Joseph II. ist einer der Monarchen, die als herausragendes Beispiel für den Aufgeklärten Absolutismus genannt werden. Nach dem Tod seines Vater Franz I. von Österreich blieb er 17 Jahre lang Mitregent neben seiner Mutter Maria Theresia, worauf 10 Jahre Alleinregentschaft folgten. In dieser Zeit prägte Joseph II. sein Bild als aufgeklärter Herrscher, mit dem er heute hauptsächlich in Zusammenhang gebracht wird. Ein Aspekt unter dem seine Regierungszeit in die Thematik der Aufklärung eingefügt werden kann sind die Rechtsreformen von Joseph II.. Die Reformierung des habsburgischen Reiches begann schon unter Josephs Großvater Kaiser Karl VI. und wurde darauf von Maria Theresia fortgeführt. Auf dieser Basis begann Joseph II., als er die alleinige Herrschergewalt innehatte, sein Reich radikal umzustrukturieren. Gegenstand dieser Arbeit soll es sein, die erlassenen Rechtsreformen der josephinischen Zeit einerseits zu erläutern und zusätzlich zu untersuchen inwiefern sie für das Scheitern seiner Regierung verantwortlich waren. Denn zum Ende seiner Herrschaftszeit stand die Monarchie kurz vorm Auseinanderbrechen und Joseph wurde als Schuldiger angesehen. Dazu sollen zuerst die Verhältnisse der Mitregentschaft in Bezug auf Josephs Kindheit, seine ausdrucksstarken Denkschriften und das schwierige Verhältnis zu seiner Mutter erläutert werden. Die Zeit seiner Alleinregentschaft soll danach ganz im Zeichen der Rechtsreformen und ihrer Merkmale stehen, anhand derer das Scheitern Josephs Regierung rekapituliert werden soll. Im Resümee wird zum Schluss seine Wirkung auf die Nachwelt eingesehen werden, um die Titelthese dieser Arbeit zu unterstützen: Joseph war ein im positiven Sinne überzeugter Naturrechtler, aber ein schlechter Taktiker in der Umsetzung seiner Reformierung. Um Erläuterungen nicht über den Rahmen hinweg auszudehnen, kann im Folgenden nicht auf die ebenfalls bedeutenden Umbrüche im Kirchenwesen und der Wirtschaft, sowie die militärische Tätigkeit und die außenpolitischen Verhältnisse eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mitregentschaft
- Erziehung
- Die Denkschriften
- Konflikt mit Maria Theresia
- Alleinregentschaft
- Grundsätze der Gesetzgebung
- Die Reformen
- Allgemeine Gerichtsordnung
- Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch
- Strafgesetz
- Radikale Umsetzung und Scheitern
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Rechtsreformen der josephinischen Zeit zu erläutern und zu untersuchen, inwieweit sie für das Scheitern von Josephs Regierung verantwortlich waren. Dazu werden die Verhältnisse der Mitregentschaft, die Zeit der Alleinregentschaft und die Reformen sowie deren Auswirkungen auf die österreichische Gesellschaft beleuchtet.
- Der aufgeklärte Absolutismus als Regierungsprinzip von Joseph II.
- Die Bedeutung der Rechtsreformen für die Modernisierung des österreichischen Reiches.
- Die Folgen der Reformen für die unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen.
- Der Widerstand gegen die Reformen und das Scheitern von Josephs Politik.
- Das Erbe von Joseph II. für die Nachwelt.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Joseph II. als herausragendes Beispiel für den aufgeklärten Absolutismus vor und skizziert den Fokus der Arbeit auf die Rechtsreformen seiner Regierungszeit. Das Kapitel „Mitregentschaft“ beleuchtet Josephs Erziehung, seine Denkschriften und das schwierige Verhältnis zu seiner Mutter Maria Theresia. Die Denkschriften, die Joseph während seiner Mitregentschaft verfasste, geben Einblick in seine Vorstellungen über die Staatsführung und seine Reformideen. Die „Alleinregentschaft“ fokussiert auf die Grundsätze der Gesetzgebung und die wichtigsten Reformen Josephs, darunter die Allgemeine Gerichtsordnung, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch und das Allgemeine Strafgesetzbuch.
Das Kapitel „Radikale Umsetzung und Scheitern“ analysiert die Folgen der Reformen für die unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen und beleuchtet den Widerstand gegen Josephs Politik. Die Kapitel „Resümee“ bewertet Josephs Erbe und seine Bedeutung für die Nachwelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Rechtsreformen von Joseph II., dem aufgeklärten Absolutismus, der Zentralisierung und Uniformisierung des österreichischen Reiches, dem Einfluss des Naturrechts auf die Gesetzgebung, der allgemeinen Gerichtsordnung, dem allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch, dem Strafgesetz, der sozialen Nivellierung, dem Widerstand gegen die Reformen, dem Scheitern der josephinischen Politik und dem Erbe von Joseph II. für die Nachwelt.
- Quote paper
- Lisa Hyna (Author), 2012, Die Rechtsreformen von Joseph II. Waren sie für das Scheitern seiner Regierung verantwortlich?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/444241