Die Systemtheorie Luhmanns betrachtet Kommunikation als basale Einheit aller sozialen Phänomene. Die Leitfrage seiner Systemtheorie lautet: Wie ist Kommunikation möglich? Er „[...] erklärt die Kommunikation für unwahrscheinlich, um gerade die Vorraussetzungen zu klären, die dafür verantwortlich sind, dass diese Unwahrscheinlichkeit in eine gewisse Wahrscheinlichkeit verwandelt wird.“ (Schützeichel 2004, 243f.). Dabei richtete sich sein Augenmerk nicht auf individuelle Bedingungen für das Entstehen von Kommunikation, sondern einzig auf Bedingungen sozialer Natur, die Kommunikation ermöglichen. Luhmanns Ziel war es, eine allgemeine Kommunikationstheorie zu entwickeln, die sich mit diesen sozialen Bedingungen beschäftigt.
Für Luhmann besteht Kommunikation aus einer dreifachen Synthese: der Synthese von Information, Mitteilung und Verstehen. Durch die Vereinigung dieser Elemente entsteht ein neues Ganzes – die Kommunikation. Hier liegt bereits das erste Problem. Bei diesen drei Elementen handelt es sich um Selektionen, die jede für sich bereits kontingent sind, also auch anders möglich wären. Wenn jedes dieser Elemente bereits anders möglich wäre, verstärkt sich das Problem noch bei der Synthese dieser drei Elemente. Wieso sollte eine Information als Mitteilung wahrgenommen und auch noch verstanden werden? Und wieso sollte es danach noch zu einer Anschlusskommunikation kommen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Die Unwahrscheinlichkeit der Kommunikation
- Was sind symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien?
- symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien bei Parsons und Luhmann
- Kriterien
- Welche symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien gibt es?
- Emotionen und ihre soziologische Bedeutung
- Sind Emotionen symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien?
- Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Frage, ob Emotionen als symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien betrachtet werden können. Er analysiert die Konzepte der symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien bei Parsons und Luhmann, um anschließend zu untersuchen, ob Emotionen die Kriterien erfüllen, die diese Medien kennzeichnen.
- Die Unwahrscheinlichkeit von Kommunikation nach Luhmann
- Die Rolle von Medien und Codes in der Kommunikation
- Die soziologische Bedeutung von Emotionen
- Die Kriterien für symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien
- Die Anwendung dieser Kriterien auf Emotionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Grundfrage des Textes vor: Wie kann Kommunikation trotz ihrer grundsätzlichen Unwahrscheinlichkeit funktionieren? Luhmanns Systemtheorie und die Rolle von Medien in diesem Zusammenhang werden erläutert. Im zweiten Kapitel werden die symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien im Kontext der Theorien von Parsons und Luhmann beleuchtet. Die Kriterien, die diese Medien charakterisieren, werden im dritten Kapitel erläutert. Das vierte Kapitel widmet sich der soziologischen Bedeutung von Emotionen in der modernen Gesellschaft. Das fünfte Kapitel untersucht, ob Emotionen die Kriterien für symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien erfüllen.
Schlüsselwörter
Symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien, Luhmann, Parsons, Emotionen, Kommunikation, Medien, Code, Soziologie, Gesellschaft, Moderne
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- Jana Eccarius (Author), 2005, Emotionen als symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/43763