Beziehungen, die mittels Computertechnik zustande kommen beziehungsweise intakt gehalten werden, nehmen in unserer Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert ein. Die moderne Technik ermöglicht räumlich getrennten Paaren, sich nicht nur mittels einfacher Textübermittlung, sondern sogar audiovisuell nahe zu sein.
Doch wie verhält es sich mit dem Medium selbst? Kann es so etwas wie eine Beziehung geben zwischen einem Computer und der Person, die ihn bedient?
Da die Computertechnik nicht nur am Arbeitsplatz sondern in zunehmenden Maße auch im privaten Bereich wachsende Bedeutung erlangt, ist diese Frage durchaus legitim, zumal einer aktuellen Umfrage der Computerzeitschrift "PC Welt" zufolge gut drei Viertel aller Teilnehmer angeben, mit ihrem Computer zu sprechen.
Der Computer ist ein Arbeitsgerät, mit dem viele Menschen täglich zu tun haben, mit dem man nicht nur arbeiten, sondern auch spielen und durch das man sogar kommunizieren kann.
Ein solch vielseitiges System, mit welchem man auf verschiedene Art und Weise jede Menge Zeit verbringen kann, scheint doch geradezu prädestiniert für die Frage, ob es da eine Art von Beziehung geben kann, die über die eines bloßen Umgangs mit einem Werkzeug hinausgeht.
Mit der vorliegenden Hausarbeit gebe ich einen Überblick über Ergebnisse bisheriger Untersuchungen, in welchen das Verhältnis von Computer-Nutzern zu ihren Rechnern analysiert wurde, und ich werde versuchen, einen Beitrag zur Beantwortung der Frage zu leisten, ob Kommunikation zwischen Computern und Menschen generell möglich sein kann oder nicht.
Die Quellenlage zum Thema ist als eher spärlich zu bezeichnen, jedoch behandeln die wenigen existierenden Schriften die Frage nach der Beziehung zwischen Mensch und Computer teilweise recht umfangreich und tiefgründig. In diesem Zusammenhang verweise ich besonders auf die Veröffentlichungen “Der Mensch als Kommunikationspartner” von Peter Molzberger sowie “The Media Equation” von Byron Reeves und Clifford Nass.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- KOMMUNIKATION UND IHRE VORAUSSETZUNGEN
- Begriffsklärung
- Beziehung zwischen Kommunikationspartnern
- DER COMPUTER ALS KOMMUNIKATIONSPARTNER
- Formen der Kommunikation mit dem PC
- Virtuelle Intention
- Metakommunikation mit dem PC
- Kommunikation durch Halluzination
- Vorstellungskraft als Basis
- Warum ausgerechnet der Computer?
- Sozialer Umgang mit dem Computer
- Der Computer als sozialer Akteur
- Höflicher Umgang mit dem PC
- Lob vom PC - Lob dem PC
- Wut auf Computer
- Persönlichkeit von Computern
- Geschlecht von Computern
- Einswerdung mit dem Partner - Sex mit dem PC?
- RESÜMEE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Beziehung zwischen Menschen und Computern und untersucht, ob und in welcher Form eine Kommunikation zwischen diesen beiden Akteuren möglich ist. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Formen der Interaktion mit dem PC, die Rolle des Computers als virtueller Partner und die Auswirkungen der modernen Technik auf die menschliche Vorstellungskraft.
- Definition und Merkmale von Kommunikation
- Die Rolle des Computers als Kommunikationspartner
- Virtuelle Intention und Halluzination im Kontext der Mensch-Computer-Interaktion
- Sozialer Umgang mit dem Computer: Höflichkeit, Lob, Wut und Persönlichkeit
- Das Konzept der Einswerdung und die Frage nach einer „Beziehung“ zwischen Mensch und Maschine
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas „Beziehungen zum Computer“ in der heutigen Zeit dar. Sie verdeutlicht, dass die wachsende Bedeutung von Computern in allen Lebensbereichen die Frage nach der Art der Beziehung zwischen Mensch und Maschine aufwirft.
Das zweite Kapitel beleuchtet den Begriff der Kommunikation und seine Voraussetzungen. Es wird dabei auf die Notwendigkeit von gemeinsamen Verstehensgrundlagen und die Bedeutung von Sprache, Symbolen und nonverbalen Signalen eingegangen.
Im dritten Kapitel wird der Computer als Kommunikationspartner analysiert. Hier werden verschiedene Formen der Interaktion mit dem PC, wie z.B. Computerspiele, virtuelle Figuren und „Auto-Responder“, vorgestellt und in Bezug auf ihre potentielle Fähigkeit zur Kommunikation betrachtet.
Schlüsselwörter
Mensch-Computer-Interaktion, Kommunikation, Beziehung, virtueller Partner, Halluzination, Vorstellungskraft, sozialer Umgang, Einswerdung, Computer als sozialer Akteur, Höflichkeit, Lob, Wut, Persönlichkeit, Geschlecht.
- Quote paper
- B.A. Mario Müller (Author), 2001, Beziehungen zum Computer, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/44105