In einer Gesellschaft, in der freiheitlich – demokratische Ordnung herrscht, sollten Bekleidungsvorschriften keine Probleme darstellen. Die Kleidung jedes Menschen ist individuell. Aus diesem Grund sollten Muslime, die aus Überzeugung und Vorschrift ein Kopftuch tragen wollen, dies gegeben sein. Die Frage ist nun, ob das ebenfalls Lehrkräften erlaubt sein soll, die an deutschen Schulen tätig sind und den deutschen Rechtsstaat repräsentieren. Daher wird bei dieser Arbeit zuerst das Kopftuchgebot im Koran diskutiert, die Entstehung des Kopftuchstreits anhand zweier Fallbeispiele näher gebracht und die Argumente für und gegen das Kopftuchverbot erläutert.
Das Kopftuch ist als Kopfbedeckung für islamische Frauen bekannt. Früher war es ebenfalls im christlichen Glauben üblich, Kopftuch zu tragen. In ländlichen Regionen ist das Tragen von Kopftuch noch erhalten geblieben. Das Kopftuch wurde mit dem Islam in Verbindung gebracht, doch viele Menschen sahen darin die Unterdrückung der Frauen. Der eigentliche Ursprung des Kopftuches liegt nicht im Islam. Um 4000 bis 3000 v. Chr. wurde bei den Sumerern das Kopftuch als Kopfbedeckung getragen. Die Nonnen trugen außerhalb Kopftücher, um ihre Anonymität zu bewahren. Die Assyrer lebten in Mesopotamien und waren ein semitisches Volk. In ihrem Sozialsystem wurden Frauen unterdrückt. Verheiratete Frauen und Witwen mussten eine Kopfbedeckung tragen, die Prostituierten jedoch nicht. Die Tradition des Kopftuches ging über in das Judentum und später in das Christentum. Das Kopftuch zur Zeit Christi wurde von Frauen aus einem höheren sozialen Status getragen und hatte keine religiöse Bedeutung. Zuletzt taucht das Kopftuch im Islam auf. In der Bibel steht, dass Frauen sich zu bedecken haben. Deshalb tragen Nonnen und Ordensschwestern eine Kopfbedeckung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Kopftuch
- Historie
- Einordnung im Koran
- Der Kopftuchstreit
- Die Entstehung und Lage in Deutschland
- Fallbeispiel „Fereshta Ludin“
- Pro Contra
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Lehrkräften an deutschen Schulen das Tragen eines Kopftuches erlaubt sein sollte. Sie beleuchtet die religiösen Hintergründe des Kopftuches und untersucht den Kopftuchstreit in Deutschland anhand von Fallbeispielen. Dabei werden die Argumente für und gegen ein Kopftuchverbot in der Bildungseinrichtung erörtert.
- Religiöse Einordnung des Kopftuches im Islam
- Entstehung und Verlauf des Kopftuchstreits in Deutschland
- Rechtliche Aspekte des Kopftuchtragens an Schulen
- Fallbeispiel Fereshta Ludin und die Rolle des Bundesverfassungsgerichts
- Pro und Contra Argumente zum Kopftuchverbot
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar, die sich mit der Frage beschäftigt, ob Lehrkräften an deutschen Schulen das Tragen eines Kopftuches gestattet sein soll. Sie erläutert die Relevanz der Thematik im Kontext der freiheitlich-demokratischen Ordnung und der Religionsfreiheit.
Das Kopftuch
Historie
Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung des Kopftuches. Dabei wird der Ursprung des Kopftuches in verschiedenen Kulturen, wie den Sumerern, Assyrer und Christen, beleuchtet. Die Entwicklung des Kopftuches als Kopfbedeckung für muslimische Frauen und die unterschiedlichen Interpretationen der Bedeutung des Kopftuches im Laufe der Zeit werden hier erörtert.
Einordnung im Koran
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Frage, ob der Koran das Tragen eines Kopftuches für muslimische Frauen vorschreibt. Es werden zwei Suren, die sich mit der Bedeckung der Frauen befassen, näher betrachtet und deren Interpretationen diskutiert.
Der Kopftuchstreit
Die Entstehung und Lage in Deutschland
Dieser Abschnitt schildert die Entstehung des Kopftuchstreits in Deutschland und beleuchtet die Konflikte zwischen christlicher und muslimischer Kultur. Es werden Beispiele für diese Konflikte, wie den Bau von Moscheen und die Befreiung muslimischer Schülerinnen vom Sportunterricht, aufgeführt. Die Relevanz des Kopftuches als Streitpunkt in Deutschland wird hier deutlich.
Fallbeispiel „Fereshta Ludin“
Dieser Abschnitt stellt den Fall von Fereshta Ludin, einer deutschen Staatsbürgerin und Muslimin afghanischer Herkunft, vor. Fereshta Ludin wurde im Jahr 2000 das Amt der Lehrerin verweigert, da sie ein Kopftuch trug. Der Fall wurde bis zum Bundesverfassungsgericht getragen, welches den Ausschluss von Frau Ludin aus dem Lehramt für unzulässig erklärte. Die Bedeutung des Falles Ludin für die Debatte um das Kopftuchverbot in Deutschland wird hier deutlich.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Themen Kopftuch, Islam, Religionsfreiheit, Schulgesetzgebung, Integration, Kulturkonflikt, Neutralität, Fallbeispiel Fereshta Ludin, Bundesverfassungsgericht und dem Recht auf freie Religionsausübung. Darüber hinaus werden die wichtigen Suren Al-Nur und Al-Ahzab aus dem Koran sowie die Geschichte des Kopftuches als Kleidungsstück in verschiedenen Kulturen beleuchtet.
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- Anonym (Author), 2017, Der Kopftuchstreit. Eignungsmangel für Beamtinnen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/429517