Das Binnenland in Südamerika, Paraguay gilt als ein eher unbekanntes Land, da es in der internationalen Berichterstattung nur selten Erwähnung findet. Ausnahme bildet die Fachliteratur innerhalb der Sozio- oder Kontaktlinguistik. Paraguay besitzt im lateinamerikanischen Raum eine spezielle Sonderstellung, da das Land zwei offizielle Nationalsprachen hat, nämlich die indigene Sprache Guaraní und Spanisch. Obwohl beide Sprachen als Nationalsprachen fungieren, gibt es in der Verbreitung, Verwendung und Einstellung der Sprecher gegenüber den Sprachen beträchtliche Unterschiede.
Ziel der Arbeit ist es zu erörtern, welche Rolle die beiden Sprachen innerhalb der Gesellschaft Paraguays spielen. Dabei wird sowohl auf die objektive Verwendung in verschiedenen Situationen und aktuelle Sprecherzahlen eingegangen, als auch auf das subjektive Empfinden, die Wahrnehmung und die Einstellung der Sprecher, beziehungsweise auch der Nicht-Sprecher, gegenüber den aufgeführten Sprachen. Außerdem wird noch ein kurzer Überblick über den geschichtlichen Hintergrund Paraguays gegeben um zu verstehen wie es zu den parallel existierenden Nationalsprachen und deren Images, sowie Verwendungen gekommen sind.
Die Arbeit orientiert sich vor allem an dem Buch Sprachkontakt und Sprachkonflikt in Paraguay von Daniela Fasoli-Wörmann sowie an verschiedenen Artikel von Graziella Corvalán, die sich beide intensiv mit der sprachlichen Situation in Paraguay auseinandersetzen. Fasoli-Wörmann gelangt zu ihren Erkenntnissen großteils über Befragungen, Interviews und teilnehmender Beobachtung und legt ihre Ergebnisse auch in ihrer Veröffentlichung dar, diese werden auch in die Arbeit miteinbezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte Paraguays
- Kolonialzeit
- Epoche der Jesuiten
- Die Zeit von 1811 – 1989
- Verwendung der Sprachen in der Gesellschaft
- Sprecherzahlen
- Sprachgebrauch unter Berücksichtigung der Diatopik
- Sprachgebrauch in Bildungsinstitutionen
- Einstellung der Sprecher gegenüber den Sprachen
- Images von spanisch- und guaranímonolingualen Sprechern
- Image von Bilingualen
- Prestige der Sprachen in der Gesellschaft
- Guaraní als Ausdruck von Stolz und Identität
- Resumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Rolle von Guaraní und Spanisch in der paraguayischen Gesellschaft. Sie analysiert die objektive Verwendung der Sprachen in verschiedenen Situationen und die subjektive Wahrnehmung und Einstellung der Sprecher gegenüber den beiden Nationalsprachen. Darüber hinaus wird der historische Hintergrund Paraguays beleuchtet, um die Entwicklung und die parallele Existenz der beiden Sprachen zu verstehen.
- Die Rolle von Guaraní und Spanisch in der paraguayischen Gesellschaft
- Die Verwendung der Sprachen in verschiedenen Situationen
- Die Wahrnehmung und Einstellung der Sprecher gegenüber Guaraní und Spanisch
- Der historische Hintergrund Paraguays
- Die Entwicklung der beiden Nationalsprachen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Zielsetzung und den Fokus der Untersuchung dar. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Geschichte Paraguays und den wichtigsten Ereignissen, die die Sprachsituation im Land beeinflusst haben. Der Abschnitt behandelt die Kolonialzeit, die Epoche der Jesuiten und die Zeit von 1811 bis 1989, wobei die Auswirkungen der jeweiligen Epochen auf die Sprachentwicklung und den Sprachkontakt zwischen Guaraní und Spanisch beleuchtet werden.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Verwendung der beiden Sprachen in der paraguayischen Gesellschaft. Es werden Sprecherzahlen analysiert, der Sprachgebrauch unter Berücksichtigung der diatopischen Unterschiede untersucht und der Sprachgebrauch in Bildungsinstitutionen beleuchtet.
Das vierte Kapitel widmet sich der Einstellung der Sprecher gegenüber den Sprachen. Es werden die Images von spanisch- und guaranímonolingualen Sprechern sowie von Bilingualen analysiert. Weiterhin werden das Prestige der Sprachen in der Gesellschaft und Guaraní als Ausdruck von Stolz und Identität behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Sprachkontakt, Sprachkonflikt, Bilingualismus, Diglossie, Guaraní, Spanisch, Paraguay, Gesellschaft, Kultur, Identität, Geschichte, Kolonialisierung, Jesuiten, Reduktionen, Sprecherzahlen, Sprachgebrauch, Einstellung, Image, Prestige, und diatopische Unterschiede.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2019, Die Rolle der Sprachen Guaraní und Spanisch in der Gesellschaft Paraguays, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/509362