In der Gegenwartsliteratur zu Zeiten des Postkolonialismus und Postnationalismus finden sich zunehmend AutorInnen, deren Schreiben jenseits eines nationalen Literaturkanons zu verorten ist. Zu ihren Vertretern gehören sicherlich Emine Sevgi Özdamar und Leïla Sebbar. Die interkulturelle Literaturwissenschaft ist angesichts aktueller Debatten über Migration und Globalisierung sichtlich um Konzeptua- lisierungen dieser normwidrigen Literatur bemüht, wobei die unternommenen Kategorisierungsversuche deren Essenz meist nicht gerecht werden. Forschungstermini wie „Gastarbeiterliteratur“, „Exilliteratur“ oder „Migrationsliteratur“ haben in erster Linie eine systematisierende Funktion, verhelfen allerdings kaum zur ästhetischen Erfassung. Vielmehr eignet sich der Terminus der „transkulturellen Literatur“, insoweit dieser das Wesen dieser Literatur zu konkretisieren vermag.
Von diesem Ansatz ausgehend befasst sich diese Arbeit zunächst mit dem Versuch der Kontextualisierung der özdamarschen und der sebbarschen Literatur, um zu verdeutlichen, inwiefern ihre Werke als „transkulturell“ zu verstehen sind. Im weiteren Verlauf widmet sich diese Arbeit der Vorstellung der Autorinnen, da der Zugang zu ihren Erzählungen maßgeblich über autobiographische Gesichtspunkte führt. Begleitet wird dieses Kapitel von einer Erläuterung im Hinblick auf die auktoriale Inszenierung der beiden Autorinnen auf der literarischen Bühne. Im darauffolgenden Kapitel sollen anhand ausgewählter Textpassagen die zentralen Motive „Sprache“ und „Grenzerfahrungen“ beiderseits in ihrem Facettenreichtum veranschaulicht und analysiert werden, um schließlich ein Fazit im Hinblick auf festgestellte Parallelen und Differenzen ziehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Migrationsliteratur im Kontext von Transkulturalität
- II. Zu den Autorinnen
- II.1 Emine Sevgi Özdamar
- II.2 Leïla Sebbar
- II.3 Özdamar und Sebbar: Inszenierungen einer transkulturellen Autorschaft?
- III. Textanalyse
- III.1 Sprache als essenzielles Element der Identitätssuche
- III.2 Grenzerfahrungen als Ausdruck einer transkulturellen Identität
- IV. Fazit
- V. Literaturhinweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die transkulturellen Aspekte in der Literatur von Emine Sevgi Özdamar und Leïla Sebbar im Kontext des Seminars „Kulturelle GrenzgängerInnen: Konvertiten und Transvestiten als Mittler zwischen den Kulturen". Ziel ist es, die Werke der Autorinnen als Beispiele für transkulturelle Literatur zu verstehen, deren Schreiben die Dichotomie zwischen den Kulturen reflektiert und in eine kulturelle Hybridisierung zu führen vermag.
- Die Positionierung von Migrationsliteratur im Kontext von Transkulturalität.
- Die Darstellung der Autorinnen Emine Sevgi Özdamar und Leïla Sebbar im Kontext ihrer Biografie und literarischen Werke.
- Die Analyse der zentralen Motive „Sprache“ und „Grenzerfahrungen“ in den ausgewählten Textpassagen.
- Die Identifizierung von Parallelen und Differenzen in den literarischen Stilen der Autorinnen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert den Kontext der Hausarbeit und stellt die zentrale Fragestellung sowie die Forschungsmethode vor. Kapitel I beleuchtet die Bedeutung von Migrationsliteratur im Kontext von Transkulturalität und zeigt die Abkehr von traditionellen, nationalen Literaturkonzepten im Zeitalter der Globalisierung auf. Kapitel II widmet sich der Vorstellung der Autorinnen Emine Sevgi Özdamar und Leïla Sebbar und beleuchtet ihre biographischen Hintergründe und literarischen Karrieren. Kapitel III analysiert ausgewählte Textpassagen der Autorinnen, um die zentralen Motive „Sprache“ und „Grenzerfahrungen“ in ihrer Facettenvielfalt zu untersuchen.
Schlüsselwörter
Migrationsliteratur, Transkulturalität, interkulturelle Literatur, Grenzerfahrungen, Sprache, Identitätssuche, Özdamar, Sebbar.
- Quote paper
- Nathalie Wagner (Author), 2017, Transkulturelle Aspekte in der Literatur von Emine Sevgi Özdamar und Leïla Sebbar, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/456207
