Kennen Kinder und Jugendliche ihre Rechte? Wissen sie, wo sie geschrieben stehen und wie man sie bekommt? Werden sie überhaupt eingehalten? Gibt es Unterschiede zu „früher“ (zu „meiner Zeit“) oder hat sich seither nichts oder nicht viel geändert?
Im Artikel 1 unseres Grundgesetzes heißt es: „(1) Die Würde des Menschen ist unan-tastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Im Artikel 2 heißt es: „(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit,...“ (vgl. GG 38. Auflage 2003, S. 15). Diese beiden Artikel gelten für alle Menschen; also auch für Kinder. Kinder werden allerdings nicht erwähnt, außer in Artikel 6. Dort heißt es u. a.: „(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betäti-gung wacht die staatliche Gemeinschaft. (3) Gegen den Willen der Erziehungsbe-rechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen...“ (vgl. GG 38. Auflage 2003, S. 16)
Ist das tatsächlich so?
„Meine Rechte kann ich doch an der Tür abgeben“ denken viele Kinder und Jugendliche. „So lange du deine Füße unter meinen Tisch streckst, machst du, was ich dir sage“ – so reden auch heute noch viele Eltern. Kinder haben zu gehorchen, keine eigene Meinung zu haben; falls doch, dann dürfen sie sie nicht äußern, oder zumin-dest selten und schon gar nicht in der Öffentlichkeit.
Kinder und Jugendliche haben als Minderjährige, nicht die gleichen einklagbaren Rechte wie Erwachsene. Daher ist es wichtig, sie zu kennen.
Zunächst beschäftige ich mich in dieser Hausarbeit mit der UN-Kinderrechtskonvention. Im nächsten Kapitel gehe ich auf das Recht auf Leben, Identität und Herkunft ein. Danach auf das Recht auf gewaltfreie Erziehung, elterliche Sorge und das Recht auf Bildung, Glaubens- und Meinungsfreiheit. Anschließend beschäftige ich mich mit den Hilfen zur Erziehung, den privaten Rechten von Kindern und Jugendlichen und den Regelungen, ab wann ein Kind/ein Jugendlicher was tun darf. Im darauf folgenden Kapitel führe ich eigene Untersuchungen anhand von Interviews mit Jugendlichen und deren Eltern durch und schließe mit den Schlussfolgerungen und den Konsequenzen für die pädagogische Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- UN-Kinderrechtskonvention
- Gesetzliche Verankerung der Kinderrechte
- Recht auf Leben und Identität
- Recht auf Kenntnis der Herkunft
- Recht auf gewaltfreie Erziehung; elterliche Sorge
- Recht auf Bildung
- Recht auf Glaubensfreiheit
- Recht auf Meinungsfreiheit
- Recht auf Erziehungshilfe
- Hilfen zur Erziehung
- Private Rechte
- Regelung wann ein Kind / ein Jugendlicher was tun darf
- Interviews: Fragen / Methoden
- Auswertung
- Fazit → Konsequenzen für die pädagogische Arbeit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Abkürzungsverzeichnis
- Interviews
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den Rechten von Kindern und Jugendlichen und deren Umsetzung in der Praxis. Ziel ist es, zu untersuchen, ob und inwieweit Kinder und Jugendliche ihre Rechte kennen, ob sie diese einfordern und ob sie überhaupt beachtet werden. Die Arbeit analysiert die UN-Kinderrechtskonvention und untersucht verschiedene Themenbereiche, wie z.B. das Recht auf Bildung, Glaubens- und Meinungsfreiheit, sowie die elterliche Sorge und Hilfen zur Erziehung.
- Die UN-Kinderrechtskonvention und ihre Bedeutung für Kinderrechte
- Die Rechte von Kindern und Jugendlichen im Bereich Bildung, Glaubens- und Meinungsfreiheit
- Die elterliche Sorge und die Herausforderungen bei der Umsetzung der Kinderrechte
- Hilfen zur Erziehung und ihre Rolle in der Förderung von Kinderrechten
- Praktische Aspekte der Kinderrechte im Alltag von Kindern und Jugendlichen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt zentrale Fragen zur Relevanz von Kinderrechten in der heutigen Gesellschaft. Sie beleuchtet die Bedeutung der Würde des Menschen und die Rechte des Kindes im Grundgesetz. Der Fokus liegt auf der Frage, ob Kinder und Jugendliche ihre Rechte kennen und ob sie diese durchsetzen können.
Kapitel 2 befasst sich mit der UN-Kinderrechtskonvention und ihrer Bedeutung für die Sicherung von Kinderrechten. Es wird auf die gesetzliche Verankerung der Kinderrechte eingegangen und die Bedeutung der Konvention für die Förderung von Kinderrechten in der Praxis erläutert.
Kapitel 3 behandelt das Recht auf Leben, Identität und Herkunft von Kindern und Jugendlichen. Der Fokus liegt auf dem Recht auf Kenntnis der eigenen Herkunft und der Bedeutung dieser Information für die Entwicklung des Kindes.
Kapitel 4 widmet sich dem Recht auf gewaltfreie Erziehung, elterliche Sorge und dem Recht auf Bildung, Glaubens- und Meinungsfreiheit. Hier werden verschiedene Aspekte der elterlichen Sorge und die Herausforderungen in der Praxis beleuchtet. Weiterhin wird das Recht auf Bildung und die Bedeutung von Bildung für die Entfaltung des Kindes hervorgehoben.
Kapitel 5 behandelt das Recht auf Erziehungshilfe und die verschiedenen Hilfen zur Erziehung, die Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen. Es wird die Bedeutung von Hilfen zur Erziehung für die Förderung von Kinderrechten im Alltag beleuchtet.
Kapitel 6 befasst sich mit privaten Rechten von Kindern und Jugendlichen. Es werden verschiedene Aspekte der privaten Rechte von Kindern und Jugendlichen im Alltag beleuchtet.
Kapitel 7 geht auf die Regelung ein, wann ein Kind / ein Jugendlicher bestimmte Dinge tun darf. Es werden verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche vorgestellt und die Unterschiede zwischen Erwachsenen- und Kinderrechten erläutert.
Schlüsselwörter
Kinderrechte, UN-Kinderrechtskonvention, elterliche Sorge, Recht auf Bildung, Glaubensfreiheit, Meinungsfreiheit, Hilfen zur Erziehung, private Rechte, Recht auf gewaltfreie Erziehung, Identität, Herkunft, Jugendlicher, Minderjähriger.
- Quote paper
- Sabine Klatt (Author), 2004, Deine Rechte, deine Spielräume, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/48579