Die abgelehnten Referenden über den EU-Verfassungsentwurf in den Niederlanden und in Frankreich haben sie wieder einer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein gerufen: Die Fragen, was „Europa“ zu le isten im Stande ist und wieviel Demokratie eine wirksam handelnde EU eigentlich verträgt. Der Zusammenhang dieser Fragen ist das Spannungsverhältnis zwischen input- und output- orientierter Legitimität der Europäischen Union, mit dem sich diese Arbeit beschäftigen will.
Dabei soll ausgehend von einer theoretischen Klärung der Begriffe input- und output-Legitimität untersucht werden, inwiefern sich die Europäische Union legitimiert. Ein Schwerpunkt wird auf die input-Legitimität gelegt, wobei sich zeigen wird, dass die beiden Formen ohnehin nicht streng voneinander trennbar sind. Die formale und soziale Legitimation soll erklärt und Vorschläge zur Beseitigung von Legitimitätsdefiziten gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoriekapitel
- 2.1 Input- und Output-Legitimität
- 2.2 International governance
- 3 Input-Legitimität: Demokratische Legitimation in der EU
- 3.1 Formale Legitimation
- 3.2 Kritik an der formalen Legitimation
- 3.3 Soziales Demokratiedefizit
- 3.4 Kein Demokratiedefizit?
- 3.5 Mögliche Konsequenzen
- 4 Output-orientierte Legitimität
- 5 Bewertung der EU als internationale Organisation
- 6 Abschliessende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Legitimität der Europäischen Union, indem sie die input- und output-orientierte Legitimität analysiert. Ein Schwerpunkt liegt auf der input-Legitimität und der Frage nach einem Demokratiedefizit. Die Arbeit zeigt, dass beide Legitimationsformen eng miteinander verwoben sind und nicht strikt voneinander getrennt werden können.
- Input- und Output-Legitimität der EU
- Formale und soziale Legitimation der EU-Institutionen
- Demokratiedefizit in der EU
- Mögliche Lösungsansätze für Legitimitätsdefizite
- Die EU im Kontext von internationalem Regieren
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung thematisiert die kontroverse Debatte um das Demokratiedefizit der EU, ausgelöst durch abgelehnte Referenden zum EU-Verfassungsentwurf. Sie führt das zentrale Spannungsfeld zwischen input- und output-orientierter Legitimität ein und skizziert den Forschungsansatz der Arbeit: die Untersuchung der Legitimation der EU anhand beider Perspektiven, mit Schwerpunkt auf der Input-Legitimität und der Aufdeckung der Interdependenz beider Legitimationsformen. Die Arbeit kündigt an, die formale und soziale Legitimation zu erklären und Lösungsansätze für Legitimitätsdefizite zu präsentieren.
2 Theoriekapitel: Dieses Kapitel klärt die theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es differenziert zwischen input- und output-orientierter Legitimität. Input-Legitimität betont die "Herrschaft durch das Volk" und die Repräsentation des Volkswillens, während output-orientierte Legitimität die "Herrschaft für das Volk" und die effektive Problemlösung in den Vordergrund stellt. Das Kapitel diskutiert die Herausforderungen input-orientierter Legitimität, insbesondere im Kontext von Mehrheitsentscheidungen und zunehmender Distanz zwischen Bürgern und ihren Vertretern. Es wird der Zusammenhang zwischen Output-Legitimität und kollektiven Interessen herausgearbeitet, wobei die Notwendigkeit von institutionellen Arrangements für kollektives Handeln betont wird. Abschließend wird das "klassische Dilemma" zwischen Input- und Output-Legitimität im Kontext der EU-Beitrittsreferenden erläutert.
3 Input-Legitimität: Demokratische Legitimation in der EU: Dieses Kapitel untersucht die demokratische Legitimation der EU, beginnend mit der formalen Legitimation ihrer Institutionen. Es analysiert das Europaparlament als einzige direkt vom Bürger legitimierte Institution und vergleicht dessen Kontrollrechte mit denen nationaler Parlamente. Die indirekte Legitimation der Kommission, des Europäischen Rates und der Ministerräte über die nationalen Regierungen wird ebenfalls beleuchtet. Das Kapitel geht dann auf Kritik an der formalen Legitimation ein, diskutiert das soziale Demokratiedefizit und hinterfragt die Existenz eines solchen Defizits. Abschließend werden mögliche Konsequenzen aus den festgestellten Legitimitätsdefiziten skizziert.
Schlüsselwörter
Input-Legitimität, Output-Legitimität, Europäische Union, Demokratiedefizit, Demokratische Legitimation, Internationales Regieren, Formale Legitimation, Soziale Legitimation, EU-Institutionen, Mehrebenensystem.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Legitimität der Europäischen Union
Was ist das zentrale Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Legitimität der Europäischen Union (EU) unter Berücksichtigung von input- und output-orientierter Legitimität. Ein besonderer Fokus liegt auf der input-Legitimität und der Frage nach einem Demokratiedefizit in der EU. Die Arbeit zeigt die enge Verzahnung beider Legitimationsformen auf.
Welche Legitimitätskonzepte werden behandelt?
Die Arbeit unterscheidet zwischen input- und output-orientierter Legitimität. Input-Legitimität bezieht sich auf die „Herrschaft durch das Volk“ und die Repräsentation des Volkswillens, während output-orientierte Legitimität die „Herrschaft für das Volk“ und die effektive Problemlösung betont. Die Arbeit analysiert beide Konzepte im Kontext der EU.
Wie wird die Input-Legitimität der EU analysiert?
Die Analyse der Input-Legitimität beginnt mit der formalen Legitimation der EU-Institutionen. Das Europaparlament als direkt vom Volk gewählte Institution wird im Detail betrachtet. Die indirekte Legitimation der Kommission, des Europäischen Rates und des Rates der Europäischen Union über die nationalen Regierungen wird ebenfalls untersucht. Die Arbeit diskutiert Kritik an der formalen Legitimation, das soziale Demokratiedefizit und hinterfragt die Existenz eines solchen Defizits. Mögliche Konsequenzen aus festgestellten Defiziten werden skizziert.
Welche Rolle spielt das Demokratiedefizit in der Arbeit?
Die Debatte um ein Demokratiedefizit in der EU, insbesondere ausgelöst durch abgelehnte Referenden zum EU-Verfassungsentwurf, bildet einen zentralen Ausgangspunkt der Arbeit. Die Analyse untersucht, ob und inwieweit ein solches Defizit besteht und welche Auswirkungen es auf die Legitimität der EU hat.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Theoriekapitel (Input- und Output-Legitimität, International Governance), Input-Legitimität: Demokratische Legitimation in der EU, Output-orientierte Legitimität, Bewertung der EU als internationale Organisation, und Abschließende Bemerkungen. Jedes Kapitel wird in der Arbeit ausführlich zusammengefasst.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Input-Legitimität, Output-Legitimität, Europäische Union, Demokratiedefizit, Demokratische Legitimation, Internationales Regieren, Formale Legitimation, Soziale Legitimation, EU-Institutionen, Mehrebenensystem.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit argumentiert, dass input- und output-orientierte Legitimität eng miteinander verwoben sind und nicht strikt voneinander getrennt werden können. Die Analyse der verschiedenen Legitimationsaspekte soll ein umfassenderes Verständnis der Legitimitätsfrage der EU ermöglichen und mögliche Lösungsansätze für Legitimitätsdefizite aufzeigen.
- Arbeit zitieren
- Felix Müller (Autor:in), 2005, Input- und output-orientierte Legitimation in der Europäischen Union, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/50053