Was sind Qualitätsziele und wie tragen sie zum Qualitätsmanagement bei? Qualitätsziele sind ein Baustein des Qualitätsmanagements, welcher den Kontext aus der textähnlichen Qualitätspolitik mit den konkreten Kennzahlen eines Unternehmens verbindet. Diese Zusammenschlüsse werden als Ziele auf zeitliche Basis zusammengeführt und dienen mit als Unternehmensziel. Qualitätsziele lassen sich in graphischen Formen darstellen, sind aber auch schriftlich festzuhalten und zu dokumentieren. Die Dokumentation, der Maßnahmen und Anpassungen der Qualitätsziele und der gesamten Qualitätspolitik ist in der Gesundheitsindustrie sogar gesetzlich vorgeschrieben. Der Einfluss der Qualitätsziele ähnelt dem der reinen Unternehmensziele. Sie geben einem Unternehmen Struktur und Anreiz, sowie ein adäquates Ziel für das operative und theoretische Geschäft.
Das Wort Qualitätsmanagement ist ein weitgreifender und viel meinender Begriff. Wenn man diesen aufbricht und sich die Strukturen dahinter ansieht, sind viele Systeme und Prozesse zu erkennen. In der Struktur aus Abbildung 1 sind vier Ebenen dargestellt: Qualitätspolitik, Qualitätsziele, Kennzahlen und Sollwerte. Diese vier Ebenen basieren aufeinander und sind ineinander vernetzt. Die Qualitätspolitik ist das oberste Element, welches eine generelle Philosophie innerhalb der Organisation vermittelt. Zu ihr gehören zum Beispiel das Leitbild und der Code of Conduct. Das nächste Element sind die Qualitätsziele. Hier werden die Ziele der Organisation das erste Mal konkret formuliert und auf einen Zeitrahmen fixiert, im Vergleich zu der offen und vage formulierten Qualitätspolitik. An dritter Position kommen die Kennzahlen, das konkrete Ergebnis der Organisationsproduktivität und die zweite Komponente der Qualitätsziele, nach den Grundideen aus der Qualitätspolitik. Die Kennzahlen sind an den Sollwerten ausgerichtet, welche das ganze Gebilde von unten regulieren. Sollwerte sind Kennzahlen, die es auf unternehmerischer Ebene zu erreichen gilt. Sie stimmen somit zu einem großen Teil auch mit den Unternehmenszielen überein
Inhalt
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Was sind Qualitätsziele
2.1 Definition
2.2 Erstellung von Qualitätszielen
2.3 Exkurs ISO, IEC & ITU
2.4 Nutzen von Qualitätszielen
3 Darstellung von Qualitätszielen
4 Besonderheiten im Gesundheitsmanagement
5 Bedeutung der Qualitätsziele für das QM
6 Problematik
7 Schlussbetrachtung (formal)
8 Schlussbetrachtung unter dem Aspekt der persönlichen Reflektion
Literaturverzeichnis
Zusammenfassung
Was sind Qualitätsziele und wie tragen sie zum Qualitätsmanagement bei? Qualitätsziele sind ein Baustein des Qualitätsmanagements, welcher den Kontext aus der textähnlichen Qualitätspolitik mit den konkreten Kennzahlen eines Unternehmens verbindet. Diese Zusammenschlüsse werden als Ziele auf zeitliche Basis zusammengeführt und dienen mit als Unternehmensziel.
Qualitätsziele lassen sich in graphischen Formen darstellen, sind aber auch schriftlich festzuhalten und zu dokumentieren. Die Dokumentation, der Maßnahmen und Anpassungen der Qualitätsziele und der gesamten Qualitätspolitik ist in der Gesundheitsindustrie sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Der Einfluss der Qualitätsziele ähnelt dem der reinen Unternehmensziele.
Sie geben einem Unternehmen Struktur und Anreiz, sowie ein adäquates Ziel für das operative und theoretische Geschäft.
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Struktur des Qualitätsmanagements
Abb. 2: Beispielhafte Darstellung eines Prozessablaufes
Abb. 3: Logos der wsc Mitglieder
Abb. 4: Qualitätsziele in der Wertschöpfungskette
Abb. 5: Überblickstabelle über Qualitätsziele
Abb. 6: PDCA Zyklus
Abb. 7: Darstellung und nachvollziehbare Dokumentation von Qualitätsziele
1 Einleitung
Das Wort Qualitätsmanagement ist ein weitgreifender und viel meinender Begriff. Wenn man diesen aufbricht und sich die Strukturen dahinter ansieht, sind viele Systeme und Prozesse zu erkennen. In der Struktur aus Abbildung 1 sind vier Ebenen dargestellt: Qualitätspolitik, Qualitätsziele, Kennzahlen und Sollwerte. Diese vier Ebenen basieren aufeinander und sind ineinander vernetzt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Struktur des Qualitätsmanagements
Quelle: Eigene Darstellung (2017) in Anlehnung an Johner, c. (2015).
Die Qualitätspolitik ist das oberste Element, welches eine generelle Philosophie innerhalb der Organisation vermittelt. Zu ihr gehören zum Beispiel das Leitbild und der Code of Conduct. Das nächste Element sind die Qualitätsziele. Hier werden die Ziele der Organisation das erste Mal konkret formuliert und auf einen Zeitrahmen fixiert, im Vergleich zu der offen und vage formulierten Qualitätspolitik. An dritter Position kommen die Kennzahlen, das konkrete Ergebnis der Organisationsproduktivität und die zweite Komponente der Qualitätsziele, nach den Grundideen aus der Qualitätspolitik. Die Kennzahlen sind an den Sollwerten ausgerichtet, welche das ganze Gebilde von unten regulieren. Sollwerte sind Kennzahlen, die es auf unternehmerischer Ebene zu erreichen gilt. Sie stimmen somit zu einem großen Teil auch mit den Unternehmenszielen überein.[1]
In dieser Konstellation stellen die Qualitätsziele eine Brücke dar, welche die geplanten Sollzahlen und die Vorstellungen innerhalb eines Unternehmens miteinander verbindet. Dahingehend kann man sagen, dass Qualitätsziele ein ״Muss“ für jedes Unternehmen sind, das versucht auf qualitativer sowie auf unternehmerischer Ebene erfolgreich zu sein.
Diese Arbeit wird die Relevanz von Qualitätszielen innerhalb einer Organisation vor den Aspekten Nutzen, Darstellungsformen und Besonderheiten in der Gesundheitsindustrie beleuchten.
2 Was sind Qualitätsziele
2.1 Definition
Qualitätsziele sind Ziele der Qualität. Diese sollen Prozessen und Abläufen innerhalb von Unternehmen Struktur geben.
Wie zuvor bereits erwähnt, stellen Qualitätsziele ein Bindeglied im QM dar, indem sie Visionen mit Kennzahlen untermauern und dahingehend konkretisieren.
Qualitätsziele müssen ״SMART“e Ziele sein. SMART ist definiert als ״specific”, ״measurable”, ״accepted” ״reasonable” und ״time-bound”, auf Deutsch, spezifisch, messbar, ansprechend, realistisch und terminiert. Des Weiteren sind Qualitätsziele auf mehreren Ebenen im Unternehmen einzubinden. Sie sind relevant in der Betrachtung mit Sicht auf das gesamte Unternehmen, aber auch auf Prozess- und Produktebene. Sowie aus zeitlicher Perspektive, als kurz-, mittel- oder langfristige Ziele.[1][2]
Jedes Qualitätsziel ist der Qualitätspolitik und deren Philosophie unterstellt, welche sich in der Regel einen zufriedenen Kunden als oberste Priorität setzt und als Gradmesser für den Erfolg nutzt.
2.2 Erstellung von Qualitätszielen
Die Erstellung von Qualitätszielen innerhalb einer Organisation lässt sich auf mehreren Wegen angehen, welche jedoch alle auf derselben grundlegenden Struktur basieren. Zuerst wird ein ״high level“ Ziel formuliert, das im Laufe des Erarbeitungsprozesses mit Kennzahlen kombiniert und somit konkretisiert wird.
״Generell lösen wir für unsere Kunden kritische Fehler in unserer Software schnellstmöglich. “ (high-level)
(Johner, C., 2015)
״Innerhalb von 2 Tagen lösen wir alle Softwarefehler, die entweder sicherheitsrelevant oder das Arbeiten verhindern, und liefern Updates innerhalb von 3 Tagen aus. “ (konkret)
(Johner, c., 2015)
Der Standard Ansatz der Formulierung von Qualitätszielen ist das einfache Ausschreiben nach Erkenntnis und der Einschätzung dieser Ziele, sowie des operativen und geplanten Vorgehens einer Organisation. Der kritische Aspekt hierbei ist, dass dies in der Regel zu sehr oberflächlichen Qualitätszielen führt, da man sich nicht mit der Tiefe einzelner Prozesse und Abläufe, sowie Strukturen innerhalb des Unternehmens befasst.
Bessere Systeme sind das Erstellen von Qualitätszielen nach Prozessorientierung des Produktions-, Gewinnungs- oder Dienstleistungsprozesses. Hier geht man stufenweise jedes Element des Prozessablaufs durch und verfasst für jeden Kernaspekt adäquate Ziele. Ein anderer Ansatz verfolgt die Zielsetzung auf Funktionsebene, bei dem jeder Funktionsebene bestimmte Ziele zugeschrieben und zugeteilt werden.[3]
Qualitätsziele über eine Matrixstruktur aufzustellen ist eine weitere Möglichkeit. Hierbei definiert die Qualitätspolitik die eine und die verschiedenen Abläufe oder Positionen innerhalb der Firma die andere Achse. Als Folge werden Ziele anhand der Politik auf die andere Achse abgeleitet.
Bei Leerstellen in Bezug auf die andere Achse bietet es sich an, entweder die Politik generell zu erweitern und ein Ziel dementsprechend abzuleiten, oder einfach ein Ziel entsprechend der Vision und den dahinterstehendenSollwerten in der Organisation zu bilden.[4]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Beispielhafte Darstellung eines Prozessablaufes
Quelle: Qualitätsmanagement.me; K.A. (o.J.).
Abbildung 2 veranschaulicht den Erstellungs- und Kontrollprozess von Qualitätsmanagement. Qualitätsziele sind ein Element dieser Darstellung. Im ersten Schritt wird aus QM Strategie und dem betriebsüblichen Kontext die Qualitätspolitik abgeleitet, dies führt zu der Bildung einer internen Qualitätsstrategie.[5]
Wenn dieser Ablauf komplettiert ist läuft Abschnitt 2 an, der QualitätsPlanungsprozess. In Schritt 2 werden nun aufbauend auf dem erstellten Plan und unter Berücksichtigung verschiedenster Chancen und Risiken die Qualitätsziele formuliert (oder soweit schon vorhanden, angepasst). Aus den Qualitätszielen leiten sich anschließend die QM-Maßnahmen und das Handeln im Unternehmen ab. Dieser Prozess ist ein Kreislauf der regelmäßig durchlaufen werden muss, um Anpassungen vorzunehmen, falls die Aktualität in einem oder mehreren Bereichen nicht mehr garantiert ist.
Ein weiterer Faktor in der Erstellung der Qualitätsziele ist die Thematik der Realisierung. Offene Fragen sind beispielsweise was zum Erreichen der Qualitätsziele getan werden muss, welche Ressourcen benötigt werden, wer für welchen Schritt verantwortlich ist, wann ein Ziel erreicht werden soll und wie eine Zielerreichung bewertet wird. Zusätzlich muss auch jederzeit mit Änderungen gerechnet und geplant werden.[6]
2.3 Exkurs ISO, IEC & ITU
Standardisierung und Reglementierung von Normen wird auch auf internationaler Ebene durchgeführt, wobei die treibende Kraft die International Organization for Standardization ist. Die ISO ist eine unabhängige Organisation mit Sitz in Genf, welche 162 teilnehmende Nationen weltweit umfasst. Die ISO gibt Statuten und Normen für alle Branchen und Betriebsfelder aus, mit Ausnahme der Bereiche Elektrik, Elektronik und Telekomunikation. Der Bereich Elektrik und Elektronik wird von der International Electrotechnical Commission (IEC) betreut, die ebenfalls in Genf ansässig ist. Für den Bereich der Telekomunikation ist die International Telecommunication Union (ITU) zuständig. Auch sie hat ihren Hauptsitz in Genf. Alle drei Organisationen formen die wsc (World Standards Cooperation).
Gemeinsam bilden und erarbeiten sie internationale Normen und Standards für alle Branchen und Industrien. Außerdem prüft die wsc in Patentfragen.[7]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3 Logos der И/SC Mitglieder
Quelle: Eigene Darstellung (201 ד) in Anlehnung an ISO 1; K.A. (o.J.), ITU; K.A. (o.J.), ICE; K.A. (o.J.), WSC; K.A (o.J).
Eine weitere wichtige Aufgabe dieser Organisationen ist die Zertifizierung von Organisationen und Unternehmen, wenn diese gemäß der Standards arbeiten. Es gibt verschiedenste Normen und man kann verschiedenste Zertifizierungen für jene erhalten.
Nachfolgend werden einige Beispiele aufgeführt:
ISO9001 Quality management
ISO/IEC 27001 Information security management
ISO 14001 Environmental management
ISO 45001 Occupational health and safety
ISO 13485 Medical devices
ISO 31000 Risk management
Aus dem Aspekt des Qualitätsmanagement sind diese Organisationen von immenser Wichtigkeit, da sie Normen und Regelungen für jegliche Betriebe und Unternehmen vorgeben und somit den Prozess der Implementierung eines QM vereinfachen.
Ausreichend ist es, sich mit den ISO auseinandersetzen und diese implementieren um einen internationalen Standard an Qualität erreicht.
Hierbei ist zu erwähnen, dass dies ohne aufwändige Recherche, Analyse und Arbeit im eigenen Betrieb erfolgen kann, da lediglich der ״Plan“ der ISO umzusetzen ist.
[...]
[1]Vgl. Johner, c. (2015).
[2]Vgl. Benes, G., M., E.; Groh, p., E. (2017) s.300f.
[3]Vgl. Lührs, V. (2016).
[4] Vgl. SMCT Management; K.A. (2016).
[5]Vgl. Reiman, G. (2015).
[6]Vgl. Kossack, p.; Wolf, K. (2016) S.62.
[7]Vgl. ISO 1; K.A. (O.J.).