Nahezu an Exorzismus grenzt die schiere Anzahl der Begriffe, die die Sprache für Pfusch aller Art bereithält: Da gibt es Quacksalber, Schlamper, Lobhudeler, Schluderer, Murkser und Dilettanten. Eben das von Michel de Certau als „Praktik des Umfunktionierens“ betitelte Dilettieren zieht sich auf vielfältige Art und Weise durch die unterschiedlichsten Bereiche der Kunst- und Kulturgeschichte und bot mit dem verschärften Blick auf die Medien- bzw. Videotheorie den Anreiz der nun vorliegenden Ausarbeitung.
Neben dem Aufzeigen und der Erläuterung dilettantischer Handlungsweisen vorangegangener kultureller Epochen bildet die hieran anknüpfende Beantwortung der Fragen nach dem Dilettantismus im „Medium Video“ unter Anwendung der Videobeispiele „Tutenchamun“ von HGich.T und „Lichtwelle“ von STRAND das Ziel dieser Hausarbeit. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Frage nach der deutungsweise der „Stümperei“ im Musikvideo: Wodurch zeichnet sich diese aus und in welchem Kontext steht sie? Wie ist es zudem um die Beziehung zwischen Musikvideo und Videokunst bestellt: Handelt es sich bei „schlecht gemachten“ Musikvideos automatisch um Videokunst?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition Dilettantismus
- Dilettantismus in der Kunsttheorie
- Der kreative Dilettantismus im Punk
- Dilettantismus in der Videotheorie
- Dilettantismus im Musikvideo Tutenchamun von HGich.T
- Zur dilettantischen Ästhetik des Musikvideos Tutenchamun
- Bilderrecycling und Jugendkultur im Musikvideo Tutenchamun
- Tutenchamun zwischen Musikvideo und Videokunst
- Dilettantismus im Musikvideo Lichtwelle von STRAND
- Das „Künstlerinnendou“ STRAND
- Zur dilettantischen Ästhetik des Musikvideos Lichtwelle
- Lichtwelle im feministischen Kontext
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht den Dilettantismus im Kontext von Kunst und Kulturgeschichte, wobei der Fokus auf die Anwendung des Begriffs im Medium Video liegt. Die Arbeit beleuchtet dilettantische Handlungsweisen in vergangenen kulturellen Epochen und analysiert die Bedeutung des Dilettantismus in Musikvideos anhand der Beispiele „Tutenchamun“ von HGich.T und „Lichtwelle“ von STRAND.
- Definition und Entwicklung des Begriffs „Dilettantismus“
- Dilettantismus in der Kunsttheorie und seine Verbindung zur Aktionskunst
- Der Einfluss des Punks auf die dilettantische Ästhetik
- Die Rolle des Dilettantismus in der Videotheorie
- Analyse der dilettantischen Ästhetik in den Musikvideos „Tutenchamun“ und „Lichtwelle“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Dilettantismus ein und erläutert die Relevanz des Begriffs in Bezug auf die Kunst- und Kulturgeschichte. Kapitel 2 definiert den Begriff „Dilettantismus“ und beleuchtet seine historische Entwicklung. Es werden verschiedene Perspektiven auf den Dilettanten, insbesondere in der Kunsttheorie und im Kontext des Punks, vorgestellt.
Kapitel 3 untersucht den Dilettantismus im Musikvideo „Tutenchamun“ von HGich.T. Dabei wird auf die ästhetischen Besonderheiten des Videos, die Verwendung von Bilderrecycling und die Beziehung zwischen Musikvideo und Videokunst eingegangen.
Kapitel 4 analysiert das Musikvideo „Lichtwelle“ von STRAND und beleuchtet die dilettantische Ästhetik sowie den feministischen Kontext des Videos.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die zentralen Begriffe Dilettantismus, Aktionskunst, Punk, Videotheorie, Musikvideo, Videokunst, Jugendkultur, Ästhetik, Feminismus und Bilderrecycling.
- Arbeit zitieren
- Lena Röttger (Autor:in), 2016, Dilettantismus im Musikvideo als Praktik des Umfunktionierens, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/430808