Ziel dieser Seminararbeit ist es herauszufinden, ob die traditionell stereotypische Geschlechtervorstellung verantwortlich für einen Leistungsunterschied zwischen Jungen und Mädchen ist. Da Stereotypen Konstrukte sind, die uns das Leben erleichtern, verinnerlichen wir stereotypische Geschlechterrollenvorstellungen schon früh. Im Laufe unseres Lebens, wenn sich unsere Identität gestaltet, nutzen wir unsere verfestigten Vorstellungen, um uns in bestimmte Rollen hinein zu entwickeln.
Vorherrschende Geschlechterklischees dienen uns als gesellschaftliche Vorlage, sich einem Geschlecht (männlich – weiblich) zuzuordnen und, je nach Erwartungen, geschlechtergerecht zu verhalten. So entwickelt sich das Selbstkonzept für den Mathematikunterricht dementsprechend positiv oder negativ (Mädchen können nicht rechnen – Jungs sind gut in Mathe). Bei dem Vergleich verschiedener Studien stellt sich heraus, dass sich geschlechterspezifische Leistungsunterschiede nach Komplexität der Matheaufgaben und Erhöhung des Alters herausbilden. Während ein Leistungsunterschied zwischen Mädchen und Jungen in den unteren Klassen wenig bis kaum zugegen ist, gibt es in den höheren Klassen erhebliche Unterschiede. Es stellt sich zudem eine große Leistungsdifferenz heraus, wenn die Schüler vor einem Mathetest mit Stereotypen konfrontiert werden. Eine Veränderung der Unterrichtsstruktur kann zu einem besseren Umgang mit der Heterogenität der Schülerschaft führen, wobei geschlechterhomogener Unterricht nicht unbedingt zu dem Ziel, Leistungsunterschiede zu verringern, führt. Entscheidend ist vor allem die stetige Reflektion der Eltern und Lehrenden über ihr eigenes Geschlechterrollenverhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Die konstruierte Angst vor Mathematik
- Traditionelle Geschlechterstereotypen
- Definition begriffliche Entwicklung
- Geschlechterklischees im (Schul-)Alltag
- Persönliche Entwicklung und Einfluss auf das Selbstkonzept
- Leistungsunterschied im Mathematikunterricht
- Schweizerische Doktorarbeit Kanton Wallis
- Stereotyp-Threat und mathematisches Selbstkonzept
- PISA Ergebnisse
- Fazit der Untersuchungen
- Wesentliche Vorschläge zur Reduzierung von Genderstereotypen
- Geschlechterrollenidentifikation
- Konzept der Monoedukation
- Konzept der offenen Unterrichtsgestaltung
- Politischer Ansatz
- Abwägung des stereotypischen Denkens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht, ob die traditionell stereotypische Geschlechtervorstellung für Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Mathematikunterricht verantwortlich ist. Die Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von Geschlechterstereotypen auf das mathematische Selbstkonzept und beleuchtet die Entwicklung von Geschlechterrollen im Kontext von Bildung und Erziehung. Dabei werden verschiedene Studien und Forschungsansätze zu diesem Thema analysiert.
- Einfluss von Geschlechterstereotypen auf das mathematische Selbstkonzept
- Entwicklung und Auswirkungen traditioneller Geschlechterrollen auf Bildung
- Analyse von Studien zu Leistungsunterschieden im Mathematikunterricht
- Entwicklung von Ansätzen zur Reduzierung von Genderstereotypen im Bildungsbereich
- Bewertung der Auswirkungen von verschiedenen Unterrichtskonzepten auf die Geschlechtergleichstellung im Mathematikunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die verbreitete Angst vor Mathematik, insbesondere bei Mädchen, und untersucht die Rolle von Stereotypen in diesem Kontext. Es werden die Aussagen von Studien und Experten zur Entstehung dieser Angst und den Einfluss von Geschlechterstereotypen auf das mathematische Selbstbild von Schülern und Schülerinnen betrachtet.
Kapitel 2 definiert traditionelle Geschlechterstereotypen und beleuchtet deren Entwicklung und Auswirkungen auf das Selbstkonzept. Es werden auch Alltagsbeispiele für Geschlechterklischees aufgezeigt.
Kapitel 3 analysiert verschiedene Studien, die sich mit Leistungsunterschieden im Mathematikunterricht befassen. Die Kapitel beleuchtet die Rolle von Stereotypen und das Selbstkonzept im Bezug auf mathematische Leistungen und analysiert die PISA-Ergebnisse im Zusammenhang mit Geschlechterstereotypen.
Kapitel 4 untersucht Ansätze zur Reduzierung von Genderstereotypen im Umfeld von Schülern und Schülerinnen, um die Welt der Mathematik beiden Geschlechtern gleichermaßen zugänglich zu machen. Es werden verschiedene Konzepte wie die Förderung von Geschlechterrollenidentifikation, Monoedukation und offene Unterrichtsgestaltung vorgestellt.
Schlüsselwörter
Geschlechterstereotypen, mathematisches Selbstkonzept, Leistungsunterschiede, Mathematikunterricht, Genderstereotypen, Gleichstellung, Monoedukation, offene Unterrichtsgestaltung, PISA-Studien.
- Arbeit zitieren
- Julia Grübl (Autor:in), 2018, Wie wirkt sich die traditionell stereotypische Geschlechtervorstellung auf den Leistungsunterschied zwischen Mädchen und Jungen im Mathematikunterricht aus?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/459649