Der deutsche Unternehmer U kann das erforderliche Mindestkapital zur Gründung einer GmbH nicht aufbringen. Kann U eine englische Limited gründen und deren Sitz nach Deutschland verlegen? Mit solchen grenzüberschreitenden Fragestellungen befasst sich das internationale Gesellschaftsrecht. Zur Beantwortung der Frage, welches Recht für eine ausländische Gesellschaft anwendbar ist, wurde in der Bundesrepublik Deutschland zunächst uneingeschränkt die Sitztheorie vertreten.
Danach kam es hinsichtlich des Rechts auf den Verwaltungssitz der Gesellschaft an. Eine Sitzverlegung von U´s Limited war nicht möglich. Auf Grund der Entwicklung der Rechtsprechung des EuGHs konnte die deutsche Rechtsprechung die Sitztheorie nicht mehr uneingeschränkt aufrechterhalten. Dies führte schließlich dazu, dass ausländische Gesellschaftsformen, wie beispielsweise die englische Limited, in Deutschland anzuerkennen sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Ziel der Arbeit
- 2 Internationales Gesellschaftsrecht
- 2.1 Gründungstheorie vs. Sitztheorie
- 2.2 Die Entwicklung der Rechtsprechung des EuGHs und des BGHS
- 2.2.1 Daily Mail 1998, Centros 1999, Überseering 2002, Inspire Art 2003
- 2.2.2 Die Rechtsprechung des BGHS
- 3. Vergleich zwischen der GmbH und Ltd
- 3.1 Charakteristische Merkmale
- 3.2 Haftung
- 3.3 Besteuerung
- 3.4 Überblick
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Verwendung der englischen Limited als Alternative zur deutschen GmbH. Im ersten Teil werden die Entwicklungen im internationalen Gesellschaftsrecht, insbesondere die Rechtsprechung des EuGHs, und deren Auswirkungen auf die deutsche Rechtsprechung beleuchtet. Im zweiten Teil werden die charakteristischen Merkmale der beiden Gesellschaftsformen verglichen, wobei besonderes Augenmerk auf die Haftungsregeln und die Besteuerung der Gesellschafter gelegt wird.
- Entwicklung des internationalen Gesellschaftsrechts
- Rechtsprechung des EuGHs
- Vergleich zwischen GmbH und Ltd
- Haftungsregeln bei GmbH und Ltd
- Besteuerung der Gesellschafter
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar, nämlich die Frage, ob ein deutscher Unternehmer eine englische Limited gründen und deren Sitz nach Deutschland verlegen kann. Sie erläutert die Bedeutung des internationalen Gesellschaftsrechts in diesem Zusammenhang und führt die beiden Theorien des internationalen Gesellschaftsrechts – Gründungstheorie und Sitztheorie – ein. Die Einleitung skizziert auch die Zielsetzung der Arbeit, die darin besteht, die Entwicklung der Anerkennung der Limited in Deutschland zu beleuchten und die charakteristischen Merkmale der beiden Gesellschaftsformen zu vergleichen.
2 Internationales Gesellschaftsrecht
Dieses Kapitel behandelt die Entwicklung des internationalen Gesellschaftsrechts, insbesondere die Rechtsprechung des EuGHs und des BGHS. Es werden die beiden Theorien des internationalen Gesellschaftsrechts, Gründungstheorie und Sitztheorie, näher beleuchtet. Die Entscheidungen des EuGHs in den Fällen Daily Mail, Centros, Überseering und Inspire Art werden vorgestellt und deren Einfluss auf die deutsche Rechtsprechung diskutiert.
3. Vergleich zwischen der GmbH und Ltd
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Vergleich der GmbH und Ltd. Es untersucht die charakteristischen Merkmale der beiden Gesellschaftsformen und legt dabei einen Schwerpunkt auf die Haftungsregeln und die Besteuerung der Gesellschafter.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter: internationales Gesellschaftsrecht, Gründungstheorie, Sitztheorie, EuGH, BGHS, Limited, GmbH, Haftung, Besteuerung.
- Quote paper
- Przemyslaw Jelonek (Author), 2017, Gesellschaftsrecht. Die englische Limited als Alternative zur deutschen GmbH, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/427088