Für junge Frauen hat die Berufstätigkeit heute einen hohen Stellenwert in ihrer Lebensplanung. Sie wollen eine qualifizierte Berufsausbildung absolvieren und berufstätig sein. Dementsprechend war die Zahl der erwerbstätigen Frauen noch nie so hoch wie in den letzten Jahren: Von 27,4 Mio. Frauen im Alter von 15 bis 64 Jahren in der BRD waren im April 1996 knapp 60% erwerbstätig. Dazu gehören vermehrt auch verheiratete Frauen und Frauen mit Kindern. Diese eigentlich positive Entwicklung täuscht jedoch über eine nach wie vor bestehende Diskriminierung der Mädchen und jungen Frauen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt hinweg. Die Verteilung der Chancen beim Zugang zu bestimmten Berufsgruppen und die beruflichen Karriereaussichten sind zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmern ungleich verteilt. Zwar haben eine vermehrte Bildungsbeteiligung und höhere Qualifikationen der Frauen maßgebliche Veränderungen im Verhältnis der Geschlechter zum Ergebnis gehabt, nicht aber zum völligen Abbau geschlechtsspezifischer Ungleichheiten im Berufsleben beigetragen. Dies kommt zunächst darin zum Ausdruck, dass man von typischen Männer- und Frauenberufen spricht. Auch heute noch besetzen eher Männer die technischen Berufe und Frauen soziale und Dienstleistungsberufe. Das Management rekrutiert sich ebenfalls eher aus den männlichen Arbeitnehmern. So hat die Angleichung der Ausbildungsvoraussetzungen bis jetzt nicht zu einer Veränderung der beruflichen Ausbildungsstrukturen geführt: Frauen beschränken sich immer noch auf ein begrenztes Berufsspektrum und erreichen im Ganzen niedrigere berufliche Positionen als ihre männlichen Kollegen.
Hier soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit geschlechtsspezifische Sozialisationsmuster diese Tendenzen bewirken. Im zweiten Schritt wird dann die Theorie des geteilten Arbeitsmarktes und hier insbesondere auf den geschlechtsspezifisch geteilten Arbeitsmarkt eingegangen. Im Anschluss wird der Zusammenhang von beruflicher Sozialisation von Frauen und des geschlechtsspezifisch geteilten Arbeitsmarktes dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 0. EINLEITUNG
- 1. BERUFLICHE SOZIALISATION
- 1.1. Allgemeines zur Sozialisation
- 1.2. Geschlechtsspezifische Sozialisation
- 1.3. Berufliche Sozialisation von Frauen
- 2. DER GESCHLECHTSSPEZIFISCH GETEILTE ARBEITSMARKT
- 2.1. Die Theorie des geteilten Arbeitsmarktes
- 2.1.1. Die Erklärung ihrer Entstehung
- 2.2. Beiträge zur Theorie des geteilten Arbeitsmarktes
- 2.2.1. Beitrag und Entwurf von Lappe
- 2.2.2. Beitrag und Entwurf von Willms-Herget
- 2.2.3. Beitrag und Entwurf von Beck-Gernsheim
- 3. ZUSAMMENHANG VON BERUFLICHER SOZIALISATION UND DEM GESCHLECHTSSPEZIFISCH GETEILTEN ARBEITSMARKT
- 4. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die berufliche Sozialisation von Frauen und den Einfluss geschlechtsspezifischer Sozialisationsmuster auf die Berufswahl und die Positionierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Sie beleuchtet dabei die Theorie des geteilten Arbeitsmarktes und analysiert den Zusammenhang zwischen beruflicher Sozialisation und der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung.
- Berufliche Sozialisation von Frauen
- Geschlechtsspezifische Sozialisationsmuster
- Die Theorie des geteilten Arbeitsmarktes
- Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung
- Zusammenhang zwischen beruflicher Sozialisation und dem geteilten Arbeitsmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der beruflichen Sozialisation von Frauen ein und stellt die Relevanz der Thematik in Bezug auf die diskriminierende Arbeitsmarktstruktur dar. Das erste Kapitel behandelt den Begriff der Sozialisation allgemein und geht anschließend auf die geschlechtsspezifische Sozialisation ein, die die Bildung von geschlechterbezogenen Rollenmustern und Erwartungen im Sozialisationsprozess beschreibt. Das zweite Kapitel widmet sich der Theorie des geteilten Arbeitsmarktes und analysiert die Entstehung dieses Phänomens, wobei verschiedene Ansätze von Lappe, Willms-Herget und Beck-Gernsheim vorgestellt werden. Im dritten Kapitel wird der Zusammenhang zwischen beruflicher Sozialisation und dem geschlechtsspezifisch geteilten Arbeitsmarkt dargestellt.
Schlüsselwörter
Berufliche Sozialisation, Frauen, Geschlechtsspezifische Sozialisation, Geteilter Arbeitsmarkt, Arbeitsteilung, Diskriminierung, Rollenmuster, Erwartungen, Geschlechterverhältnisse, Ausbildung, Beruf.
- Arbeit zitieren
- Karin Hagedorn (Autor:in), 2004, Die berufliche Sozialisation von Frauen und der geschlechtsspezifisch geteilte Arbeitsmarkt, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/49567