„Aufbau Ost: Viel Geld – wenig Wirkung“. So lautete die Schlagzeile eines siebenseitigen Berichtes in dem Nachrichtenmagazin FOCUS im Juni diesen Jahres. Das ist eine zugegeben wissenschaftlich nicht sehr gehaltvolle Hypothese. Sie zeigt aber, das ein ziemlich großes, immerhin sieben Seiten im Focus rechtfertigendes, öffentliches Interesse für die Problematik des Aufbau Ost besteht.
Wir wollen jedoch im Folgenden versuchen die Verwendung von Steuergeld im Aufbau Ost am Beispiel des dresdner Wohnungsmarktes wissenschaftlich zu betrachten. Wir werden uns des Problems von unterschiedlichen Richtungen nähern.
Es wird versucht historische, rechtliche, marktwirtschaftliche und soziale Faktoren interdisziplinär zu einer sozialwissenschaftlichen Gesamtdiagnose der Problematik zu verknüpfen.
Durch die Exkursion zum Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. in Dresden im Winter 2000 wurden wir auf die außergewöhnliche Situation des dresdner Wohnungsmarktes aufmerksam.
Inhaltsverzeichnis
- Vorgefundene Situation nach dem Fall der Mauer 1989/90 in Dresden
- Volkseigentum
- Genossenschaften
- Versuch der Rekonstruktion der Entwicklungen des dresdner Wohnungsmarkts seit 1989/90
- Umwandlung des Volkseigentums in zwei GmbHs
- Weiterführung der Genossenschaften
- Staatliche Förderung bis 1998
- Sanierung
- Daraus resultierender Leerstand
- Im Aufbau befindliche Lösungsansätze zum Leerstandsproblem und die unterschiedlichen Positionen dazu
- Genossenschaften
- Städtische Wohnungsbaugesellschaften
- Staatliche Entscheidungsträger (Stadt Dresden, Landesinnenministerium)
- Reaktionen auf das Rückbaugesetz
- der Bauträger, als Betroffene
- der politischen Instanz, als Gesetzgeber
- des Präsidiums des Bundes der Steuerzahler, und
- des Lehrstuhls für öffentliches Recht (Prof. Dr. Schachtschneider) an der FAU Erlangen-Nürnberg
- Ausblick: Risiken und Chancen des Dresdner Wohnungsmarktes
- Rückblick auf das Lehrforschungsprojekt: Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Lehrforschungsprojekt analysiert den Dresdner Wohnungsmarkt im Kontext des Aufbaus Ost nach der Wiedervereinigung. Es untersucht die Situation des Wohnungsmarktes nach dem Fall der Mauer, die Entwicklungen seit 1989/90 und die Herausforderungen, die sich aus dem Leerstandsproblem ergeben. Dabei werden historische, rechtliche, marktwirtschaftliche und soziale Faktoren in den Blick genommen.
- Entwicklung des Dresdner Wohnungsmarktes nach der Wende
- Umwandlung des Volkseigentums in private Strukturen
- Leerstandsproblematik und Lösungsansätze
- Staatliche Förderung und Rückbaugesetz
- Risiken und Chancen des Dresdner Wohnungsmarktes
Zusammenfassung der Kapitel
Die ersten Kapitel beschreiben die Situation des Dresdner Wohnungsmarktes nach dem Fall der Mauer. Der Fokus liegt auf der Analyse von Volkseigentum und Genossenschaften, die in der DDR prägend waren. Die anschließenden Kapitel beleuchten die Entwicklungen seit 1989/90, die Umwandlung des Volkseigentums in zwei GmbHs, die Weiterführung der Genossenschaften und die staatliche Förderung bis 1998. Besondere Aufmerksamkeit widmen die Autoren dem Problem des Leerstandes, der durch die Sanierungsmaßnahmen entstanden ist.
Im weiteren Verlauf des Textes werden die verschiedenen Lösungsansätze zum Leerstandsproblem und die unterschiedlichen Positionen dazu diskutiert. Dargestellt werden die Perspektiven von Genossenschaften, städtischen Wohnungsbaugesellschaften und staatlichen Entscheidungsträgern.
Die Kapitel beleuchten auch die Reaktionen auf das Rückbaugesetz aus unterschiedlichen Perspektiven, einschließlich der Sichtweise von Bauträgern, politischen Instanzen, dem Präsidium des Bundes der Steuerzahler und dem Lehrstuhl für öffentliches Recht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Dresdner Wohnungsmarkt und den Herausforderungen des Aufbaus Ost. Schlüsselbegriffe sind Volkseigentum, Genossenschaften, Leerstand, Sanierung, Rückbaugesetz, staatliche Förderung, Stadtentwicklung und soziale Folgen.
- Quote paper
- Nicolas Kelly (Author), 2002, Struktur und Entwicklung des Wohnungsmarktes der Stadt Dresden, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/4766