Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Funktionsweise von Optionen herauszuarbeiten und deren Eignung zur Absicherung von Aktienkursrisiken zu bewerten. Im ersten Abschnitt dieser Hausarbeit wird definiert, was eine Option ist, welche Parteien beteiligt sind und welche Rechte und Pflichten diese Parteien haben. Zudem werden im ersten Abschnitt häufige Begrifflichkeiten, welche mit dem Handel von Optionen in Verbindung stehen, näher erläutert, um ein allgemeines Verständnis zu schaffen. Im zweiten Punkt werden Kauf- und Verkaufsoptionen erläutert. Hierbei wird sowohl auf Calls und Puts eingegangen, sowie auf die dazugehörigen Käuferpositionen (Long) und Verkäuferpositionen (Short). Alle vier möglichen Szenarien werden anhand mehrerer Beispiele verständlich erklärt und veranschaulicht. Des Weiteren wird im nächsten Kapitel die Bewertung von Optionen geschildert. Hierbei wird auf den inneren Wert und den zeitlichen Wert einer Option näher eingegangen. Im fünften Abschnitt dieser Hausarbeit werden Optionen als Absicherung von Kursrisiken behandelt. Als letzten Punkt in dieser Arbeit wird noch ausführlich auf die Vor- und Nachteile von Optionen und deren Handel eingegangen.
In wirtschaftlich turbulenten Zeiten, wie sie seit einigen Jahren, bedingt durch kriegerische Auseinandersetzungen, protektionistischer Politik und populistischen Bewegungen, der Fall sind, gewinnt die Absicherung von Aktienkursrisiken mehr und mehr an Bedeutung. Da in Europa zudem auch nach Jahren der Niedrigzinspolitik keine Erhöhung des Leitzinses in Sicht ist, sind Sparer zudem mehr darauf angewiesen ihr Geld in Aktien zu investieren um noch eine lohnenswerte Mehrung ihres investierten Kapitals zu garantieren. Um diese Aktien gegen Risiken abzusichern, eignen sich Optionen besonders gut. Neben Aktien und Anleihen ist der Optionshandel heutzutage eine nicht mehr wegzudenkende Alternative einer modernen, finanzmarktorientierten Finanzwirtschaft.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffserklärung
3. Kaufoptionen und Verkaufsoptionen
3.1 Call
3.1.1 Long Call
3.1.2 Short Call
3.1.3 Beispiel Call-Option
3.2 Put
3.2.1 Long Put
3.2.2 Short Put
3.2.3 Beispiel Put-Option
4. Bewertung von Optionen
4.1 Der innere Wert
4.2 Der Zeitwert
5. Optionen zur Absicherung von Kursrisiken
6. Pro und Contra von Optionen
6.1 Pro Optionen
6.2 Contra Optionen
7. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In wirtschaftlich turbulenten Zeiten, wie sie seit einigen Jahren, bedingt durch kriegerische Auseinandersetzungen, protektionistischer Politik und populistischen Bewegungen, der Fall sind, gewinnt die Absicherung von Aktienkursrisiken mehr und mehr an Bedeutung.
Da in Europa zudem auch nach Jahren der Niedrigzinspolitik keine Erhöhung des Leitzinses in Sicht ist[1], sind Sparer zudem mehr darauf angewiesen ihr Geld in Aktien zu investieren um noch eine lohnenswerte Mehrung ihres investierten Kapitals zu garantieren. Um diese Aktien gegen Risiken abzusichern, eignen sich Optionen besonders gut.
Neben Aktien und Anleihen ist der Optionshandel heutzutage eine nicht mehr wegzudenkende Alternative einer modernen, finanzmarktorientierten Finanzwirtschaft.
Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Funktionsweise von Optionen herauszuarbeiten und die deren Eignung zur Absicherung von Aktienkursrisiken zu bewerten. Im ersten Abschnitt dieser Hausarbeit wird definiert, was eine Option ist, welche Parteien beteiligt sind und welche Rechte und Pflichten diese Parteien haben. Zudem werden im ersten Abschnitt häufige Begrifflichkeiten, welche mit dem Handel von Optionen in Verbindung stehen, näher erläutert, um ein allgemeines Verständnis zu schaffen.
Im zweiten Punkt werden Kauf- und Verkaufsoptionen erläutert. Hierbei wird sowohl auf Calls und Puts eingegangen, sowie auf die dazugehörigen Käuferpositionen (Long) und Verkäuferpositionen (Short). Alle vier möglichen Szenarien werden anhand mehrerer Beispiele verständlich erklärt und veranschaulicht.
Des Weiteren wird im nächsten Kapitel die Bewertung von Optionen geschildert. Hierbei wird auf den inneren Wert und den zeitlichen Wert einer Option näher eingegangen. Im fünften Abschnitt dieser Hausarbeit werden Optionen als Absicherung von Kursrisiken behandelt.
Als letzten Punkt in dieser Arbeit wird noch ausführlich auf die Vor- und Nachteile von Optionen und deren Handel eingegangen.
2. Begriffserklärung
Eine Option ist ein bedingtes Termingeschäft, welches sich stets auf einen weiteren Vermögensgegenstand, das Underlying, bezieht. Als Underlying wird ein Handelsobjekt verstanden, dass einem Termin- oder Optionsgeschäft zugrunde liegt. Das Underlying ist also die Basis für die Bewertung und die Preisfindung dieses Geschäftes.[2]
Eine Option stellt einen Vertrag zwischen zwei Parteien dar. Somit geht eine Option mit gewissen Rechten und Pflichten für die Parteien einher. Als Optionsinhaber hat man das Recht, dem Optionsgeschäft zugrundeliegenden Vermögensgegenstand innerhalb einer gewissen Zeit, der Optionsfrist, zu einem bestimmten Preis, dem Basispreis, zu kaufen oder zu verkaufen. Hierbei wird auch von der Ausübung der Option gesprochen.[3]
Ein bedingtes Termingeschäft, wie es beim Optionshandel der Fall ist, schafft lediglich Rechte für den Optionsinhaber. Ein unbedingtes Termingeschäft wäre beispielsweise ein Future, bei welchem der Optionsinhaber auch mit Pflichten konfrontiert wäre.
Der Verkäufer der Option hat die Pflicht den Basiswert zum vereinbarten Basispreis zu verkaufen bzw. zu kaufen. Der Stillhalter, wie der Verkäufer einer Option auch genannt wird, erhält für die Erfüllung des Vertrages eine bestimmte Prämie, den Optionspreis. Eine Option kann also demnach als zeitlich begrenzte Vereinbarung verstanden werden.[4]
Gegenstand von Optionsverträgen können generell alle denkbaren Vermögenspositionen wie beispielsweise Rohstoffe, Anleihen, Futures, Indizes oder Aktien sein. Selbst Optionsverträge auf Optionen sind möglich. In dieser Hausarbeit werden jedoch ausschließlich Optionen in Bezug auf Aktien erläutert.[5]
Optionen können ebenfalls geographisch in amerikanische und europäische Optionen unterteilt werden. Kann die Ausübung der Option nur zu einem bestimmten Zeitpunkt wahrgenommen werden, so handelt es sich um eine europäische Option. Ist dieses Ausübungsrecht jederzeit während der Laufzeit möglich, so wird von einer amerikanischen Option gesprochen. Beide Arten sind weltweit anzutreffen.[6]
Die Hebelwirkung, auch Leverage genannt, ist ein bedeutendes Merkmal von Optionen. Sie macht Optionsscheine äußerst attraktiv, da bei Einsatz eines Hebels weniger Kapital investiert werden muss, als bei einem Direkt-Kauf eines Basiswertes.
Theoretisch gibt der Hebel an, um ein wie vielfaches mehr, die Option bei einem konstanten Aufgeld steigt oder fällt. Somit kann überproportional von Kurssteigerungen profitiert werden. Das Gleiche gilt jedoch ebenfalls für Kursverluste. Ein Hebel lässt sich recht simpel berechnen. Hierzu wird der Kurs des Basiswertes mit dem Optionsverhältnis multipliziert und durch den Preis für den Optionsschein geteilt.[7]
3. Kaufoptionen und Verkaufsoptionen
Grundsätzlich wird zwischen 2 Arten von Optionen unterschieden. Zum einen gibt es die Call-Option, bei welcher der Käufer das Recht hat, einen Basiswert zu einem vorher festgelegten Preis zu erwerben. Der Verkäufer der Call-Option hat somit die Pflicht dem Käufer den besagten Basiswert zum ausgemachten Preis zu liefern.
Zum anderen die Put-Option, welche das Pendant darstellt. Eine Put-Option räumt dem Käufer das Recht ein, einen bestimmen Basiswert zum ausgemachten Basispreis zu verkaufen. Der Verkäufer der Put-Option hat hierbei die Pflicht bis zum Verfallsdatum der Option, dem Käufer den Basiswert zum Basispreis abzunehmen.[8]
Es ergeben sich hierbei also vier mögliche Szenarien, die im Nachfolgenden erläutert und anhand von Beispielen näher erklärt werden.
3.1 Call
3.1.1 Long Call
Der Erwerb einer Kaufoption für einen vorher festgelegten Basiswert wird auch Long Call genannt. Der Käufer dieser Position hat somit das Recht, diesen Basiswert, zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen. Der Verkäufer ist dadurch zur Lieferung zum Basiswert verpflichtet. Der Käufer tut dies, weil er mit steigenden Preisen am Markt rechnet.[9]
Der Preis, zu welchem die Option erworben werden kann, wird auch Ausübungspreis genannt. Liegt der Ausübungspreis des Long Calls zum Zeitpunkt des Verfalls über dem aktuellen Kassapreis, lohnt sich eine Ausübung der Option nicht. Liegt jedoch der Ausübungspreis unter dem aktuellen Preis, ergibt sich ein Gewinn abzüglich der Optionsprämie.[10]
3.1.2 Short Call
Mit einem Short Call ist der Verkauf einer Kaufoption gemeint. Ein Short Call ist also die spiegelbildliche Position eines Long Calls. Hier erwartet der Verkäufer sinkende Preise des aktuellen Basiswertes.
Der Erfolg hierbei wird maßgeblich vom Verhalten des Käufers bestimmt. Wenn sich die Erwartungen des Verkäufers erfüllen, wird der Käufer seine Kaufoption nicht wahrnehmen, da der aktuelle Marktpreis des Underlyings günstiger ist. Der Gewinn des Verkäufers ist also auf die Optionsprämie beschränkt.[11]
3.1.3 Beispiel Call-Option
Beide Situationen werden zur Veranschaulichung noch einmal anhand eines fiktiven Beispiels erläutert.
Es wird von einer Aktienoption mit einem Basispreis von 100 € ausgegangen. Die Optionsprämie beträgt 10 €.
Zunächst wird der Long Call betrachtet. Liegt der Kurs des Basiswertes unterhalb von 100 € wird der Käufer die Option nicht ausüben, da er die Aktie am Markt günstiger beschaffen kann.
Ab einem Marktpreis von 100 € wird der Käufer sein Optionsrecht vorraussichtlich wahrnehmen, auch wenn noch kein Gewinn erzielt wird, um seinen Verlust auf die Optionsprämie in Höhe von 10 € zu beschränken. Ab einem Marktpreis von über 110 € erzielt der Käufer einen Gewinn in Höhe der Differenz zwischen Marktpreis – (Basispreis + Optionsprämie).
Betrachtet wird nun des Weiteren die Vorgehensweise bei einem Short Call. Liegt auch hier der Kurs des Basiswertes unter 100 € wird die Option vom Käufer nicht ausgeübt und der Verkäufer erzielt einen Gewinn in Höhe von 10 €.[12]
Liegt der Kurs hingegen zwischen 100 € und 110 € nimmt der Gewinn des Verkäufers proportional zum Kursanstieg ab. Ab einem Kurs über 110 € macht der Verkäufer Verlust in Höhe der Differenz zwischen Marktpreis – (Basispreis + Optionsprämie)[13]
[...]
[1] Vgl. Internetseite: http://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/liveblog-zum-zinsentscheid-natuerlich-waeren-zinserhoehungen-eine-gute-nachricht/20711504.html, Aufgerufen am 13.01.2018
[2] Vgl. Bank Matthias, Gerke Wolfgang: Finanzierung 2, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2005, S. 357
[3] Vgl. Bank Matthias, Gerke Wolfgang: Finanzierung, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2005, S.357
[4] Vgl. Bieg Hartmut, Kußmaul Heinz, Waschbusch Gerd: Finanzierung, 3. Auflage, Vahlen Verlag, München 2016, S. 296
[5] Vgl. Bank Matthias, Gerke Wolfgang: Finanzierung 2, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2005, S. 358
[6] Vgl. Perridon Louis, Steiner Manfred, Rathgeber Andreas: Finanzwirtschaft der Unternehmung, 17. Auflage, Vahlen Verlag, München 2017, S. 373
[7] Vgl. Internetseite: https://www.financescout24.de/wissen/ratgeber/optionen; Aufgerufen am 18.01.2018
[8] Vgl. Bank Matthias, Gerke Wolfgang: Finanzierung 2, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2005, S. 357
[9] Vgl. Becker Hans Paul: Investition und Finanzierung – Grundlagen der Finanzwirtschaft, 6. Auflage, Springer Gabler Verlag, Wiesbaden 2013, S. 313
[10] Vgl. Bieg Hartmut, Kußmaul Heinz, Waschbusch Gerd: Finanzierung, 3. Auflage, Vahlen Verlag, München 2016, S. 299
[11] Vgl. Bieg Hartmut, Kußmaul Heinz, Waschbusch Gerd: Finanzierung, 3. Auflage, Vahlen Verlag, München 2016, S. 302
[12] Vgl. Hölscher Reinhold: Investition, Finanzierung und Steuern, Oldenbourg Verlag, München 2010, S. 331
[13] Vgl. Bieg Hartmut, Kußmaul Heinz, Waschbusch Gerd: Finanzierung, 3. Auflage, Vahlen Verlag, München 2016, S. 301 f.