Der Kapitalismus bezeichnet gemäß Brockhaus eine spezifische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die auf Privateigentum an den Produktionsmitteln und einer Steuerung von Produktion und Konsum über den Markt beruht. Als weitere konstitutive Merkmale werden genannt: die Akkumulation von Kapital, für manche das „Herzstück“, Hauptmerkmal und Leitprinzip des Kapitalismus, und das „Streben nach Gewinn im kontinuierlichen, rationalen kapitalistischen Betrieb“.
Im Rahmen seiner religionssoziologischen Schriften hat Max Weber sich am Ende des 19. Jahrhunderts mit der Frage danach befasst, welche Voraussetzungen die Entwicklung kapitalistischer Systeme begünstigt oder sogar beschleunigt haben konnten. Explizit stellt er die Frage danach, weshalb die zu seinen Lebzeiten entwickelte Form des Kapitalismus, lediglich im Okzident, also im sogenannten „Westen“ zu beobachten ist. Dabei stellt er einen Kausalzusammenhang zwischen den aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen und Gemeinschaften des Protestantismus und dem vorhandenen wirtschaftlichem Vorsprung in den von dieser Religion geprägten Gegenden. Anhand einer umfangreichen empirischen Untersuchung ersucht er diese These wissenschaftlich zu beweisen.
Diese Arbeit soll zunächst Aufschluss geben über Max Webers Position und sie anschließend mit neueren Erkenntnissen der Bildungsökonomie verknüpfen und anhand derer einer neuerlichen Prüfung unterziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehung des modernen Kapitalismus im Okzident
- Der „kapitalistische Geist“
- Die „,protestantische Ethik“
- ,,Was Weber Wrong?"
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit Max Webers Analyse der Entstehung des modernen Kapitalismus im Okzident und seiner These über die Rolle der protestantischen Ethik. Sie verknüpft Webers Position mit neueren Erkenntnissen der Bildungsökonomie und unterzieht sie einer kritischen Prüfung.
- Die Rolle der protestantischen Ethik in der Entwicklung des Kapitalismus
- Der „kapitalistische Geist“ und seine Definition
- Empirische Befunde und wissenschaftliche Methoden in Webers Werk
- Die Verbindung von Wirtschaftsentwicklung und religiösen Gesinnungen
- Die Bedeutung von rationaler Betriebsorganisation und Buchführung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kapitalismus als eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung vor und beschreibt Max Webers Interesse an den Voraussetzungen für seine Entstehung, insbesondere im Okzident. Die Ausarbeitung soll Webers Position erläutern und mit neueren Erkenntnissen der Bildungsökonomie verknüpfen.
- Die Entstehung des modernen Kapitalismus im Okzident: Dieses Kapitel stellt Webers Werk „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ vor und erklärt seinen Ansatz, ökonomische Entwicklungen mit religiösen Gesinnungen der Neuzeit in Verbindung zu bringen. Es werden Webers Beobachtungen zu bestimmten Errungenschaften des Okzidents und die Bedeutung der protestantischen Ethik als Katalysator für den Kapitalismus erläutert.
- Der „kapitalistische Geist“: Dieses Kapitel analysiert Webers Definition des „kapitalistischen Geistes“ und zeigt auf, dass er nicht mit schrankenloser Erwerbsgier gleichzusetzen ist. Es werden Webers Definition des „kapitalistischen Wirtschaftsaktes“, die zentralen Elemente des Kapitalismus sowie seine Sicht auf die Verbreitung kapitalistischer Prinzipien im Okzident und außerhalb erörtert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Ausarbeitung umfassen: Kapitalismus, protestantische Ethik, Max Weber, „kapitalistischer Geist“, Wirtschaftsentwicklung, Bildungsökonomie, rationaler Betrieb, Buchführung, empirische Forschung, Reformation, Okzident, wissenschaftliche Methoden.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Zur Kritik an Max Webers "protestantischer Ethik", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/429894