Da immer noch ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem gesellschaftlichen Bild von Männlichkeit und dem Motiv, durch Gewalttaten Dominanz, Macht und Kontrolle zu erlangen, besteht, möchte der Autor der vorliegenden Arbeit einen Beitrag dazu leisten, die Problematik der häuslichen Gewalt weiter in das Bewusstsein zu rücken. Dazu geht er auf die verschiedenen Erscheinungsformen, Risiken, der kulturellen Tradition - speziell bei türkischen Migrantinnen - und den Auswirkungen auf das Opfer ein und erläutert am Ende die Inanspruchnahme von institutioneller Hilfe und Unterstützung.
Seit Bestehen der Menschheit gehört die Gewalt zu einem etablierten Bestandteil unserer Gesellschaft und ist gleichzeitig ein gesellschaftlich hoch brisantes Thema. Dabei werden gesellschaftliche Reaktionen und politische Maßnahmen über die Berichterstattung der Medien beeinflusst und nehmen wiederum Einfluss auf die familien-, gesellschafts-, kriminal- und genderpolitischen Diskurse. So wandelte sich auch das Phänomen „häusliche Gewalt“ erst durch die öffentliche Thematisierung von der Privatsphäre zu einem öffentlichen/sozialen Problem. Zuvor herrschte die heute unvorstellbare Selbstverständlichkeit, dass Männer einen Machtanspruch auf ihre Frauen und Kinder völlig legitim ausüben konnten. Erst mit der Frauenbewegung Anfang der 70er Jahre setzte ein Umdenken ein; die Gesellschaft nahm Gewaltanwendungen im familiären Kontext nicht mehr länger hin. Gewalt ist heute nicht nur ein strafrechtlicher Tatbestand, sondern auch gesellschaftlich unerwünscht. Sie stellt zudem einen Verstoß gegen das Grundrecht in Bezug auf die Würde, Gleichheit und den Zugang zur Justiz dar. Erst 1997 wurde u. a. die Vergewaltigung in der Ehe gemäß § 177 StGB unter Strafe gestellt. Dennoch wurden 2012 laut dem Führungs- und Informationssystem der Polizei 29.021 Fälle im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt zu einer Strafanzeige gebracht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erscheinungsformen häuslicher Gewalt
- Risiken häuslicher Gewalt
- Häusliche Gewalt als kulturelle Tradition
- Auswirkungen auf das Opfer
- Institutionelle Hilfe und Unterstützung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Problematik der häuslichen Gewalt gegen Frauen zu beleuchten und die verschiedenen Facetten dieses gesellschaftlichen Problems zu erforschen. Der Autor möchte dabei den Blick auf die verschiedenen Erscheinungsformen, Risiken, kulturellen Einflüsse und Auswirkungen auf die Opfer lenken, sowie die Möglichkeiten institutioneller Hilfe und Unterstützung aufzeigen.
- Verschiedene Formen häuslicher Gewalt (physisch, psychisch, ökonomisch, sexuell)
- Risiken und Ursachen von häuslicher Gewalt
- Häusliche Gewalt als kulturelle Tradition, insbesondere bei türkischen Migrantinnen
- Auswirkungen von häuslicher Gewalt auf die Opfer
- Institutionelle Hilfe und Unterstützung für Opfer häuslicher Gewalt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema häusliche Gewalt ein und beleuchtet die gesellschaftliche Relevanz und Entwicklung des Themas. Sie stellt dar, wie das Phänomen „häusliche Gewalt“ durch die öffentliche Thematisierung vom privaten zum sozialen Problem wurde und wie die gesellschaftliche Reaktion auf diese Form von Gewalt im Laufe der Zeit gewachsen ist.
Erscheinungsformen häuslicher Gewalt
Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Formen von häuslicher Gewalt, die in physische, psychische, ökonomische und sexuelle Gewalt unterteilt werden. Es wird betont, dass diese Formen häufig miteinander verbunden sind und eine eindeutige Trennung oft nicht möglich ist.
Risiken häuslicher Gewalt
Hier werden die Risiken von häuslicher Gewalt für die Opfer beleuchtet, unter anderem die Gefahr von körperlichen Verletzungen, Todesfällen, psychischen Traumata und sozialer Isolation. Es wird auch auf die hohe Dunkelziffer der Fälle hingewiesen, da viele Opfer aus Angst oder Scham ihre Erlebnisse nicht melden.
Häusliche Gewalt als kulturelle Tradition
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Aspekt der häuslichen Gewalt als kulturelle Tradition, insbesondere im Kontext von türkischen Migrantinnen. Es wird der Zusammenhang zwischen dem gesellschaftlichen Bild von Männlichkeit und dem Motiv, durch Gewalttaten Dominanz und Kontrolle auszuüben, beleuchtet.
Auswirkungen auf das Opfer
Das Kapitel beschreibt die vielfältigen Auswirkungen, die häusliche Gewalt auf die Opfer hat. Es werden sowohl die physischen als auch die psychischen und sozialen Folgen von Gewaltanwendung beleuchtet.
Institutionelle Hilfe und Unterstützung
In diesem Kapitel werden die verschiedenen Möglichkeiten institutioneller Hilfe und Unterstützung für Opfer häuslicher Gewalt vorgestellt. Es werden verschiedene Einrichtungen, Beratungsstellen und Unterstützungsprogramme genannt, die den Opfern helfen können, aus der Gewalt zu entkommen und ein neues Leben aufzubauen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind: häusliche Gewalt, Gewalt gegen Frauen, Viktimologie, Opferhilfe, Strafjustiz, kulturelle Tradition, psychische Gewalt, sexuelle Gewalt, physische Gewalt, ökonomische Gewalt, institutionelle Hilfe, Unterstützung, Dunkelfeld, sekundäre Viktimisierung, Macht, Kontrolle.
- Arbeit zitieren
- Iris Rhodes-Risters (Autor:in), 2014, Häusliche Gewalt gegen Frauen. Erscheinungsformen und Auswirkungen auf die Opfer, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/444507