NAFTA, GAFTA, Mercosur, ASEAN-Freihandelszone – die Welthandelsordnung scheint zunehmend ein Agglomerat von Abkürzungen zu sein. Hinter den Buchstabenreihen verbergen sich Freihandelsabkommen, auch Mega-Regionals genannt. Vereinfacht formuliert, verfolgen solche Freihandelszonen das Ziel, Handelshemmnisse unter den Mitgliedsstaaten weitgehend aufzulösen und somit gemeinsamen Handel zu erleichtern und zu intensivieren. Auch die EU und die USA haben sich zu Beginn der 2010er-Jahre das Ziel gesteckt, eine transatlantische Freihandelszone zu implementieren, um die wirtschaftlichen Verflechtungen zu auszubauen und dadurch Wirtschaftswachstum vor allem innerhalb der Freihandelszone zu generieren. Das Transatlantic Trade and Investment Partnership bzw. die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) würde - einmal implementiert - die weltweit größte Freihandelszone bilden.
Doch welche Motive waren für die politischen Administrationen der EU bzw. der USA so wichtig, dass sie trotz großem zivilgesellschaftlichem Protest solange an einer Einführung einer Freihandelszone festhielten? War es tatsächlich nur die Absicht, den transatlantischen Handel zu intensivieren oder waren auch andere Motive ausschlaggebend für den scheinbar unumstößlichen Willen TTIP zu ratifizieren? Während TTIP-Verhandler vor allem ökonomische Wachstumseffekte, die durch TTIP entstehen würden, hervorheben, betonen zahlreiche Wissenschaftler, dass TTIP des Weiteren auch als geostrategisches Instrument anzusehen ist. Mit dem TTIP Abkommen soll die Vormachtstellung „des Westens“ in der Welt für die Zukunft gesichert werden. Diese undurchsichtige Motivlage ist Ausgangspunkt dieser Seminararbeit soll und im Rahmen folgender Forschungsfrage untersucht werden: Welche wirtschaftspolitischen Motive verfolgen die EU bzw. die USA im Rahmen von TTIP?
Geht es „lediglich“ darum, transatlantische Handelsliberalisierung (bilateraler Ansatz) und transatlantische Handelsbeziehungen zu intensivieren, oder vielmehr um den Versuch, ein Wirtschaftssystem zur Gestaltung der Weltwirtschaft zu etablieren, an das sich andere Nationen gezwungenermaßen anpassen müssen, da TTIP den mit Abstand stärksten Wirtschaftsraum der Welt umfassen würde, dem sich aus ökonomischer Perspektive niemand entziehen kann (unilateraler Ansatz)?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Freihandelsabkommen TTIP
- Motive der Verhandlungsparteien zum Auftakt der TTIP-Verhandlungen
- Motive der USA im Vorfeld der TTIP-Verhandlungen
- Motive der Europäischen Union im Vorfeld der TTIP-Verhandlungen
- Grundlage der TTIP-Verhandlungen: Final Report High Level Working Group on Jobs and Growth
- Wirtschaftspolitische Motive der USA während der TTIP-Verhandlungen
- Wirtschaftspolitische Motive der EU während der TTIP-Verhandlungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die wirtschaftspolitischen Motive der EU und der USA im Rahmen der geplanten TTIP-Verhandlungen. Sie analysiert, ob die Hauptmotivation lediglich in der Intensivierung des transatlantischen Handels lag oder ob auch geostrategische Ziele eine Rolle spielten. Die Arbeit geht der Frage nach, ob ein bilateraler oder unilateraler Ansatz verfolgt wurde.
- Wirtschaftspolitische Motive der USA und der EU
- Geostrategische Implikationen von TTIP
- Analyse der Motive im Vorfeld und während der Verhandlungen
- Vergleich der Motive beider Verhandlungspartner
- Bewertung der Motive im Hinblick auf die Forschungsfrage
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Kontext von Mega-Regionalen Freihandelsabkommen wie TTIP. Sie stellt die Forschungsfrage nach den wirtschaftspolitischen Motiven der EU und der USA im Rahmen von TTIP und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf einer Inhaltsanalyse von Primär- und Sekundärliteratur basiert. Die Einleitung verdeutlicht die Bedeutung der Analyse der Motive der Verhandlungspartner und deren Entwicklung während des Verhandlungsprozesses. Sie hebt den Unterschied zwischen einem bilateralen und unilateralen Ansatz hervor und kündigt den Aufbau der Arbeit an, der die Motive getrennt für die USA und die EU untersucht.
Das Freihandelsabkommen TTIP: Dieses Kapitel liefert einen kurzen Überblick über das Freihandelsabkommen TTIP, seine Ziele und seinen gescheiterten Abschluss. Es bietet den notwendigen Hintergrund für das Verständnis der nachfolgenden Analyse der wirtschaftspolitischen Motive der beteiligten Parteien. Es wird die Bedeutung des Abkommens für die globale Wirtschaft und die politischen Hintergründe seines Scheiterns beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Erläuterung von TTIP als dem geplanten weltweit größten Freihandelsabkommen.
Motive der Verhandlungsparteien zum Auftakt der TTIP-Verhandlungen: Dieses Kapitel analysiert die anfänglichen wirtschaftspolitischen Motive der USA und der EU für den Beginn der TTIP-Verhandlungen. Es erörtert die jeweiligen Erwartungen und Ziele beider Seiten und analysiert, inwiefern diese Motive durch gemeinsame Interessen oder divergierende Ziele geprägt waren. Die Zusammenfassung würde die wichtigsten Argumente und Perspektiven beider Seiten beleuchten und deren strategische Überlegungen zum Zeitpunkt des Verhandlungsbeginns untersuchen.
Grundlage der TTIP-Verhandlungen: Final Report High Level Working Group on Jobs and Growth; Wirtschaftspolitische Motive der USA während der TTIP-Verhandlungen; Wirtschaftspolitische Motive der EU während der TTIP-Verhandlungen: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung der wirtschaftspolitischen Motive während der TTIP-Verhandlungen. Es beleuchtet, wie sich die Positionen und Argumente der USA und der EU im Laufe der Zeit verändert haben und welche Faktoren diese Veränderungen beeinflusst haben. Ein wichtiger Aspekt wäre die zunehmende öffentliche Kritik und der Einfluss der Zivilgesellschaft. Die Zusammenfassung würde die Dynamik und die sich entwickelnden Interessen der beiden Parteien im Detail darstellen und den Einfluss von innerpolitischen und internationalen Faktoren berücksichtigen.
Schlüsselwörter
TTIP, Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft, Wirtschaftspolitik, USA, EU, Freihandelsabkommen, Geostrategie, Handelsliberalisierung, bilateraler Ansatz, unilateraler Ansatz, Wirtschaftswachstum.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Wirtschaftspolitische Motive der USA und der EU im Rahmen der TTIP-Verhandlungen
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die wirtschaftspolitischen Motive der Europäischen Union (EU) und der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) im Kontext der geplanten Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP). Sie analysiert, ob die Hauptmotivation lediglich im Ausbau des transatlantischen Handels lag oder ob auch geostrategische Ziele eine Rolle spielten und ob ein bilateraler oder unilateraler Ansatz verfolgt wurde.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die wirtschaftspolitischen Motive der USA und der EU, geostrategische Implikationen von TTIP, die Analyse der Motive im Vorfeld und während der Verhandlungen, ein Vergleich der Motive beider Verhandlungspartner und die Bewertung der Motive im Hinblick auf die Forschungsfrage.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Seminararbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über das Freihandelsabkommen TTIP, ein Kapitel über die Motive der Verhandlungsparteien zum Auftakt der Verhandlungen, ein Kapitel über die Grundlage der Verhandlungen (inkl. Wirtschaftspolitische Motive während der Verhandlungen) und ein Fazit. Die Einleitung beschreibt den Kontext von Mega-Regionalen Freihandelsabkommen, stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz dar. Die Kapitel analysieren die Motive der USA und der EU getrennt, sowohl zu Beginn als auch während des Verhandlungsprozesses.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Seminararbeit basiert auf einer Inhaltsanalyse von Primär- und Sekundärliteratur.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Seminararbeit bezieht sich auf Primär- und Sekundärliteratur, explizit wird der "Final Report High Level Working Group on Jobs and Growth" als Quelle genannt.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Seminararbeit (ohne den Inhalt zu verraten)?
Die Seminararbeit analysiert die Entwicklung der wirtschaftspolitischen Motive der USA und der EU im Laufe der TTIP-Verhandlungen und untersucht den Einfluss verschiedener Faktoren auf diese Entwicklung, unter anderem die öffentliche Kritik und den Einfluss der Zivilgesellschaft. Sie vergleicht die Motive beider Verhandlungspartner und bewertet diese im Hinblick auf die Forschungsfrage.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit?
TTIP, Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft, Wirtschaftspolitik, USA, EU, Freihandelsabkommen, Geostrategie, Handelsliberalisierung, bilateraler Ansatz, unilateraler Ansatz, Wirtschaftswachstum.
Wo finde ich weitere Informationen über TTIP?
Weitere Informationen zu TTIP können über einschlägige Fachliteratur, wissenschaftliche Datenbanken und offizielle Websites internationaler Organisationen gefunden werden.
- Arbeit zitieren
- Christian Stunz (Autor:in), 2018, Wirtschaftspolitische Motive der EU und der USA im Rahmen von TTIP, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/428955