Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Individualisierung bzw. Identität nach den soziologischen Klassikern Georg Simmel und George Herbert Mead. Doch was ist Individualisierung eigentlich? Seit dem 19. Jahrhundert bedeute Individualisierung nicht mehr Gleichheit, sondern Einzigartigkeit der Individuen. Mit Simmels Worten sei der Sinn des Individualismus "der Unterschied der Einzelnen, ihre qualitative Besonderung" (Simmel 1900).
Wie kann aber Individualisierung entstehen? Was macht sie aus? In welcher Form ist sie in die Gesellschaft eingebettet? Fragen wie diese werden unter anderem in der Hausarbeit beantwortet. Ein Vergleich der beiden Theoretiker ist aus dem Grund interessant, weil Simmel und Mead ungefähr zur gleichen Zeit gelebt und somit ähnliche soziale Phänomene beobachtet haben, woraus sie dann Schlussfolgerungen für ihre Individualisierungstheorien entwickelt haben. Die Theorien werden jedoch einerseits von einer sozialpsychologischen, andererseits von einer sozialphilosophischen Perspektive beleuchtet. Sind die Theorien wirklich so unterschiedlich oder ergeben sich bei genauerer Untersuchung Ähnlichkeiten? Und vor allem: Lässt sich das Thema der Individualisierung auf die Gegenwart übertragen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2.0 Individualisierung bei Simmel
- 2.1 Vergesellschaftung und Wechselwirkungen
- 2.2 Soziale Kreise
- 2.3 Konzentrische Kreise
- 2.4 Veränderung der Kreise und Rollen
- 2.5 Qualitative Individualisierung
- 2.6 Soziale Differenzierung und Individualisierung
- 3.0 Identität bei Mead
- 3.1 Symbolische Interaktion
- 3.2 Bewusstsein und Selbstbewusstsein
- 3.3 Die Entstehung von Identität: game und play
- 3.4 Das I, das Me und das Self (Identität)
- 3.5 Soziale Differenzierung und Identität
- 4.0 Vergleich von Individualisierung und Identität
- 4.1 Unterschiede
- 4.2 Gemeinsamkeiten
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema der Individualisierung und Identität aus der Perspektive der soziologischen Klassiker Georg Simmel und George Herbert Mead. Sie untersucht, wie diese beiden Denker den Prozess der Individualisierung und die Herausbildung von Identität in der Gesellschaft verstanden haben. Dabei werden sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede ihrer Ansätze beleuchtet.
- Vergesellschaftung und Wechselwirkung als Grundlage der Individualisierung
- Soziale Kreise und die Rolle der Familie in der Entwicklung der Individualität
- Qualitative und quantitative Individualisierung und ihre Einbettung in die Gesellschaft
- Symbolischer Interaktionismus und die Entstehung des Selbstbewusstseins
- Das "I", das "Me" und das "Self" als Elemente der Identität
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Diese Einleitung führt in das Thema der Individualisierung und Identität ein und stellt die beiden soziologischen Klassiker Georg Simmel und George Herbert Mead vor. Sie erläutert den historischen Kontext der Individualisierungstheorien und zeigt die Relevanz der Thematik für die heutige Gesellschaft.
- Kapitel 2: Individualisierung bei Simmel
Dieses Kapitel befasst sich mit Simmels Theorie der Individualisierung. Es werden die Konzepte der Vergesellschaftung und der Wechselwirkung als Grundlage der Individualisierung erläutert. Des Weiteren werden Simmels Modell der sozialen Kreise und seine Analyse der Entwicklung der Individualität durch die Familie vorgestellt.
- Kapitel 3: Identität bei Mead
In diesem Kapitel wird Meads Theorie der Identität vorgestellt. Es werden die Konzepte des symbolischen Interaktionismus und die Rolle des Selbstbewusstseins in der Identitätsentwicklung erläutert. Darüber hinaus wird der Einfluss von "game" und "play" auf die Entwicklung der kindlichen Identität beschrieben.
- Kapitel 4: Vergleich von Individualisierung und Identität
Dieses Kapitel vergleicht Simmels und Meads Theorien der Individualisierung und Identität. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ihren Ansätzen aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Individualisierung, Identität, Vergesellschaftung, soziale Kreise, symbolischer Interaktionismus, Selbstbewusstsein, "game", "play", "I", "Me", "Self", und den Vergleich der Ansätze von Georg Simmel und George Herbert Mead.
- Arbeit zitieren
- Jana Cordes (Autor:in), 2017, Identität und Individualisierung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/507242