Den Kern der Wunderkammern zu erfassen, erweist sich als äußerst schwierig und wird demnach nicht Ziel der vorliegenden Arbeit sein. Ich möchte vielmehr die Wunderkammer als frühneuzeitliches Phänomen in Europa vorstellen und der Frage nachgehen, welche Bedeutung die Exotika für Sammler und Besucher von Wunderkammern hatten. Dabei soll das Hauptaugenmerk auf die afrikanischen Exponate gelegt und untersucht werden, welches Bild die Europäer damals anhand ihrer ausgewählten Ausstellungsobjekte von Afrika hatten.
Es gibt einige wissenschaftliche Abhandlungen über die Wunderkammern im Allgemeinen. Gabriele Beßler, die sich beispielsweise mit Wunderkammern im Zeitraum von der Renaissance bis zur Gegenwart beschäftigt und Horst Bredekamp, der ebenfalls die Geschichte der Wunderkammern zusammenfasst seien hierfür unbedingt zu nennen. Allerdings herrschen große Forschungsdefizite im Bereich der außereuropäischen Exponate der Wunderkammern. Hier fehlen bislang detaillierte Untersuchungen.
Das hat zum einen damit zu tun, dass man in der kunsthistorischen Forschung vor allem die Aufmerksamkeit auf die europäischen Exponate richtete. Zudem waren die außereuropäischen Objekte in der Regel weniger dauerhaft als die europäischen, denn sie führten größtenteils nach der Auflösung der Wunderkammern im 18. Jahrhundert ein Schattendasein als Anhängsel anderer Sammlungsbereiche und gingen dort oft verloren oder wurden ausgemustert. Es erweist sich daher in meiner Arbeit als äußerst schwierig, die Darstellung Afrikas in Wunderkammern auf einen Punkt zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition der Wunderkammern
- Entstehungsgeschichte
- Exotika
- Africana
- Der europäische Blick auf Afrika in Wunderkammern
- Der „Mohr\" am europäischen Hof
- Der Schwarze in der Kunst in Wunderkammern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wunderkammer als frühneuzeitliches Phänomen in Europa und analysiert die Bedeutung von Exotika für Sammler und Besucher dieser Sammlungen. Der Fokus liegt dabei auf afrikanischen Exponaten und dem Bild, welches die Europäer anhand dieser Objekte von Afrika hatten.
- Die Entstehung und Entwicklung der Wunderkammern
- Die Rolle von Exotika in Wunderkammern
- Der europäische Blick auf Afrika in der frühen Neuzeit
- Die Darstellung Afrikas in Kunstwerken der Wunderkammern
- Die Bedeutung von Quellen und Forschungsdefiziten im Bereich der außereuropäischen Exponate
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Wunderkammer als ein vielschichtiges Phänomen vor und beleuchtet die unterschiedlichen Interpretationen dieses frühneuzeitlichen Sammelraums. Sie erläutert den Fokus der Arbeit auf die Bedeutung afrikanischer Exponate und skizziert die Herausforderungen der Quellenlage.
Definition der Wunderkammern
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Wunderkammer und beleuchtet die verschiedenen Bezeichnungen, die im 16. Jahrhundert für diese Sammlungen verwendet wurden. Es beschreibt das Ordnungssystem der Wunderkammern und die unterschiedlichen Kategorien von Exponaten.
Entstehungsgeschichte
Die Entstehungsgeschichte der Wunderkammern wird hier nachgezeichnet, beginnend mit ihren Vorläufern im Spätmittelalter. Die Entwicklung der Wunderkammern als Räume zur Zurschaustellung von Sammlungsobjekten wird anhand von historischen Beispielen und Quellen beschrieben.
Exotika
Dieses Kapitel untersucht die Rolle von Exotika in Wunderkammern. Die Bedeutung außereuropäischer Objekte für Sammler und Besucher wird analysiert, und die Kategorien von Exotika werden näher betrachtet.
Africana
Hier wird die besondere Bedeutung von Africana in Wunderkammern behandelt. Die Auswahl und Darstellung afrikanischer Exponate wird untersucht, um die europäische Wahrnehmung Afrikas in dieser Zeit zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte der Arbeit umfassen Wunderkammern, Exotika, Africana, europäische Wahrnehmung Afrikas, frühneuzeitliche Kunst, Sammlungsgeschichte, Forschungsdefizite, Quellenlage, und der europäische Blick auf die Welt.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2013, Die Wunderkammern in der frühen Neuzeit, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/489449