"Leonce", eine der Hauptfiguren in Büchners Lustspiel "Leonce und Lena", und "Langweile" - zwei Begriffe, die in enger Verbindung zueinander stehen. Worin genau diese Beziehung zum Ausdruck gelangt, soll im Folgenden erläutert werden.
Zunächst soll eine engere Eingrenzung des Begriffes der Langeweile erfolgen. Was ist konkret hinter der Bezeichnung "Langeweile" verborgen und wie wird diese empfunden? Bei einem ermüdenden Fernsehfilm? In einer öden Schulstunde? Bestimmt! Ist das Gefühl von Langeweile jedem zugänglich und wovon kann es abhängig sein? In welcher Weise lässt sich die Langeweile aber auch in tiefer gründenden, benachbarten Bereichen wie Ennui, Melancholie und Taedium vitae mit einbeziehen? Alle diese Fragen sollen nun im ersten Teil eine annähernde Beantwortung finden.
Im zweiten Abschnitt soll die Thematik der Langeweile in Georg Büchners Lustspiel "Leonce und Lena" eingebunden werden. Hierbei wird allein die Figur des Prinzen Leonce genauere Beachtung finden - im Hinblick auf Verhaltensweisen, Sprache, Ansichten und stets unter dem Blickwinkel der Langeweile. Kann man ihn einfach einer Kategorie wie "Dandy", "Müßiggänger" oder "Melancholiker" zuordnen? Hat er sich im Verlauf des Stückes einer Veränderung unterzogen? Welchen Schwierigkeiten ist man bei einer Interpretation der Leonce-Figur ausgesetzt? Hierbei werden auch besonders die Meinungen der Forschung eine Rolle spielen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Langeweile
- Die Bedeutungsentwicklung
- Banale und existentielle Langeweile
- Existentielle Langeweile, Ennui, Melancholie, Taedium vitae
- Langeweile als gesellschaftliches Kennzeichen
- Leonce-Melancholie und Langeweile
- Leonce - ein adliger Dandy?
- "Es krassiert ein entsetzlicher Müßiggang."
- Das Leiden am Sein und die Nichtigkeit
- Vollzug eines Wandels?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Phänomen der Langeweile und untersucht dessen Bedeutung im Kontext des Büchner'schen Lustspiels "Leonce und Lena". Die Arbeit analysiert die Figur des Prinzen Leonce hinsichtlich seiner Verhaltensweisen, Sprache und Ansichten unter dem Aspekt der Langeweile.
- Bedeutung und Entwicklung des Begriffs "Langeweile"
- Unterscheidung zwischen banaler und existenzieller Langeweile
- Beziehung zwischen Langeweile, Ennui, Melancholie und Taedium vitae
- Langeweile als gesellschaftliches Kennzeichen
- Langeweile als zentrales Motiv in "Leonce und Lena"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik ein und erläutert den engen Zusammenhang zwischen der Figur des Prinzen Leonce und dem Gefühl der Langeweile.
Im Kapitel "Langeweile" wird zunächst die Bedeutungsgeschichte des Wortes untersucht, wobei die vielfältigen Nuancen und die unterschiedlichen Interpretationen im Laufe der Jahrhunderte beleuchtet werden. Anschließend werden die Begriffe "banale Langeweile" und "existentielle Langeweile" voneinander abgegrenzt. Des Weiteren werden verschiedene Ausdrucksformen von existenzieller Langeweile, wie Ennui, Melancholie und Taedium vitae, in Beziehung zueinander gesetzt. Abschließend wird die Bedeutung der Langeweile als gesellschaftliches Kennzeichen erörtert.
Das Kapitel "Leonce-Melancholie und Langeweile" widmet sich der Analyse der Figur des Prinzen Leonce. Hierbei wird untersucht, ob Leonce als Dandy, Müßiggänger oder Melancholiker zu bezeichnen ist und ob er im Laufe des Stücks einer Veränderung unterzogen wird. Die Schwierigkeiten bei der Interpretation der Leonce-Figur werden anhand der Meinungen der Forschung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen des Textes sind: Langeweile, Leonce, Büchner, "Leonce und Lena", Bedeutungsgeschichte, banale Langeweile, existentielle Langeweile, Ennui, Melancholie, Taedium vitae, Dandy, Müßiggang, Veränderung, Interpretation.
- Arbeit zitieren
- Christin Borgmeier (Autor:in), 2002, Georg Büchners "Leonce und Lena". Leonce und das Phänomen der Langeweile, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/48593