„Funktionelle Lebensmittel“ versprechen dem Konsumenten einen Zusatznutzen, der über den Nährwert hinausgeht.
Diese Idee ist nicht vollkommen neu. Schon 1908 hat Elie Metchnikoff (Nobelpreisträger für Physiologie/Medizin) festgestellt, dass mit Lactobazillen fermentierte Milchprodukte das Leben verlängern können.
Seit Mitte der 80er Jahre wird das Konzept der funktionellen Lebensmittel von der Japanischen Regierung gefördert. Durch eine gesunde Ernährung soll Krankheiten, besonders im hohen Alter, vorgebeugt werden, um die Ausgaben im Gesundheitswesen zu senken. Da in Japan ohnehin einige Lebensmittel als Heilmittel gelten, wird die neue Idee von der Bevölkerung schnell akzeptiert. Milchprodukte, Erfrischungsgetränke und Fertiggerichte mit unterschiedlichen Zusätzen finden auf dem Markt Abnehmer.
1991 tritt ein Gesetz in Kraft, welches funktionelle Lebensmittel als Food for Specified Health Use (FOSHU) definiert. Damit ist Japan das erste und bis heute einzige Land, das funktionelle Lebensmittel rechtlich definiert. Als erstes FOSHU wird ein hypoallergener Reis zugelassen. Er kann den zunehmenden Reisallergien in der Bevölkerung entgegenwirken, sodass Reis als eines der Grundnahrungsmittel bestehen bleiben kann.
In Europa wird seit Anfang der 90er Jahre an funktionellen Lebensmitteln geforscht. Im Herbst 1996 wird erstmals ein probiotisches Milchprodukt auf den deutschen Markt gebracht. Bis heute dominieren pro- und prebiotische Milchprodukte wie Joghurt und Milchdrinks die Kaufentscheidungen der europäischen und deutschen Konsumenten.
Welche funktionellen Bestandteile es noch gibt, welche Wirkungen diesen nachgesagt werden, aber auch rechtliche Aspekte und die wirtschaftliche Entwicklung der funktionellen Lebensmittel sollen in dieser Arbeit dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aktuelle Situation der funktionellen Lebensmittel
- Definitorische Unterschiede
- Abgrenzung zu Arznei- und Lebensmitteln
- Gründe für die fortschreitende Entwicklung funktioneller Lebensmittel
- Funktionelle Bestandteile und deren Nachweise
- Funktionelle Substanzen
- Pro-, Pre- und Synbiotika
- Antioxidantien
- Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
- Sekundäre Pflanzeninhaltsstoff
- Ballaststoffe
- Wissenschaftliche Überprüfung
- Studien
- Biomarker
- Funktionelle Substanzen
- Industrieller Standpunkt
- Wirtschaftliche Entwicklung
- Werbung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht das Konzept der funktionellen Lebensmittel. Sie beleuchtet die Definitionen und den aktuellen Stand der Entwicklung, die verschiedenen Arten von funktionellen Bestandteilen und deren wissenschaftliche Überprüfung, sowie die wirtschaftlichen Aspekte und die Werbung im Zusammenhang mit funktionellen Lebensmitteln.
- Definitionen und Abgrenzung von funktionellen Lebensmitteln
- Funktionelle Bestandteile und deren Wirkungen
- Wissenschaftliche Überprüfung von funktionellen Lebensmittel
- Wirtschaftliche Aspekte und Werbung im Zusammenhang mit funktionellen Lebensmitteln
- Rechtliche Rahmenbedingungen für funktionelle Lebensmittel
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert eine Einführung in das Thema der funktionellen Lebensmittel, beleuchtet die historische Entwicklung und stellt die unterschiedlichen Begriffsdefinitionen dar. Es wird auf die rechtlichen Rahmenbedingungen in Japan und Europa eingegangen und die Bedeutung von funktionellen Lebensmitteln für die Gesundheit und das Wohlbefinden betont.
Das zweite Kapitel analysiert die aktuelle Situation der funktionellen Lebensmittel. Es werden verschiedene Definitionen vorgestellt und abgegrenzt, insbesondere im Vergleich zu normalen Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, diätischen Lebensmitteln und Arzneimitteln. Der Fokus liegt auf den Gründen für die fortschreitende Entwicklung funktioneller Lebensmittel und ihren Potenzialen für die Gesundheitsvorsorge.
Im dritten Kapitel werden die verschiedenen funktionellen Bestandteile und deren wissenschaftliche Überprüfung behandelt. Es werden verschiedene Kategorien wie Pro-, Pre- und Synbiotika, Antioxidantien, Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe und Ballaststoffe vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung der Wirkungen dieser Bestandteile auf den menschlichen Organismus und auf den Methoden, die für die wissenschaftliche Überprüfung eingesetzt werden.
Das vierte Kapitel betrachtet die industrielle Perspektive auf funktionelle Lebensmittel. Es werden die wirtschaftliche Entwicklung, die Werbung und die rechtlichen Aspekte dieses Marktes beleuchtet. Die Herausforderungen und Chancen für die Lebensmittelindustrie im Bereich der funktionellen Lebensmittel werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Funktionelle Lebensmittel, Nutraceuticals, Designer Food, Healthy Food, Pharma Food, Agromedical Food, Hypernutrious Food, Food for Specified Health Use (FOSHU), Probiotika, Prebiotika, Synbiotika, Antioxidantien, Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, Ballaststoffe, Biomarker, Wirtschaftliche Entwicklung, Werbung, Rechtliche Rahmenbedingungen.
- Arbeit zitieren
- Johanna Bieneck (Autor:in), 2004, Zusatznutzen funktioneller Lebensmittel, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/45474