Die bisherige Annahme, eine Gesellschaft müsse möglichst reibungslos funktionieren und dies zu bewahren, sei die oberste Prämisse, brachte 1961 erstmals der Sozialwissenschaftler Ralf Dahrendorf ins Wanken. Mit seinen Erläuterungen zur Notwendigkeit von Konflikten setzte er sozusagen den Grundstein für Hermann Gieseckes weitere Überlegungen und Erarbeitung seiner fachdidaktischen Methode. „Das fachdidaktische Prinzip der Konfliktorientierung mit der zugehörigen Methode der Konfliktanalyse geht also auf die pädagogische Verarbeitung der soziologischen Konflikttheorie Ralf Dahrendorfs durch Hermann Giesecke zurück“ (Reinhardt, 2016, S.76). Mit Gieseckes fachdidaktischer Methode der Konfliktorientierung fand somit erstmals eine didaktisch reflektierte Anwendung von Konflikten im Rahmen des Schulunterrichts statt, welche methodisch professionell aufbereitet war.
„Fachdidaktische Prinzipien... leisten das Zusammengehen des didaktischen Dreiecks (Sache, Lernender, Lehrender). Sie vermitteln die Bewegung der Sache Politik... und die Bewegung des Lernens...“ (Reinhardt, 2016, S.75). Unter diesem Aspekt ist auch das genetische Prinzip Andreas Petriks entstanden, welcher, u.a. gestützt durch die soziologische Lerntheorie von Miller, die didaktischen Überlegungen insbesondere Wagensteins fortführte. Entstanden ist dadurch ein praxisnahes fachdidaktisches Methodenkonstrukt, welches – im Gegensatz zu vielen anderen Methoden und Prinzipien – den Lernenden in den zentralen Fokus rückt. So geschieht in der genetischen Politikdidaktik alles aus der Perspektive der Lernenden selbst heraus: dies ist der Dreh- und Angelpunkt allen Geschehens des genetischen Prinzips.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Genetisches Prinzip nach Petrik:
- 1.1 Vorstellung der Methode:
- 1.2 Vor- und Nachteile der Methode
- 1.3 Fazit:
- 2 Konflitktorientierung nach Gisecke:
- 2.1 Vorstellung der Methode:
- 2.2 Exemplarisches Beispiel Dorfgründung:
- 2.3 Vor- und Nachteile der Methode:
- 2.4 Fazit:
- 3 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung analysiert die politikdidaktischen Methoden des genetischen Prinzips nach Andreas Petrik und der Konfliktorientierung nach Hermann Gisecke. Ziel ist es, die Funktionsweise beider Methoden darzustellen und ihre Vor- und Nachteile zu beleuchten. Dabei werden die theoretischen Grundlagen der Methoden sowie ihre praktische Umsetzung im Unterricht beleuchtet.
- Die Bedeutung von Konflikten im Sozialkundeunterricht
- Das genetische Prinzip als Methode zur Vermittlung von historischem Wissen
- Die Konfliktorientierung als Ansatz zur Förderung von kritischem Denken und Diskursfähigkeit
- Die Anwendung beider Methoden in unterschiedlichen Lernsituationen
- Die Bedeutung von Schülerbeteiligung und -aktivität
Zusammenfassung der Kapitel
1 Genetisches Prinzip nach Petrik:
Dieses Kapitel stellt das genetische Prinzip nach Andreas Petrik vor. Es wird die Methode erläutert, ihre Vor- und Nachteile aufgezeigt und ein Fazit gezogen.
2 Konflitktorientierung nach Gisecke:
Dieses Kapitel fokussiert auf die Konfliktorientierung nach Hermann Gisecke. Die Methode wird vorgestellt, ein exemplarisches Beispiel für die Anwendung im Unterricht gegeben und ihre Vor- und Nachteile diskutiert. Ein Fazit rundet das Kapitel ab.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den politikdidaktischen Methoden des genetischen Prinzips und der Konfliktorientierung. Schwerpunkte sind die Funktionsweise beider Methoden, ihre Vor- und Nachteile sowie die praktische Umsetzung im Sozialkundeunterricht. Weitere Schlüsselbegriffe sind Konflikttheorie, historische Entwicklung, kritisches Denken, Diskursfähigkeit, Schüleraktivität und Lehr-Lern-Prozess.
- Arbeit zitieren
- Carolin Hennings (Autor:in), 2018, Das genetische Prinzip und Konfliktorientierung. Kurzanalyse der politikdidaktischen Methoden nach Andreas Petrik undHermann Gisecke, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/452554