In dieser Arbeit soll anhand eines kleinen Auszuges des vierten Buches der Annalen, das die Jahre 23-28 n. Chr. beschreibt und Thema des Proseminars war, untersucht werden, wie Tacitus die Wirkung durch Verwendung von Vokabular, Stilmittel und Grammatik erzielt. Dazu werden die Übergänge von Kapitel 50 und 51 näher betrachtet werden. An passenden Stellen werden andere Historiographen, in dessen Tradition Tacitus unzweifelhaft steht, als Vergleichspunkte herangezogen werden.
Publius Cornelius Tacitus, über dessen Leben aufgrund mangelhafter Quellenlage nicht viel bekannt ist, bildet mit seinen Annalen den Endpunkt einer dreihundertjährigen Tradition römischer Geschichtsschreibung. Er beschreibt darin die Geschichte des julisch-claudischen Geschlechts von Tiberius an. Von den ursprünglich vermuteten 16 Büchern sind mit Lücken nur die Bücher 1-6 und 11-16 erhalten.
Tacitus lässt Bilder wie auf einer Leinwand entstehen, in die man aufgrund ihrer Lebendigkeit entweder völlig eintauchen kann oder sich davor stellen und langsam jedes einzelne Detail bewundern kann. Es existiert hierbei eine Balance zwischen stillem Betrachten einer wie eingefrorenen Szene und dem Miterleben eines bewegten und wie in filmischer Sequenz abgebildeten Geschehnisses. In beiden Fällen fühlt es sich an wie ein hautnahes Erleben von Geschichte, egal wie groß der zeitliche Abstand zum Gegenstand der Darstellung auch sein mag.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Leser mitten im Geschehen
- 2.1 Tac. Ann. IV, 50, 3f.
- 2.2 Tac. Ann. IV, 51, 1
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Erzähltechnik des Tacitus in Buch IV der Annalen, insbesondere seine Fähigkeit, beim Leser ein hautnahes Erlebnis der beschriebenen Ereignisse zu erzeugen. Der Fokus liegt auf der Analyse von Stilmitteln, Vokabular und Grammatik, die zu dieser Wirkung beitragen. Die Arbeit vergleicht Tacitus' Stil mit dem anderer Historiographen.
- Analyse der Erzähltechnik des Tacitus in den Annalen IV.
- Untersuchung der sprachlichen Mittel zur Erzeugung eines „hautnahen Erlebnisses“ beim Leser.
- Vergleich mit anderen Historiographen.
- Detaillierte Betrachtung ausgewählter Textstellen (Ann. IV, 50, 3f. und Ann. IV, 51, 1).
- Erläuterung der Wirkung von Vokabular, Stilmitteln und Grammatik.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt Tacitus als herausragenden Historiker vor, dessen Stil – obgleich oft als schwierig empfunden – durch seine Prägnanz und Bildhaftigkeit besticht. Sie betont die sprachliche Nähe zu Sallust und charakterisiert Tacitus' Sprache als „erhabene Kunstprosa“. Die Einleitung benennt das Ziel der Arbeit: die exemplarische Analyse der Erzähltechnik in Annalen IV, um zu zeigen, wie Tacitus ein „hautnahes Erlebnis“ beim Leser erzeugt. Sie begründet die Auswahl des vierten Buches und spezifischer Kapitel und erwähnt die verwendeten Textausgaben.
2. Der Leser mitten im Geschehen: Dieses Kapitel analysiert, wie Tacitus den Leser in das Geschehen einbezieht. Es wird erläutert, wie Tacitus durch seine sprachliche Meisterschaft die beschriebenen Ereignisse lebendig werden lässt und nicht nur berichtet, sondern auch wiedererleben lässt. Das Kapitel konzentriert sich auf die Kapitel 50 und 51 des vierten Buches, die die Kämpfe gegen thrakische Bergvölker im Jahr 26 n. Chr. schildern. Die Analyse konzentriert sich auf die verwendeten sprachlichen Mittel, um die Intensität und den unmittelbaren Charakter der dargestellten Ereignisse zu verdeutlichen. Es werden Beispiele aus dem Text herangezogen und im Kontext der gesamten Erzähltechnik des Tacitus eingeordnet.
Schlüsselwörter
Tacitus, Annalen IV, Erzähltechnik, Stilanalyse, hautnahes Erlebnis, Historiographie, sprachliche Mittel, Bildhaftigkeit, Kriegsdarstellung, thrakische Bergvölker.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu: Analyse der Erzähltechnik in Tacitus' Annalen IV
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Erzähltechnik des römischen Historikers Tacitus in Buch IV seiner Annalen. Der Fokus liegt darauf, wie Tacitus es schafft, beim Leser ein „hautnahes Erlebnis“ der beschriebenen Ereignisse zu erzeugen. Dies wird anhand einer detaillierten Untersuchung der sprachlichen Mittel, des Vokabulars und der Grammatik erreicht.
Welche Textstellen werden im Detail untersucht?
Die Analyse konzentriert sich insbesondere auf die Kapitel 50, 3f. und 51, 1 des vierten Buches der Annalen. Diese Kapitel schildern die Kämpfe gegen thrakische Bergvölker im Jahr 26 n. Chr. und bieten somit einen idealen Kontext zur Untersuchung von Tacitus’ Erzählweise.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine methodische Stilanalyse, um die sprachlichen Mittel zu identifizieren und zu erläutern, die zum „hautnahen Erlebnis“ beim Leser beitragen. Der Stil Tacitus’ wird zudem mit dem anderer Historiographen verglichen.
Welche sprachlichen Mittel werden untersucht?
Die Analyse untersucht eine Vielzahl sprachlicher Mittel, darunter Vokabular, Stilmittel und grammatikalische Strukturen. Ziel ist es zu zeigen, wie diese Mittel die Intensität und den unmittelbaren Charakter der dargestellten Ereignisse verdeutlichen und den Leser in das Geschehen einbeziehen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Analyse der Erzähltechnik in den Annalen IV, Untersuchung der sprachlichen Mittel zur Erzeugung eines „hautnahen Erlebnisses“, Vergleich mit anderen Historiographen, detaillierte Betrachtung ausgewählter Textstellen (Ann. IV, 50, 3f. und Ann. IV, 51, 1) und Erläuterung der Wirkung von Vokabular, Stilmitteln und Grammatik.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit der Arbeit wird zusammenfassend die Ergebnisse der Analyse präsentieren und die Effektivität von Tacitus’ Erzähltechnik im Hinblick auf die Erzeugung eines „hautnahen Erlebnisses“ beim Leser belegen. Es wird die Bedeutung dieser Ergebnisse für das Verständnis von Tacitus’ Werk und seine Stellung in der historischen Literatur diskutiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter der Arbeit sind: Tacitus, Annalen IV, Erzähltechnik, Stilanalyse, hautnahes Erlebnis, Historiographie, sprachliche Mittel, Bildhaftigkeit, Kriegsdarstellung, thrakische Bergvölker.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel („Der Leser mitten im Geschehen“), welches die detaillierte Analyse enthält, und ein Fazit. Die Einleitung führt in die Thematik und die Zielsetzung ein. Das Hauptkapitel analysiert die ausgewählten Textstellen. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2015, Die Kunst des hautnahen Erlebnisses. Eine exemplarische Analyse der Erzähltechnik des Tacitus in Buch IV der Annalen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/426574