„Eine Bürgerversicherung für alle“ (SPD 2017: 40), das fordert die SPD in ihrem Regierungsprogramm von 2017. Damit ist die Debatte um eine Reform des deutschen Krankenversicherungssystems erneut entbrannt. Das derzeitige duale System bietet eine Absicherung in der gesetzlichen oder, unter bestimmten Voraussetzungen, in der privaten Krankenkasse an. Es sieht sich in den letzten Jahren mit verschiedenen Problemfeldern konfrontiert, die zu fehlender Nachhaltigkeit, unzureichendem Wettbewerb sowie unterschiedlicher Behandlung von Versicherten führen, sodass beispielsweise Porter und Guth das Gesundheitswesen als „nicht mehr zukunftsfähig“ einstufen.
Um die Leistungsfähigkeit des Systems zu erhalten, wurden in den vergangenen Jahren bereits verschiedene Gesundheitsreformen, wie beispielsweise die Einführung des Gesundheitsfonds 2009 und damit verbunden die Reform des Risikostrukturausgleichs, durchgesetzt. Trotzdem wirft sich die Frage auf, ob eine Aufrechterhaltung des zweigliedrigen Systems sinnvoll ist oder ein alternatives Konzept Abhilfe schaffen kann. Die Idee der Bürgerversicherung obliegt nicht nur, wie oben vorgestellt, der SPD und existiert bereits seit Jahren. Dass sie immer wieder Befürwortung erfährt, spricht für den Wunsch nach einem Einheitssystem in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Bezugsrahmen
- Das deutsche System der Krankenversicherung
- Problemfelder und Herausforderungen
- Beurteilung des Systems nach Gutmann
- Die Bürgerversicherung
- Definition und Zielsetzung
- Die Bürgerversicherung im Sinne der SPD
- Die Bürgerversicherung im Sinne des Bündnis 90 / Die Grünen
- Die Bürgerversicherung im Sinne der Links-Partei
- Beurteilung der Parteiprogramme nach Gutmann
- Gegenüberstellung: Bürgerversicherung vs. deutsches Versicherungssystem
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Bürgerversicherung als mögliche Reform des deutschen Krankenversicherungssystems im Kontext des Prinzips des egalitären Zugangs nach Amy Gutmann. Das Ziel ist es, normative Bewertungskriterien für ein gerechtes Gesundheitssystem zu entwickeln und diese auf das aktuelle System und das Konzept der Bürgerversicherung anzuwenden.
- Das Prinzip des egalitären Zugangs nach Amy Gutmann
- Bewertungskriterien für ein gerechtes Gesundheitssystem
- Analyse des deutschen Krankenversicherungssystems
- Vorstellung und Analyse verschiedener Konzepte der Bürgerversicherung
- Gegenüberstellung der Bürgerversicherung mit dem aktuellen System
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und beleuchtet die aktuelle Debatte um eine Reform des deutschen Krankenversicherungssystems. Es werden die Problemfelder des bestehenden Systems und die Idee der Bürgerversicherung als potenzielle Lösung vorgestellt. Kapitel 2 präsentiert das Prinzip des egalitären Zugangs nach Amy Gutmann und entwickelt darauf aufbauend Bewertungskriterien für ein gerechtes Gesundheitssystem. Kapitel 3 bietet eine tabellarische Darstellung des deutschen Krankenversicherungssystems und analysiert seine Problemfelder im Lichte der entwickelten Kriterien. Kapitel 4 stellt verschiedene Konzepte der Bürgerversicherung im Sinne der SPD, der Grünen und der Linkspartei vor und analysiert diese anhand der Kriterien aus Kapitel 2.
Schlüsselwörter
Das deutsche Gesundheitssystem, Bürgerversicherung, egalitärer Zugang, Amy Gutmann, Gerechtigkeit, Gesundheitspolitik, Krankenversicherung, Reform, Nachhaltigkeit, Wettbewerb, Leistungsfähigkeit, Risikostrukturausgleich, Parteiprogramme, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Linkspartei
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Das deutsche Gesundheitssystem. Ist die Bürgerversicherung im Sinne Gutmanns eine gerechte Alternative zum derzeitigen System?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/451357