Postnationale Demokratie: Vision, Chimäre oder Alptraum? Internationalisierung und Globalisierung lassen sich auch als ein Hinweis auf die sich beschleunigende erdumspannende Vernetzung von Akteuren und Aktionsfeldern verstehen. Eine der Kernherausforderungen für Analytiker wie Akteure der Politik besteht darin, nach grenzüberschreitenden Substituten für die abnehmende Steuerungsfähigkeit auf der nationalstaatlichen Ebene zu suchen. Dabei kommt internationalen Organisationen eine besondere Bedeutung zu. Welche Wirkungen diese entfalten und wie unter diesen Voraussetzungen demokratisches und effektives Regieren jenseits des Nationalstaates möglich sein kann, gehört zu den offenen Fragen der Politikwissenschaft. Das Masterseminar, im Zuge dessen dieses Essay entstand, diskutierte das Thema Regieren und Demokratie jenseits des Nationalstaates, eruierte Gestaltungsmöglichkeiten der postnationalen Konstellation und untersuchte anhand von Fallbeispielen (EU, WTO, VN) Demokratieprobleme der Internationalisierung.
Inhaltsverzeichnis
- Gestaltung postnationaler Konstellation: Das globale Gesellschaftssystem als kosmopolitisch-soziales Netzwerk
- Die Netzwerkgesellschaft: Eine neue Gesellschaftsform?
- Die Folgen der Globalisierung: Herausforderungen für die junge Generation
- Die „dunkle Ironie“: Zivilgesellschaftliche Bewegungen und die Krise der symbolischen Ordnung
- Global Governance: Die „faktische Weltregierung“
- Das wahre Leben: Jenseits von Tradition und Kapitalismus
- Marx' Prognose: Die Krise der symbolischen Organisation der Menschheit
- Die e-Democracy: Kosmopolitische Cyber-Community und Selbstbestimmung
- Systemdenken: Vernetzte Lebenswelt und die Eigenschaften des Gesellschaftssystems
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert die Herausforderungen, die sich durch die Entwicklung der Netzwerkgesellschaft für die Gestaltung einer postnationalen Konstellation stellen. Er untersucht die Folgen der Globalisierung für die junge Generation, die Krise der symbolischen Ordnung und die Rolle von zivilgesellschaftlichen Bewegungen. Darüber hinaus beleuchtet der Essay die Konzepte von Global Governance und die Frage, wie sich das "wahre Leben" jenseits von Tradition und Kapitalismus gestalten lässt.
- Die Netzwerkgesellschaft als neue Gesellschaftsform
- Die Folgen der Globalisierung für die junge Generation
- Die Rolle von Zivilgesellschaft und Global Governance
- Die Krise der symbolischen Ordnung und die Suche nach dem "wahren Leben"
- Das Potenzial der e-Democracy für eine kosmopolitische Cyber-Community
Zusammenfassung der Kapitel
Die Netzwerkgesellschaft: Eine neue Gesellschaftsform?
Der Essay führt den Begriff der Netzwerkgesellschaft ein und beschreibt ihre charakteristischen Merkmale. Er analysiert die Theorien von Dirk Messner, Manuel Castells und Dirk Baecker, die die Entwicklung der Netzwerkgesellschaft als Reaktion auf die Herausforderungen der Moderne betrachten.
Die Folgen der Globalisierung: Herausforderungen für die junge Generation
Der Essay beleuchtet die negativen Folgen der Globalisierung für die junge Generation, die von Alain Badiou als "Entgrenzung der Adoleszenz", "Arbeitslosigkeit" und "existenzielle Orientierungslosigkeit" beschrieben werden. Die zunehmende Komplexität der politischen Steuerung und die wachsende Ungleichheit stellen weitere Herausforderungen dar.
Die „dunkle Ironie“: Zivilgesellschaftliche Bewegungen und die Krise der symbolischen Ordnung
Der Essay zeigt auf, dass die Globalisierung zwar die Autorität des Nationalstaates schwächt, aber gleichzeitig zu einem Aufblühen von zivilgesellschaftlichen Bewegungen führt. Die "dunkle Ironie" besteht darin, dass diesen Bewegungen eine gemeinsame Projektidentität fehlt. Die Krise der symbolischen Ordnung wird mit der Auflösung von Traditionen und dem Einfluss des Kapitalismus in Verbindung gebracht.
Global Governance: Die „faktische Weltregierung“
Der Essay analysiert den "Konsens of Washington" und die Rolle der USA im globalen Wirtschaftssystem. Er beleuchtet die Kritik an der "faktischen Weltregierung" und der globalen Feldzüge im Namen der Demokratisierung, die in Wahrheit die Interessen des kapitalistischen Weltsystems dienen.
Das wahre Leben: Jenseits von Tradition und Kapitalismus
Der Essay erörtert die Suche nach dem "wahren Leben" jenseits von Tradition und Kapitalismus. Er kritisiert die elitäre Struktur der Gesellschaft, die die Entfaltung der jungen Generation und die Infragestellung des hierarchischen Wertesystems verhindert.
Marx' Prognose: Die Krise der symbolischen Organisation der Menschheit
Der Essay bezieht sich auf Marx' Prognose einer Krise der symbolischen Organisation der Menschheit, die durch den globalisierten Kapitalismus verursacht wird. Er zeigt auf, wie die Moderne die hierarchische Ordnung der Traditionen auflöst und eine neue Form der gesellschaftlichen Organisation erfordert.
Die e-Democracy: Kosmopolitische Cyber-Community und Selbstbestimmung
Der Essay beschreibt die e-Democracy als die dritte Transformation der Demokratie, die durch die Neuen Medien und sozialen Netzwerke angetrieben wird. Er betont das Potenzial dieser Entwicklung für eine kosmopolitische Cyber-Community und die Förderung von Selbstbestimmung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Essays sind: Netzwerkgesellschaft, Globalisierung, Postnationale Konstellation, Zivilgesellschaft, Global Governance, e-Democracy, Kosmopolitische Cyber-Community, Symbolische Ordnung, Kapitalismus, Tradition, Marx, Badiou, Castells.
- Arbeit zitieren
- Dörte Jacobi (Autor:in), 2017, Das globale Gesellschaftssystem als kosmopolitisch-soziales Netzwerk, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/416785