begriff wird, fast untrennbar, mit der Zuschreibung von Fremdheit in Verbindung gebracht und sogar zunehmend zur Kennzeichnung von MigrantInnen reserviert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung „Migration“
- Begriffsklärung „Fremd“
- Begriffsklärung „Fremd“ nach Georg Simmel
- Migranten als Fremde
- Einfluss der Medien auf das Bild des Fremden
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Konzepte von „Migration“ und „Fremdheit“ im Kontext der aktuellen Debatte um die Flüchtlingsmigration in Deutschland zu beleuchten. Dabei wird insbesondere der Einfluss von Medien auf die Konstruktion des Bildes des Fremden analysiert.
- Definition von Migration und Fremdheit
- Georg Simmels Theorie der Fremdheit
- Der Einfluss von Medien auf die Konstruktion von Fremdheit
- Die Rolle von Migration in der deutschen Gesellschaft
- Entwicklung von Gegenstrategien gegenüber der Konstruktion von Fremdheit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit beginnt mit einem Vergleich der aktuellen Debatte um Flüchtlingsmigration mit einer Szene aus Stanley Kubricks Film „Odysee im Weltraum“. Sie stellt die Herausforderungen der Migration in Deutschland dar und gibt einen Überblick über die Thematik und die Zielsetzung der Arbeit.
- Begriffsklärung „Migration“: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Migration“ und erläutert die verschiedenen Arten von Migration, insbesondere die Binnen- und die internationale Migration. Es enthält auch Informationen über die Entwicklungen in Deutschland im Zusammenhang mit Flüchtlingsmigration.
- Begriffsklärung „Fremd“: In diesem Kapitel werden verschiedene Definitionen des Begriffs „Fremdheit“ vorgestellt, einschließlich der Definitionen aus dem Duden und der Philosophie.
- Begriffsklärung „Fremd“ nach Simmel: Dieser Abschnitt befasst sich mit Georg Simmels Theorie der Fremdheit, wie sie in seinem Werk „Exkurs über den Fremden“ dargestellt wird. Die Theorie beschreibt den Fremden als eine Person, die zugleich nah und fern ist.
- Migranten als Fremde: Hier wird die Beziehung zwischen Migranten und der Gesellschaft beleuchtet. Es wird darauf hingewiesen, dass Migranten oft als „Fremde“ angesehen werden, obwohl sie in die Gesellschaft integriert sind. Der Abschnitt erläutert die Ursachen für diese Wahrnehmung.
- Einfluss der Medien auf das Bild des Fremden: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss der Medien auf die Konstruktion des Bildes des Fremden. Es wird dargestellt, wie Medien die Wahrnehmung von Migranten beeinflussen können und wie sie zur Verstärkung von Vorurteilen beitragen können.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Migration, Fremdheit, Georg Simmel, Medien, Konstruktion von Fremdheit, Flüchtlingsmigration, Deutschland, Gesellschaft, Integration.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2019, Fremdheit. Welchen Einfluss haben Medien auf das Bild des Fremden?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/514362